Wie ein Wolf in der Nacht
durchflutete Cash. Es lag an dem zarten Nacken, der unter ihrem kurzen Haar zu sehen war, und an ihrer stolzen Haltung, die zeigte, dass sie trotz ihrer Probleme nicht aufgab.
Als sie seine Schritte hörte, drehte Lexie sich abrupt um. "Ich wollte nicht einfach so ohne ein Wort weggehen und habe auf dich gewartet."
"Ich kann mir denken, dass du geschafft bist", sagte er verständnisvoll. Aber ich bringe dich bis zu deinem Zimmer." Sie sah jetzt besser aus, ihre Wangen hatten wieder ein wenig Farbe bekommen. Aber sie ging nicht entspannt an seiner Seite und sah ihn nicht an.
Als sie ankamen, folgte er ihr ins Zimmer hinein. Es war dunkel geworden, aber sie knipste nicht das Licht an.
Cash hoffte, dass die Dunkelheit es ihr leichter machen würde, mit ihm zu sprechen.
"Lexie, ich verstehe nicht ganz, was geschehen ist. Was hat diesen Panikanfall ausgelöst?"
Sie seufzte tief auf. "Ich weiß es auch nicht. Wie ich schon sagte, manchmal passiert es einfach so."
Aber gestern hast du noch gesagt, dass du jetzt wie ein Murmeltier schläfst. Und du hast seit Ewigkeiten keinen Panikanfall mehr gehabt."
"Ja. Silver Mountain hat mir bei beiden Problemen prima geholfen. Heute bin ich wohl nicht so in Form, das ist alles." Sie lächelte ihn schwach an.
Er war nicht überzeugt. "Ich möchte helfen, Liebes. Sag mir nur, wie."
"Ach, McKay. Diese drei Wochen bei dir waren für mich wertvoller, als ich es ausdrücken kann. Du hast mir schon mehr geholfen als irgendjemand sonst in meinem Leben."
Sicher, die Worte klangen sehr schmeichelhaft und süß, aber sie schienen auch eine Art Auftakt zum Abschied zu sein. Cash räusperte sich nervös. "Lexie, ich liebe dich."
Sie kam nicht näher. "Der Himmel weiß, ich liebe dich auch. Ich würde alles für dich tun, für dich und Sammy.
Ich habe das Gefühl, dass ihr ebenso ein Teil von mir seid wie mein Herzschlag." Wieder lächelte sie müde.
"Ich bin froh, dass du mich herbegleitet hast, weil ich nicht riskieren möchte, dass Sammy uns hört. Aber ich wollte dir sagen, dass es mir Leid tut.
Ich weiß, dass ich Sammy Angst eingejagt habe, und ich hätte alles dafür gegeben, damit er nicht sieht, was für eine alberne Gans ich bin."
"Du bist keine alberne Gans." Er schluckte und fuhr dann fort: "Lexie ... willst du mich heiraten?" Die Worte kamen so unsicher heraus, wie er sich fühlte. Er hatte sie noch nie ausgesprochen, jedenfalls nicht als Frage an eine Frau.
Als Lexie erstarrte und nicht sofort antwortete, sprach er hastig weiter: "Ich weiß, wir kennen uns erst seit einem Monat, aber dafür haben wir uns tagtäglich gesehen.
Es ist nicht wie in der Stadt, wo man dauernd von tausend Sachen abgelenkt wird und ein Paar sich gar nicht richtig kennen lernt." Er holte tief Luft. "Natürlich musst du nach Chicago zurück.
Deine Arbeit wartet auf dich, und einige Dinge lassen sich aus der Entfernung nicht regeln.
Ich weiß zwar nicht genau, was du machst, aber mit einem Modem und einem Faxgerät könntest du doch eigentlich überall arbeiten, oder? Und Flugzeuge gibt es hier schließlich auch. Damit will ich nicht sagen, dass wir hier in Silver Mountain bleiben müssen, jedenfalls nicht die ganze Zeit. Aber wäre es nicht möglich, dass du deine Arbeit in einem Blockhaus statt in einem Wolkenkratzer erledigst?"
„Cash ..." Sie sah zu ihm hoch und kam ganz langsam auf ihn zu.
Sein Name war nicht die Antwort, die er hören wollte.
"Ich bitte dich nicht, auf irgendetwas zu verzichten. Ich würde nie wollen, dass du deine Arbeit aufgibst oder sonst etwas, das dir wichtig ist. Ich überlege nur, ob nicht ein Kompromiss möglich wäre. Ich frage dich, ob du einen erwachsenen Mann und einen Jungen aus der Wildnis Idahos unter deine Fittiche nehmen möchtest."
Sie kam immer noch auf ihn zu, aber Cash war sich vor allem bewusst, dass Lexie ihm nicht antwortete. Er hielt es keinen Moment länger aus. Mit einem Schritt war er bei ihr, schlang die Arme um sie und küsste sie mit all der Leidenschaft, die er für sie empfand. Es war nicht richtig, eine Frau zu überrumpeln, aber er konnte nur daran denken, wie wundervoll sie sich anfühlte, und sehnsüchtig vertiefte er den Kuss.
Mit dem Fuß stieß er die Tür zu und lenkte Lexie geschickt zum Bett hinüber, wo sie sich hinlegten, ohne sich voneinander zu trennen.
Sobald sie wieder klar denken konnte, würde sie ihn ohne Zweifel abweisen. Da war Cash sich ganz sicher.
Denn was kann ich ihr schon bieten? sagte er sich. Aber mit
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