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Wie im Film

Wie im Film

Titel: Wie im Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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sprechen. Daniel spürte, wie seine Kehle eng wurde, als er daran dachte, wie viel ihn mit Eric verband, und er ging schneller, um zumindest eine räumliche Distanz herzustellen.
    Plötzlich wurde er herumgerissen und Eric schrie ihn aufgebracht an.
    „Ich will dein Geld nicht! Ich will es nicht, hörst du?“
    Daniel versuchte Erics Hände von seinem Arm zu lösen und brüllte zurück: „Nimm es! Ich habe es dir gegeben, also nimmst du es gefälligst, verdammt noch mal!“
    „Nein“, fauchte Eric ihn an und es entstand ein Gerangel, weil er Daniel nicht loslassen wollte, der wiederum dagegen ankämpfte, festgehalten zu werden.
    „Ich habe dir gesagt, dass ich kein Engel bin. DU wolltest mich so sehen! Aber das bin ich nicht!“
    „Hör auf, Eric! Nimm endlich mein Geld und den Rest! Es gehört dir!“
    „Nein!“
    Daniel ballte reflexartig die Hände zu Fäusten und schlug Eric damit ins Gesicht. All seine Wut und Verzweiflung lag in diesem Schlag, als könne er sich auf diese Art die tiefen Gefühle für den anderen Mann selbst aus dem Körper reißen.
    Obwohl Erics Lippe aufplatzte, und eine blutige Spur über sein Kinn rann, ließ Eric Daniel nicht los — dieser schlug erneut zu. Er war über sich selbst entsetzt, dass er es fertigbrachte, den Mann zu schlagen, der ihm inzwischen so viel bedeutete, wie noch nie ein Mann zuvor. Doch Eric war es auch gelungen, ihm wehzutun, wie nie einem anderen Mann zuvor in seinem Leben. Er keuchte schwer, nach diesem erneuten Schlag, dann hielt er inne, darüber entsetzt, wie viel Eric offenbar in Roccos harter Schule gelernt hatte, einzustecken, denn er hielt ihn nach wie vor fest.
    Mit einem Griff an Erics Kehle machte Daniel unmissverständlich klar, dass es Zeit wurde, die Hände von ihm zu nehmen. Und tatsächlich, während Daniel den Pulsschlag und den wild hüpfenden Adamsapfel unter seinen Händen fühlen konnte, lösten sich endlich Erics Finger, doch plötzlich holte dieser zum Schlag aus. Daniels Gegenwehr kam zu spät. In rascher Folge landete Eric einen Treffer in sein Gesicht und schickte einen Fußtritt in seinen Magen hinterher.
    Sternchen tanzten um Daniels Kopf. Er hatte Mühe, Luft in seine Lungen zu saugen, weil gerade sein Bauch zu explodieren schien. In wildem Schmerz schlug er erneut auf Eric ein, verpasste ihm einen Kinnhaken und schüttelte sich dann das Blut des anderen von der Hand, bevor er sich kraftlos auf die Knie in den Sand fallen ließ.
    Eric taumelte und sah einen Moment in den Himmel, als wüsste er nicht so genau, wo oben und wo unten sei. Dann fixierten seine Augen den knienden Daniel, und dieser zuckte ein wenig zurück, in der Erwartung eines finalen Angriffs.
    „Na los, mach schon! Gib mir den Rest!“, keuchte er und bemühte sich immerhin um einen stolz aufgerichteten Oberkörper. „Ich will dein Geld nicht! Hast du das jetzt kapiert? Ich will es nicht!“, schrie Eric erneut und Bluttropfen spritzten von seiner Lippe. Er wischte sich mit der Hand darüber.
    „Wenn du es nimmst, dann kannst du zu ihm zurückkehren, ohne dass du ihm noch etwas schuldig bist. Dann kannst du frei entscheiden, ob du bei ihm bleibst, oder ihn verlässt ... deinen Lover.“
    Eric stieß plötzlich einen gequälten Laut aus. Daniel suchte automatisch nach einer Verletzung des anderen, die ihm bisher entgangen war. Eric riss die Arme hoch und das Blond seiner Ponyhaare färbte sich diesmal ganz real blutrot, als er seine Finger darin vergrub. Den Kopf in den Nacken gelegt, keuchte Eric laut auf und er klang wie ein verletztes Tier.
    Daniel glaubte, sein Herz würde bei diesem Laut zerspringen. Er versuchte aufzustehen, doch als Erics Blick ihn nun traf, gaben seine Beine den Dienst auf.
    Erics Stimme klang abgrundtief verzweifelt. „Ich werde nicht zu ihm zurückkehren. Nie wieder!“
    „Das wird ihm nicht gefallen“, sagte Daniel mit rauer Stimme. „Es ist mir scheißegal, was ihm gefällt und was nicht! Ich werde ihm sein Geld beschaffen ... irgendwie. Und dann werde ich fortgehen.“
    „Ja ... darin bist du echt gut“, knurrte Daniel.
    Eric sah ihn lange an, dann wischte er sich erneut mit der Hand übers Kinn und schließlich nickte er einfach, bevor er den Blick abwandte.
    „Ist das Einzige, was ich gut kann“, hörte Daniel ihn leise sagen. „Dann nimm wenigstens mein Auto, damit du dich aus dem Staub machen kannst, bevor er dir alle Knochen bricht“, Daniel machte eine vage Geste zu dem großen Stein, neben dem der Schlüssel immer

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