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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Der Schlitten hing über der Kante eines Abhangs in einem Haken aus, Gott sei Dank, ziemlichen standfesten jungen Bäumen. Doch dieser Haken konnte innerhalb eines Herzschlags brechen.
    Sich zu ihr durchzugraben war anstrengend und frustrierend zeitraubend gewesen. Er hatte nichts lostreten wollen und nur mit den Händen gegraben, während er genauso wackelig wie sie an diesem instabilen Abhang klebte.
    Er hatte mit zusammengekniffenen Augen nach der kleinen, verräterischen Dampfwolke Ausschau gehalten, um die genaue Position Lilys, ihres Schlittens und der beiden Hunde zu bestimmen.
    Sie war immer noch bis zu den Schultern verschüttet. Aber abgesehen davon, dass sie ein wenig benommen und wirr wirkte, schien sie gesund und munter zu sein.
    »Bereit zum Aussteigen, oder willst du noch die Aussicht genießen?« Der Abhang war spektakulär und Furcht einflö-ßend. Sie hatte nicht einen einzigen Blick riskiert. Ihre Augen
fixierten, zu seinem sehr realen Amüsement, seinen Hosenschlitz, der sich auf ihrer Augenhöhe befand.
    Er hätte das weit mehr genießen können, wenn ihr Blick nicht so glasig und verängstigt gewesen wäre und sie nicht bis zum Hals im Schnee gesteckt hätte. »Alles in Ordnung mit dir, Lily?«
    Sie leckte sich die Lippen. Ein schnelles Zucken der rosaroten Zunge. Eine nervöse Geste, was sie mit Nachdruck abgestritten hätte. Trotzdem schoss ihm die Hitze in die Lenden.
    »Sobald du mich hier raus hast, sicher. Mein Hintern fühlt sich wie tiefgefroren an.« Die Antwort kam ein wenig zittrig, war aber typisch Lily. Sie zwinkerte nicht, richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn, nicht auf die Schlucht, und er brauchte sich nicht erst zu fragen, ob ihre Flugangst auch ihr Verhältnis zur Höhe in Mitleidenschaft zog.
    Er machte kurzen Prozess mit dem Schnee um ihren Oberkörper, und als sie den Arm frei hatte, half sie mit. »Langsam und methodisch. Langsam und methodisch«, mahnte Derek sie zur Vorsicht, als sie wild um sich schlug.
    »Yeah.« Sie warf einen besorgten Blick nach oben, wo sie ihr Gespann hören, aber nicht sehen konnte. »Du hast Recht. Sind die anderen alle in Ordnung?«
    »Beunruhigt, aber standhaft«, sagte er trocken. »Immer weiter graben.«
    Gott sei Dank war ihre Jacke aus Gore-Tex und wasserdicht; sie hatte sich passend zum Klima und zum Terrain angezogen. Ihr war kalt, aber das würde er wieder hinbekommen. »Kannst du den Rest abschütteln?«, fragte er, als ihr Unterkörper sichtbar wurde.
    »Darauf kannst du wetten, mein Junge.« Sie kickte vorsichtig den Schnee weg, der ihre Beine umfangen hielt und wischte, was sie konnte, mit behandschuhten Händen weg.

    »Irgendwelche Verletzungen?« Er begutachtete sie von oben bis unten.
    »Nein«, sagte sie und konzentrierte sich bereits auf das Stück oberhalb des Schlittens, wo die Hunde sein mussten. »Lass uns die Kleinen holen.«
    Er streckte die Hand aus. Lily packte sie ohne zu zögern und nutzte die Hebelwirkung, um hintenherum aus dem Schlitten zu steigen. Der ganze Klumpen aus Schnee, Schlitten und Hunden rutschte dabei ein gutes Stück ab. »O Gott.«
    Er packte sie mit beiden Händen vorne an der Jacke, um sie zu stabilisieren und zog sie mit einem Ruck an sich. Sie hielt sich an ihm fest, suchte nach Halt, und sie hingen eine Sekunde schwankend aneinander.
    Von oben kam ein langes, durchdringendes Heulen, das von einem der verschütteten Hunde stammen musste. »Dingbat«, sagte Lily wie eine Mutter, die ihr Kind am Schreien erkannte. »Halt durch, mein Junge.« Sie legte die Stirn in besorgte Falten. »Hau den Schnee vom Schlitten, ich befreie die Hunde.«
    »Klettere rauf, und warte da. Ich kümmere mich …« Als er ihre zusammengekniffenen Augen sah, grinste und salutierte er. »Ja, Madam.« Sie war nicht verletzt, nur verängstigt und ausgefroren. Sie warten zu lassen, bis er den Job erledigt hatte, änderte daran gar nichts. Sie die Hunde ausgraben zu lassen schon. Er legte ihr die breite Hand auf den Hintern und schob sie den Abhang hinauf. Sie brüllte ein missmutiges, aber nicht sonderlich aufgebrachtes »Hey!«
    »Steig über sie hinauf, bevor du den Schnee in Angriff nimmst«, wies er sie überflüssigerweise an. Lily wusste, was sie tat. Sie würde die Hunde keiner größeren Gefahr aussetzen als sich selbst.

    Er hörte ihr zu, wie sie mit leiser, ruhiger Stimme auf die Hunde einredete, drehte ihr den Rücken zu, arbeitete am Schlitten und verringerte den Zug auf die Leinen erheblich, indem er mit bloßen

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