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Wie im Film

Wie im Film

Titel: Wie im Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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bücken, und damit prahlte, es Eric so richtig zu besorgen, obwohl er zugleich damit drohte, ihm wehzutun.
    Daniel musste sich zusammenreißen, um nicht vor Wut zu schreien. Und dann erinnerte er sich auch an den anderen Teil des Gesprächs der beiden Männer. Eric hatte sich auf ihn eingelassen, um ihn zu bestehlen. Er hatte sein Vertrauen missbraucht, und er wohnte bei diesem Rocco, der sich darüber lustig machte, dass Daniel in Eric verliebt war ... reizend! Die Wut in Daniels Bauch wurde kälter, sie fühlte sich wie ein Eisklumpen an, der ihn Stück für Stück erfrieren lassen würde. Wieder ein paar Meter fahren — bremsen — Stop-and-go-Verkehr. Es schien eine halbe Ewigkeit gedauert zu haben, doch schließlich erreichte er endlich den Parkplatz. Daniel sortierte schnell noch ein paar Dinge, dann stieg er aus.
    Eine Familie war gerade dabei, ihr Auto zu besteigen, die Kinder quengelten, offensichtlich waren sie müde. Die Mutter stöhnte genervt, während der Vater einen Buggy so in den Kofferraum packte, dass eine Schachtel mit Keksen zur Erde fiel. Die Kinder quengelten nun noch mehr. Daniel ließ die wenig heimelige Familienszene hinter sich und machte sich auf den Weg in den Park. Den Tanzbrunnen ließ er schnell hinter sich und wählte den kürzesten Weg zu seinem Ziel. Der Park war weitestgehend leer, bis auf einzelne Paare, die den Abend für einen Spaziergang nutzten.
    Als er zwischen die Bäume abbog, um auf diesen recht wenig frequentierten Teil des Strandes zu gelangen, wusste er intuitiv, dass er richtig lag.
    Die untergehende Sonne ließ einen breiten Streifen des Rheins blutrot leuchten. Zwei Fährschiffe fuhren schnell dahin, während eines scheinbar aussichtslos gegen die Strömung ankämpfte. Am Strand lag Gerümpel und eine erloschene Feuerstelle zeugte vom unerlaubten Grillen der Rheinparkbesucher.
    Daniel sah die Gestalt, die auf einem der großen Steine saß. Erics blondes Haar glänzte durch die tief stehende Sonne in sattem Rotgold. Er saß da und starrte auf den Rhein.
    Daniel zögerte nicht länger. Mit raschen Schritten stapfte er durch den Sand. Erics Kopf wandte sich erschrocken in seine Richtung, dann stammelte er: „Daniel ... was machst du hier?“ „Ist ein freier Strand, Eric. Er gehört nicht dir. Ich sage dir das nur, weil du von Zeit zu Zeit Probleme mit dem Unterschied von mein und dein hast. Aber ich verrate dir auch, was ich hier mache. Ich bringe dir etwas!“
    Mit harschen Bewegungen griff Daniel in seine Jackentasche und zog erst sein Handy, dann sein Sparbuch heraus. Er ließ dem Blonden beides in den Schoß fallen.
    „Das Handyguthaben ist gerade aufgefüllt. Auf dem Sparbuch sind Tausendfünfhundert drauf. Ich habe sie von meiner Mutter bekommen und seit Jahren nichts davon angerührt. Es ist nicht passwortgeschützt. Aber das weißt du ja schon, da du meine Sachen durchwühlt hast. Du hast das Sparbuch in die falsche Schublade zurückgelegt, Eric“, er sagte es völlig neutral. „Ah, warte ...“, er zog seine Uhr aus, und auch sie fand den Weg in Erics Schoß. „Sie ist nicht echt. Aber bei deinem Talent verkaufst du sie bestimmt jemandem als Markenprodukt. Und hier, das sind schätzungsweise ...“, er zählte die Scheine in seinem Portemonnaie, zog sie dann mit einer ruckartigen Bewegung heraus, beugte sich zu Eric hinunter, sodass ihre Gesichter sich sehr nahe waren, „... fünfzig Euro. Ein bisschen mehr vielleicht, ich kann gerade nicht vernünftig zählen.“
    Er steckte die Scheine in das Sparbuch, damit der Wind sie nicht forttrug.
    Erics Augen trafen ihn und er spürte den Atem des anderen Mannes. Daniel riss sich von dem Anblick los, erhob sich wieder und kramte in der Hosentasche. „Der Golf steht auf dem gleichen Parkplatz wie neulich, als wir hier waren. Die Papiere sind im Handschuhfach und der Tank ist noch knapp halb voll. So wie es aussieht, wirst du ihn verkaufen müssen, damit du das Geld für Rocco zusammen bekommst. Aber er ist ja einiges mehr wert als fünfhundert“, damit ließ er den Autoschlüssel neben Erics Beinen in den Sand fallen.
    Dann wandte er sich um und machte sich auf den Weg, den Strand zu verlassen.
    Er hörte Eric rufen, aber er drehte sich nicht um. Es war kein guter Zeitpunkt, dass Eric den Schmerz in seinen Augen sah, und schon gar nicht, sich selbst diesem Blau auszusetzen, das sich in seine Seele gefressen hatte. Seine Seele ... ja, jeder Mensch hatte eine; so wie jeder Mensch in der Lage war, mit Bäumen zu

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