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Wie man eine Lerche zum Singen bringt

Wie man eine Lerche zum Singen bringt

Titel: Wie man eine Lerche zum Singen bringt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. K. Bloemberg
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schüttelte den Kopf. »Ihr müsst an Eure Sicherheit denken! Ist Euch eigentlich bewusst, wie viele Spione sich an unseren Höfen tummeln und wie viele ein Interesse daran hätten, Euch bei günstiger Gelegenheit zu entführen und Euren Onkel, den Herzog, zu erpressen?« Manons hübsches Gesicht erblasste wieder, denn daran hatte sie tatsächlich noch nicht gedacht.
    Der Graf trat an die nun wieder adrett angekleidete Nichte des Herzogs heran und legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm. »Ich werde sehen, was sich machen lässt. Graf Maximiliens Hof ist nicht so sicher wie der meine. Es wird unabdingbar sein, dass ihr Euch inkognito dorthin begebt, sagen wir als meine Nichte. Dies wird weniger gefährlich sein, immerhin bin ich kein mächtiger Herzog wie Euer Onkel.«
    Manon strahlte. »Das würdet Ihr für mich tun?« Charles lächelte und es fiel ihm schwer, nicht lauthals loszuwiehern. Dieses junge Schwänchen war so wunderbar naiv. Maximilien würde entzückt sein, wenn auch aus anderen Gründen. Nicht bald darauf würde er dann mitansehen dürfen, wie sein ärgster Konkurrent von Herzog Honoré guillotiniert werden würde.
    Als die Nichte des Herzogs mit neuer Hoffnung den Raum verlassen hatte, wandte sich Graf Charles zu seinem Hofarzt Albert. »Ich bin zufrieden, Ihr habt es gut gemacht.« Albert verbeugte sich, dann blickte er auf seinen Mittelfinger, der in der Nichte des Herzogs gesteckt hatte. Er formte den Mund zu einem “O”, steckte endlos langsam den Finger in die Mundöffnung und lutschte und saugte. Mit einem ploppenden Geräusch beendete er die Schleckerei. »Wisst Ihr, wonach jungfräulicher Mösensaft schmeckt, Eure Durchlaucht?«, fragte Albert lüstern und leckte mit einer fleckigen Zunge über seine trockenen Lippen.
    »Honig, vermute ich?«, spekulierte Charles ehrlich interessiert, doch sein Hofarzt schüttelte verneinend den Kopf und lächelte. »Das denken viele. Aber tatsächlich schmeckt es nach Blut und frisch geschlachtetem Fleisch. Mich erinnerte es an frische Blutwurst, direkt nach einer Schlachtung.«
    Ein Empfehlungsschreiben an seinen Feind Maximilien war schnell aufgesetzt und Charles stellte sich genussvoll vor, dass er im Grunde das Todesurteil seines Konkurrenten unterschrieb. Das in zierlicher Schrift bedeckte Blütenpapier kündete von einer Ankunft Mélines, der Nichte von Graf Charles, die den werten Nachbarn kennenlernen wünschte.
    Im Hof des Schlosses verabschiedeten er und seine Frau Hélène die Nichte des Herzogs. Er blickte dem Zweispänner nach und fragte sich, was Maximilien, dieser geile Bock, und sein Hofarzt mit der Kleinen anstellen würden und beinahe neidete er ihnen die zweifellos bevorstehende Köstlichkeit, dieses Täubchen zu einer Frau zu … stossen.
     

     
    G raf Maximilien de St. Courchose schwenkte elegant seinen Weinpokal, blickte in das prasselnde Kaminfeuer und prostete seinem Bruder, dem Bischof von Fontainevert, Armand Jacques de St. Courchose, zu.
    Dieser strich mit dicken Fingern über seinen unpassenden Spitzbart. Runde Schweinsäuglein fixierten mit einer Härte, die man nicht erwartet hätte, den Bruder. »Ich hätte einen Rat für Euch, lieber Bruder«, kündigte der Bischof an und trank einen Schluck aus seinem Weinpokal.
    Maximilien forderte ihn mit einer Geste auf, weiterzusprechen und Armand beugte seinen gewichtigen Körper nach vorne, dass der verzierte Stuhl leise knarrte. »Um einen Spion zu enttarnen, müsst Ihr eine Person auswählen, die nicht nur Erfahrung hat, sondern der die Unsichtbarkeit zur zweiten Natur geworden ist«, raunte er.
    Maximilien schlug die bestrumpften Beine übereinander und die Flammen spiegelten sich in seinen Schuhschnallen. »Sicherlich wäre dies die beste Methode, um einen geeigneten Agenten zu finden. Aber wenn es so einfach wäre, hätte ich längst eine Armee solcher Personen eingestellt, um endlich diese lästigen Feindspione zu enttarnen, die sich wie eine Natter an meinem Busen nähren.«
    Armand de St. Courchose lehnte sich wieder zurück und der verzierte Holzstuhl knarrte erneut protestierend. »Ich kann mich nur wiederholen. Nehmt keinen ausgebildeten Spion. Solche Personen bilden sich viel zu viel auf ihr Können ein und fallen dadurch nur auf«, schnaufte Armand. Maximilien schaute seinen Bruder interessiert an. »Mir scheint, Ihr sprecht aus Erfahrung.«
    Die feisten Züge des Bischofs verzogen sich zu einem Lächeln der Genugtuung. »Glaubt mir, Maximilien, ich habe so viele

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