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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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»Können wir fahren?«
    »Ja. Gute Fahrt. Ich checke noch deine Futterbeutel. Wir sehen uns am Finger Lake.«
    »Und ob wir das tun«, versicherte Lily. »Danke.« Sie schaffte
es vielleicht noch, vier Stunden lang weiterzufahren und am nächsten Kontrollpunkt den ganzen Wirbel hinter sich zu haben.
    Sie prüfte ein letztes Mal das Geschirr, umarmte Matt zum Abschied und teilte dem Kontrollposten mit, dass sie weiterfuhr.
    »Los geht’s, Kinder.« Die Hunde liefen wie auf Springfedern los. Lily lachte, als der kalte Wind ihr ins Gesicht schlug und hinter dem Schlitten in hohem Bogen der Schnee aufstob. Sie kehrte in die Wildnis zurück.
    Es war die perfekte Nacht zum Fahren. Kalt, vom Mondlicht erhellt und mit festem, schnellem Schnee.
     
    Den Magen voller Stew, lag er in seinem feuchten Schlafsack an der Wand des Blockhauses und versuchte, seine Gliedmaßen aufzutauen. Er war gar nicht so spät dran gewesen, doch sämtliche Plätze am Feuer waren schon belegt gewesen. Diese Verlierer.
    Der Boden war hart. Er rollte herum, um eine bequemere Stelle zu finden. Er hatte eine unbeschreibliche Sehnsucht nach seinem eigenen Bett. Verdammt, er wollte sein Bett, einen fünften Scotch und eine weiche Nutte. Wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Aber er war nun mal hier. Mitten im verdammten Nirgendwo.
    Sie hatte erschöpft ausgesehen. Und wenn schon, verdammt! Wer tat das nicht?
    Er schloss die sandigen Augen. Machte sie wieder auf. Sie würde anhalten und schlafen müssen. So schnell sie auch war, sie würde, verdammt noch mal, anhalten müssen, und wenn sie’s nur der Hunde wegen tut.
    Er schob den Schlafsack zurück und sah sich in dem vom
Feuer erhellten Raum um. Ausgebeulte Schlafsäcke so weit das Auge reichte. Alles schlief. Kein Gequassel, keine Party, keiner, der in die nicht existierende Glotze schaute. Wenn diese Arschlöcher anhielten, dann, weil es nötig war und nicht zum Spaß.
    Er hatte gerade mal einen Tag hinter sich. Aber was für einen verfluchten Tag. Er hatte das Gekläffe und Gejaule der verfluchten Köter satt. Er hatte den gottverdammten Schnee satt. Die Landschaft war ununterbrochen weiß und grün, weiß und grün, weiß und grün, so weit das Auge reichte.
    Und er hatte es gottverdammt noch mal satt, die ganze Zeit über zu frieren.
    Er schälte sich aus dem Schlafsack und seufzte. Also wirklich, dieses Katz-und-Maus-Spiel hätte wenigstens ein bisschen Spaß machen müssen! Aber es war die Hölle. Er wollte es hinter sich bringen.
    Er war nicht mehr daran interessiert, sich eine schöne Zeit zu machen. Er wollte nur noch, dass die Schlampe tot war und er seinen Hintern in ein warmes Flugzeug hieven konnte.
    »Ich hoffe, du weißt es zu schätzen, dass ich es schnell durchziehe, Lily«, sagte er leise und zog Grimassen schneidend seine immer noch nassen Stiefel an.
    Niemand regte sich, als er auf Zehenspitzen um die schnarchenden, schnaubenden, furzenden Typen herumschlich.
    »Verlierer«, flüsterte er und öffnete die Tür in die schwarze Eiseskälte, die seine Augäpfel wie mit kleinen Eispickeln attackierte und ihm den Rotz in der Nase gefrieren ließ.
    »Scheiß-Alaska.«

5
    Derek zog den handtellergroßen Monitor des GPS aus der Tasche. Er hatte mit sich selbst gewettet, dass Lily keine Sekunde länger am Kontrollpunkt bleiben würde, als es dauerte, sich anzumelden, die Hunde untersuchen zu lassen und sich startklar zu machen. Er hatte die Wette gewonnen.
    »Los, macht schon!«, spornte er die Hunde an, fester zu ziehen und Geschwindigkeit aufzunehmen. Er musste zwei Grad in südwestliche Richtung fahren, um Lily abzufangen. Er hatte die Strecke wegen der Unebenheiten verlassen, die vom Iron-Dog-Schneemobilrennen zurückgeblieben waren, das ein paar Wochen zuvor stattgefunden hatte. Lily würde die direkte Route nehmen, auch wenn sie über die tiefen Spurrillen fahren musste, die die schweren Rennmaschinen gegraben hatten. Lily konnte das nicht stören.
    Er hatte noch mitgehört, wie sie am Check-in ihren Stiefbruder begrüßt hatte, dann hatte er sie abstellen müssen, um einen Anruf seiner Schwester entgegenzunehmen. Marnie hatte ein paar Fragen zu Vaters bevorstehender Hochzeit gehabt. Und ihr Anruf war wiederum von einem Anruf aus der T-FLAC-Kommandozentrale unterbrochen worden.
    Er war wirklich froh gewesen, übers Geschäft reden zu können, anstatt die Hochzeit diskutieren zu müssen. So sehr er seine Schwester liebte, ein Mann brauchte nichts über Canapés und

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