Wie eine Rose im Morgentau
tief ausgeschnitten und figurbetont, aus schwerer cremefarbener Seide, durchbrochen mit bernsteinfarbenen Fäden.
Sie stand in Bryns Apartment vor dem langen Spiegel und betrachtete prüfend ihr Kleid und ihr Make-up, ehe sie den Reif mit den Perlen und Diamanten zur Hand nahm, den Pearl ihr zur Hochzeit geschenkt hatte.
Plötzlich tauchte Bryn hinter ihr auf. „Mach deine Augen zu.“ Er nahm ihr den Halsschmuck aus der Hand.
„Warum?“, fragte sie, kam seiner Bitte aber trotzdem nach.
Als Bryns Finger ihren Nacken berührten, schlug ihr Herz schneller. Auch nach einem Jahr hatte er immer noch diese Wirkung auf sie.
Statt des schweren Schmucks fühlte sie etwas Kühles und Leichtes um ihren Hals, öffnete unweigerlich die Augen und berührte die tiefdunklen Bernsteine, eingefasst in Gold und mit kleinen Diamanten verziert. „O Bryn“, sagte sie atemlos. „Die ist wunderschön.“
„Ich bin noch nicht fertig.“ Er schob etwas über ihre linke Hand und machte den Verschluss zu.
Es war eine Armbanduhr mit den gleichen Steinen eingefasst, viel zu teuer, um sie täglich zu tragen.
„Sie ist antik. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass sie schon getragen ist. Ich dachte, du hättest vielleicht lieber etwas, das eine Geschichte hat. Obwohl die Dame in dem Geschäft mir nicht viel dazu erzählen konnte.“
„Natürlich macht es mir nichts aus.“ Wie gut er sie doch kannte. „Sie ist wunderschön. Und die Kette. Danke, aber …“
Sie hatte auch ein Geschenk für ihn gekauft. Bei ihren Nachforschungen hatte sie in einem Antiquariat eine alte Landkarte von der Gegend um Donovan Falls entdeckt und sie für Bryn rahmen lassen. Er schien sich über das Geschenk zu freuen, aber es hatte nur einen Bruchteil von dem gekostet, was er ausgegeben haben musste. Zaghaft berührte sie die Kette. „Die muss doch sehr teuer gewesen sein …“
„Pst.“ Er legte die Hände auf ihre Schultern und begegnete ihrem Blick im Spiegel. „Sie ist jeden Cent wert, denn sie passt perfekt zu dir und deinen Augen.“ Er küsste sie auf die Schulter. „Du siehst umwerfend aus. Können wir dann gehen?“
Nach einem exzellenten Abendessen – ihre Kette und die Uhr ernteten immer wieder neidische Blicke – fuhren sie zurück zum Apartment. Als Rachel die Kette ablegen wollte, hielt Bryn sie zurück.
Er stand hinter ihr, hatte seine Jacke abgelegt und den obersten Knopf seines Hemdes geöffnet.
Gehorsam beugte Rachel den Kopf, damit er den Verschluss öffnen konnte, doch stattdessen schlang er seine Arme um sie und küsste ihren Nacken und ihre Schulter. Seine Finger wanderten zu dem Reißverschluss ihres Kleides hinten. Langsam zog er ihn hinunter, öffnete ihren BH und schob beides über ihre Arme.
„Bryn …“ Es war ein kläglicher Protest, während er mit den Händen ihre Brüste umfasste.
Als sie die Augen schloss, bat er: „Nicht schüchtern sein, Rachel. Schau zu, Liebling.“
Langsam öffnete sie die Augen und sah, wir ihr Körper sich unter seiner aufreizenden Berührung veränderte. Die Haut rötete sich, und ihre Knospen richteten sich hart zwischen seinen Fingern auf.
Sie spürte heiße Erregung in sich aufsteigen, als sie sah, dass Bryn sie auch beobachtete und sein Atem schneller ging.
Als er sie zwischen den Beinen liebkoste, keuchte sie auf, lehnte sich gegen ihn und bat ihn im Stillen, nicht aufzuhören. Er tat es nicht, sondern presste aufstöhnend seinen Mund an ihren Hals, während er ihr eine Erlösung brachte, die sie erschöpft zurückließ.
Sie drehte sich in seinen Armen um, bettete den Kopf an seine Schulter, bis sie allmählich ruhiger wurde. Wenig später hatte er sie auf die Frisierkommode gesetzt, sich ausgezogen und drang in sie ein, während sie sich an seine Schultern klammerte.
„Schling die Beine um mich“, flüsterte er heiser.
Atemlos lachte Rachel auf, kam aber seiner Bitte nach. Er hob sie hoch, ging mit ihr zurück zum Bett und ließ sich mit ihr fallen. Erneut wurde sie von einer Welle der Lust erfasst. Hilflos klammerte sie sich an ihn und stieß kleine, erstickte Laute aus, die sich an seiner feuchten Haut verloren.
„Lass dich fallen“, flüsterte er und bewegte sich rhythmisch in ihr.
Gemeinsam erlebten sie einen Rausch der Sinne, aus dem sie nur langsam zurückkehrten.
Als Rachel endlich in einen erschöpften Schlaf hinüberglitt, ihre Wange an Bryns Brust gebettet, war sie fast sicher, dass sie in dieser Nacht ein neues Leben erschaffen hatten.
10.
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