Wie Feuer und Eis - On Thin Ice
Leuten zuprostete. Er suchte ihren Blick, und seine Augen versprühten derartige Hitze, dass ihr heiß und schwindlig wurde. Es war ein Wunder, dass sie es pünktlich nach unten zur Hochzeit geschafft hatten. Die letzten beiden Tage hatten sie die meiste Zeit im Bett verbracht. Plaudernd, planend. Von leidenschaftlichem Sex unterbrochen.
Derek lächelte sie an, seine Augen zeigten ihr ein heißes Versprechen, während der Saphir in seinem Ohr unter seinem dunklen Haar leuchtete.
Er hob sein Kristallglas. Ehe er seinen Vater und dessen neue Frau ansah, zwinkerte er Lily zu und versprach ihr damit, ihr ihren Herzenswunsch zu erfüllen. Lily strahlte von innen heraus.
Alle hoben die Gläser, als Derek begann: »Auf das Wohl meines Vaters und seiner schönen Braut Sunny, die wir alle mit viel Liebe und offenen Armen in unserer Familie begrü-ßen. Unser Vater war eine lange Zeit allein, und wenn man ihm jetzt zusieht, wie sehr er seine neue Frau liebt, dann merkt man, dass sich sein Warten wirklich gelohnt hat.« Er lächelte Sunnys Töchtern zu, die neben der Türe standen.
Alle blond, alle schön, alle mit kühlen blauen Augen, die sich schon interessiert unter seinen T-FLAC-Kollegen umsahen.
»Wir haben nicht nur eine Mutter gewonnen, wir kriegen auch zwei Anwälte als Draufgabe, einen Investmentbanker und einen Rennfahrer.« Alles lachte.
»Vielen Dank euch allen, dass ihr euch mitten im Winter hier raus in die Wildnis Montanas gewagt habt. Und wenn ihr schon alle meine exzellente Gastfreundschaft genießt und entsprechend gefüttert und getränkt wurdet«, feixte er, »möchte ich euch noch etwas anderes bieten, damit ihr wahrhaftig keinen Zweifel mehr habt, genau am richtigen Ort zu sein. Der Himmel weiß, welcher Kraftakt nötig ist, die Wrights und ihre verschiedenen Partner, Nachkommen und Freunde unter ein Dach zu bekommen...«
Lily nippte an dem ausgezeichneten Champagner, während Dereks Stimme über sie schmolz wie dicke, dunkle Schokolade. Niemals war sie so im Frieden mit sich selbst und ihrer Welt gewesen wie in diesem Moment. Sie ließ den Blick über die lächelnden Gesichter von Dereks Familie und seiner Freunde wandern. Niemals hatte sie so viel offene Zuneigung und Liebe gesehen. In ein paar Stunden würde die Hochzeitsfeier vorbei sein. Die Gäste wären zurück in ihren Hotelzimmern oder in Dereks Gästehaus, und sie und Derek wären oben...
»… die Bibliothek«, schloss Derek. Er trat mit ausgestrecktem Arm zu Lily, die ihn anstrahlte und ihre Hand in seine legte. Seine warmen Finger schlossen sich um ihre, während er zu ihr und nur zu ihr herablächelte. Als wären sie ganz allein im Zimmer. Lilys Herz barst fast vor Liebe zu diesem Mann, der ihr keine Chance gelassen hatte, nur ein einziges ihrer Gefühle zu verbergen. Nicht einmal vor sich selbst. Der
Mann, der sie mit ihren eigenen Ängsten konfrontiert hatte und neben ihr gestanden hatte, als sie sie besiegt hatte.
»Komm mit mir«, bat er sanft und geleitete sie durch die Schar der Gäste, die ihnen Platz machte wie weiland das Rote Meer Moses, wie Lily innerlich amüsiert feststellte.
»Überallhin.«
Er führte sie durch einen kurzen Gang und stieß eine der Doppeltüren zu seiner Bibliothek auf. Lilys Herz hüpfte. Auch sie wollte allein mit ihm sein, aber meine Güte …
»Die Gäste …«, protestierte sie, als er sie ins Zimmer schob. Einen Moment später atmete sie tief den Geruch des Leders der vielen hundert Bücher ein, registrierte das wunderbar schimmernde Licht und den Blumenduft, aber sie konnte die Augen nicht von Derek lassen.
»Werden in einer Sekunde da sein«, vollendete er ihren Satz. Sein Blick war etwas unsicher. »Was denkst du?«
Lily stand auf den Zehen, ihre Hände um seine Brust geschlungen. Unter ihren Fingern schlug sein Herz regelmäßig. Sie reckte den Kopf, um seine Lippen mit einem Kuss einzufangen, und hielt seinem Blick stand: »Ich denke es nicht, ich weiß es. Ich liebe dich, Mr. Wright. Ich gebe dir mein Herz, meinen Körper, meinen Geist und meine Seele. Ich gebe dir alles, was ich bin, und alles, was ich sein kann.
Ich möchte dich heiraten und morgens, mittags und nachts mit dir ins Bett. Ich möchte ein Kind von dir. Ich möchte mit dir leben, arbeiten und - Gott weiß es - mit dir kämpfen für den Rest unseres Lebens.«
»Ich auch«, flüsterte er und nahm sie in die Arme. Er senkte den Mund auf ihren und gab ihr einen herzzerreißenden Kuss.
Der donnernde Applaus traf Lily
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