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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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die ich dir gebe.«
    »Nicht? Wie lange hat deine längste Beziehung gedauert?«
    »Das hat nichts …«
    »Einen Monat? Zwei Monate?«
    »Ich war vier Jahre lang in eine Frau verliebt.«
    »Wirklich? Und hast dich immer noch nicht erklärt?« Sie
schüttelte den Kopf. »Hier kommt mein Schlussplädoyer: Etwas Vorübergehendes will ich nicht, und an etwas Permanentem bin ich nicht interessiert. Zum Glück für uns beide betrachte ich mich nach wie vor als verheiratet, auch wenn Sean nicht mehr ist. Also krieg es endlich in deinen Kopf rein, dass ich meinen Ehemann immer noch liebe, und lass mich in Ruhe.«
    O Gott. Für eine derartige Lüge würde sie in die Hölle kommen. Aber das war ihr immer noch lieber, als Derek ein Schlupfloch zu bieten, durch das er sich in ihr Herz schleichen konnte. Sie fragte sich, ob sie Sean je geliebt hatte. Traurigerweise glaubte sie nicht, dass er sie je geliebt hatte. Sein bester Freund hatte sie gewollt, und Sean hatte sie ihm vor der Nase weggeschnappt wie eine Jahrmarkttrophäe.
    Sie war eine Närrin gewesen, seinen Lügen zu glauben. Er war ein lausiger Ehemann gewesen. Das Mindeste, was er jetzt für sie tun konnte war, ihr als Schutzschild gegen Derek zu dienen.
    Sean hockte vermutlich an einem sehr heißen Ort und lachte sich schlapp, so wie die Dinge sich entwickelten, dachte Lily sauer.
    Derek neigte den Kopf und streifte die Lippen über ihren Mund. Ein leichter Kuss diesmal. Er sollte unbedrohlich wirken, tat es aber nicht. Er sah sie eindringlich an und trat zurück. »Rede dir selber ruhig solchen Unsinn ein, Lily, wenn du dich dann besser fühlst. Du bist zu klug, an einer solche Erinnerung - einer nicht besonders guten Erinnerung - festzuhalten. Du wirst dich über kurz oder lang der Anziehungskraft zwischen uns beiden stellen müssen. Als Sean noch am Leben war, war ich so ehrenwert, zur Seite zu treten. Als Sean krank war und im Sterben lag, war ich so ehrenwert, dir den Raum zu lassen, mit all dem klarzukommen. Aber Sean ist
nicht mehr, und soweit es mich betrifft, ist die Ehrenhaftigkeit zur Tür hinaus verschwunden.«
    »Einer Tür, die für dich aber nicht offen steht.«
    Er schüttelte wehmütig den Kopf. »Dieser Starrsinn ist eine deiner schlechteren Eigenschaften.«
    Dass es so schien, als könne er Gedanken lesen, dachte Lily, hieß noch lange nicht, dass er es tatsächlich konnte. Sie fasste Hoffnung. »Wirklich? Ich finde, er ist eine meiner Stärken.«
    Er lachte und berührte kurz ihre Wange, bevor er aufrichtig amüsiert sagte: »Ja, das glaubst du. Aber jetzt sollten wir zusehen, dass wir aus Dodge City rauskommen, bevor der Berg wieder einen Kopfsprung macht.«
    Sie ließ ihn los, sobald sie konnte. Derek hätte sie packen und an sich drücken wollen, bis sie um Gnade flehte. Er wollte sie in Watte packen und in Sicherheit wissen.
    Er wollte …
    Zur Hölle.
    Er wollte.

9
    Diese verdammte Frau hatte zehn Leben.
    Was, zur Hölle, sollte er noch tun? Zu ihr hingehen und der dämlichen Schlampe sagen, dass sie stillstehen solle, um ihr dann direkt zwischen die verfluchten Augen zu schießen? Wie hätte das nach einem gottverdammten Unfall aussehen sollen?
    Er hatte ihnen gesagt , dass eine kleine Stange Dynamit nichts als einen kleinen Knall bewirkte. Aber sie hatten keine Lawine haben wollen, die ganz Alaska unter sich begrub. Gerade so groß sollte sie sein, dass sie die Schlampe kaltmachte. Wer hätte
gedacht, dass sie so viel Glück haben und den Sturz über eine verdammte Klippe überleben würde?
    Ein Mann konnte nur mit dem Werkzeug arbeiten, das man ihm gab. Eine einzige verdammte Stange Dynamit? Er hätte den verfluchten halben Berg sprengen müssen, um sie umzubringen.
    Verdammt, dachte er, und kratzte an dem Ausschlag in seinem Nacken, sie waren erledigt. Er war erledigt. Ganz zu schweigen davon, dass diese unerträgliche Kälte ihn noch todkrank machen würde. Die Hölle war nicht heiß. Die Hölle war ein verdammtes Eishaus. Die Hölle bestand aus Schnee, meilenweit nur Schnee, aus kalten Füßen, einer laufenden Nase und Dolchen aus Eis, die sich einem bei jedem verdammten Atemzug in die Lunge bohrten. Und er wollte, zur Hölle, raus hier. Nur dass er nicht raus konnte, solange die Schlampe nicht tot war.
    Zu allem Überfluss stiefelte hier auch noch dieser andere Kerl herum. Er hatte ihn heute Morgen auf dem Gebirgskamm gesehen. Er gehörte nicht zu dem Iditarod-Wahnsinn. Er machte sich nicht einmal die Mühe, so zu tun. Er sah wie ein

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