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Wie angelt man sich einen Vampir

Wie angelt man sich einen Vampir

Titel: Wie angelt man sich einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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funktionieren? So sehr sich ihr Herz auch nach Roman verzehrte, die einzig sichere Weise, mit ihm umzugehen, war aus der Ferne. Sie konnte seinen Schutz annehmen, solange sie ihn brauchte, aber nicht seine Leidenschaft.
    Und das tat weh. Es tat verdammt noch mal viel mehr weh als die blöden Stiche in ihrem Bein. Warum musste er ein Vampir sein? Er war so ein wunderbarer Mann. Er wäre perfekt für sie, wenn er nicht tot wäre. Sie starrte die Decke an. Warum? Ich wollte immer nur ein normales Leben, und Du gibst mir einen Vampir? Was für eine Art höhere Gerechtigkeit soll das sein?
    Ein lautes dumpfes Geräusch war die Antwort. Shanna drehte sich auf der Liege, um hinter sich zu sehen. Roman war einige Schritte vor der Bar auf dem Boden zusammengebrochen.
    „Roman?" Sie stand auf. Er lag unbeweglich mit dem Gesicht nach unten auf dem Teppich. „Roman?" Sie ging langsam auf ihn zu. Mit einem Stöhnen rollte er sich auf den Rücken. „Ich ... brauche ... Blut."
    Lieber Gott, er sah furchtbar aus. Er musste am Verhungern sein. Er konnte nicht viel von ihr getrunken haben. Sie entdeckte die Flasche auf der Theke. Blut. Eine ganze Flasche. Igitt. Sie wollte das nicht tun. Sie könnte sich etwas anziehen und einen Wachposten von draußen holen. Sie sah Roman an. Seine Augen waren geschlossen, seine Haut blass wie der Tod. Er konnte nicht warten. Sie musste etwas tun und zwar jetzt.
    Sie stand wie erstarrt da, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Für eine Sekunde fühlte sie sich, als stünde sie wieder hinter den Topfpflanzen und sähe Karen sterben. Und sie hatte nichts getan. Sie hatte sich von ihrer Angst davon abhalten lassen, Karen zu helfen. Das durfte nicht noch einmal passieren.
    Sie schluckte schwer und ging dann auf die Blutflasche zu. Als sie den Tresen erreichte, rief der Geruch schlimme Erinnerungen wach. Ihre beste Freundin in einer Blutlache. Sie drehte den Kopf zur Seite, versuchte, das Aroma nicht einzuatmen. Sie hatte jetzt einen neuen Freund, und er brauchte das.
    Sie schloss ihre Hand um die Flasche. Es war kalt. Sollte sie es aufwärmen, damit es frisch schmeckte? Ihr Magen drehte sich beim Gedanken daran um. „Shanna."
    Sie sah zu ihm. Roman versuchte sich aufzusetzen. Lieber Gott, er war so schwach. So verletzlich. Vielleicht war es nicht überraschend, dass er sie gebissen hatte, wenn er so dringend Blut brauchte. Es war eher überraschend, dass er es geschafft hatte, sie loszulassen. Er hatte viel riskiert.
    „Ich komme." Sie kniete sich neben ihn. Mit einem Arm stützte sie seine Schultern, mit der anderen hob sie die Flasche an seinen Mund. Blut. Ihr wurde schlecht. Ihre Hand zitterte, und sie verschüttete einige Tropfen auf sein Kinn. Eine Erinnerung blitzte auf: Blut, das aus Karens Mund tropfte. „Oh Gott." Ihre Hand zitterte noch mehr.
    Roman umfasste ihr Handgelenk, damit sie stillhielt, aber auch seine Hand zitterte. Er trank lange und tiefe Züge, und sein Hals bewegte sich bei jedem Schluck.
    „Hilfst du mir, das zu tun? Mental?" Er hatte auch in der Zahnarztpraxis Gedankenkontrolle benutzt, damit sie ihre Angst überwand. Er setzte die Flasche ab. „Nein. Ich hätte nicht die Kraft." Er setzte die Flasche wieder an den Mund.
    Also bewältigte sie ihre Angst selbst. Sie fühlte sich immer noch ein wenig schwummerig, als sie ihm zusah, wie er das kalte Blut hinunterstürzte, aber sie war nicht bewusstlos geworden.
    „Jetzt geht es mir schon besser. Danke." Er hob die Flasche ein letztes Mal und trank den Rest aus. „Okay." Sie richtete sich langsam auf. „Dann gehe ich jetzt wohl lieber." „Warte." Er stand langsam auf. „Lass mich ..." Er nahm ihren Arm. „Ich will mich um dich kümmern."
    „Es geht mir gut." Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie stand halbnackt da und hatte zwei Löcher in ihrem Oberschenkel. Vielleicht war es der Schock. Es fühlte sich eher wie Trauer an. Wie ein schwerer schwarzer Stein, der ihr Herz zermalmte und sie immer daran erinnerte, dass eine Beziehung mit einem Vampir nicht funktionieren konnte.
    „Komm." Er führte sie in sein Schlafzimmer.
    Sie sah traurig auf sein übergroßes Bett. Wenn er doch nur sterblich wäre. Seinem Schlafzimmer nach zu urteilen, war er sauber und ordentlich. Er zog sie ins Badezimmer. Sieh mal an, der Toilettensitz war unten. Wie viel mehr konnte man verlangen? Wenn er nur am Leben wäre.
    Er drehte den Wasserhahn über dem Waschbecken auf. Es gab keine Spiegel, nur ein Ölgemälde von einer

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