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Wie eine Volkswirtschaft waechst

Wie eine Volkswirtschaft waechst

Titel: Wie eine Volkswirtschaft waechst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter D. Schiff , Andrew J. Schiff
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waren, verschwendeten nur wenige Menschen Gedanken auf die künftigen Kosten.
    Zusätzlich zu den Profiten, die Immobilien-„Flipper“ erzielten (Menschen, die reihenweise Objekte kauften und verkauften), zogen die Hausbesitzer jährlich Hunderte Millionen Dollar aus ihren Häusern heraus. Dieser Prozess machte die Häuser zu steuerfreien Geldautomaten. Die Menschen verwendeten das Geld, um ihre Häuser zu renovieren, in Urlaub zu fahren, das College zu bezahlen, Autos und elektronische Geräte zu kaufen – allgemein gesagt, um besser zu leben, als sie es gekonnt hätten, wenn der Wert ihrer Häuser nicht gestiegen wäre.
    Aber dieser Wohlstand war bloß eine Fata Morgana.
    In seinem Buch Irrationaler Überschwang stellte der Volkswirt Robert Shiller fest, dass die Häuserpreise in den Vereinigten Staaten in den 100 Jahren von 1900 bis 2000 im Schnitt um 3,4 Prozent gestiegen waren (was nur leicht über der durchschnittlichen Inflationsrate liegt). Dafür gab es gute Gründe. Die Preise waren nämlich an die Zahlungsfähigkeit der Menschen gekoppelt, die wiederum von den Einkommen und von der Verfügbarkeit von Krediten abhängt.
    Aber von 1997 bis 2006 legten die landesweiten Häuserpreise im Schnitt um erstaunliche 19,4 Prozent pro Jahr zu. Die Einkommen bewegten sich in dieser Zeit jedoch kaum. Warum sollten die Menschen so viel bezahlen? Der Unterschied war der Kredit, der aufgrund der staatlichen Politik viel günstiger und viel leichter zu bekommen war. Aber das Kreditaufkommen konnte nicht ewig wachsen, und schließlich wurden die Bedingungen verschärft. Als das geschah, gab es nichts mehr, was die Preise hoch hielt.
    Das heißt, als der Markt den Gipfel erreichte, versiegte der Strom des billigen Geldes, das jahrelang in die Wirtschaft geflossen war. Selbst wenn es nach dem Zusammenbruch des Häusermarkts keine weiteren wirtschaftlichen Wendepunkte gegeben hätte (die es aber gab), hätte die Wirtschaft ohne das viele geschenkte Geld schrumpfen müssen. Eine Rezession war nicht nur unvermeidlich, sondern für das Gleichgewicht der Wirtschaft absolut notwendig.
    Als aber die Wirtschaft zu schrumpfen begann, behandelten der Gesetzgeber und die Volkswirte diese Entwicklung nicht als unausweichliche Konsequenz des jahrelangen billigen Geldes und der jahrelangen überzogenen Ausgaben, sondern als das eigentliche Problem. Anders gesagt verwechselten sie das Heilmittel mit der Krankheit.
    Sowohl die Bush- als auch die Obama-Administration hatten das Ziel, die Verbraucher zu ebenso großen Ausgaben wie vor dem Immobiliencrash zu ermuntern. Aber wie? Wenn die Arbeitslosigkeit stieg und die Häuserpreise fielen, wie sollten die Verbraucher da an Geld kommen?
    Volkswirte haben verkündet, wenn die Menschen kein Geld mehr ausgeben können, müsste der Staat einspringen und das für sie erledigen. Aber der Staat hat ja überhaupt kein Geld. Er hat nur das, was er an Steuern einnimmt und was er sich leiht oder druckt.
    Vorläufig erzeugt dieser Prozess nur eine massive Staatsverschuldung (1,6 Billionen Dollar pro Jahr, Tendenz steigend). Und obwohl die Zahlen schlecht aussehen, sind wir immer noch in der Lage, den größten Teil dieser Schulden am freien Markt zu verkaufen, vor allem ins Ausland.
    Aber unser „glückliches Geschick“ kann nicht ewig dauern. Irgendwann hat die US-Regierung nur noch zwei Möglichkeiten: Zahlungsausfall (unseren Gläubigern sagen, dass wir nicht bezahlen können, und einen Vergleich aushandeln) oder Inflation (Geld für die Begleichung der fällig werdenden Schulden drucken). Beide Optionen haben schmerzhafte Folgen. Der Zahlungsausfall, der die Chance einer realen Abrechnung und eines Neuanfangs bietet, ist eigentlich die bessere Alternative. Die Inflation ist zwar die schlechtere Alternative, aber leider auch politisch sinnvoller.

KAPITEL 16
DER TRITT AUFS GASPEDAL

    T rotz der von Bass und Plankton veranlassten Rettungen und Anreize ging es der usonischen Wirtschaft während der Großen Hüttenklemme immer schlechter. Merkwürdigerweise zeigte niemand großes Interesse daran, neue Hütten zu kaufen. Anstatt ihre Anreizfische auszugeben, entschieden sich manche Insulaner dafür, sie zu sparen. Da die Ausgaben stagnierten, standen die Karrenhersteller am Rande des Ruins. Hut Depot war am Boden. Das Problem der Arbeitslosigkeit verschärfte sich. Die allgemeine Unzufriedenheit wuchs.
    Die nächste Wahl erwies sich als Wendepunkt. Der Chef-senator-Kandidat Barry Ocuda warf der

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