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Wie man Freunde gewinnt

Wie man Freunde gewinnt

Titel: Wie man Freunde gewinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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Öffentlichkeit Luft.
    Die Folge dieser Protestkundgebung war, daß die Bürger von Clifton ihn aufforderten, für den Stadtrat zu kandidieren. Und so eilte er denn sechs Wochen lang von einer Versammlung zur nächsten und brandmarkte die Verschwendungssucht der Behörden.
    Sechsundneunzig Kandidaten waren im Rennen. Als die Wahlzettel ausgezählt waren, stand Godfrey Meyer an der Spitze. Sozusagen über Nacht war er in der 40000 Seelen zählenden Gemeinde zu einer bekannten Persönlichkeit geworden. Durch seine Reden schuf er sich in jenen Wochen mehr Freunde als vorher in fünfundzwanzig Jahren. Und sein Gehalt als Stadtrat trug ihm jährlich das Zehnfache des investierten Kursgeldes ein.
    Der dritte Redner, Vorsitzender eines großen
    Nahrungsmittelfabrikantenverbands, erzählte, wie es ihm früher unmöglich gewesen sei, aufzustehen und seine Ideen einer Direktorenkonferenz vorzutragen. Als er diese Kunst später beherrschte, geschah zweierlei: Einmal wurde er bald zum Präsidenten dieses Verbands ernannt, und ferner war mit seiner neuen Stellung die Verpflichtung verknüpft, an allen möglichen Versammlungen im ganzen Land zu referieren. Auszüge aus seinen Reden wurden in der Tagespresse und in
    Fachzeitschriften veröffentlicht. Auf diese Weise erhielten sein Verband und dessen Produkte innerhalb von zwei Jahren gratis mehr Reklame als früher, da er für eine Viertelmillion Dollar Inserate aufgegeben hatte. Der Sprecher bekannte, daß es ihn
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    vor dem Kurs immer Überwindung gekostet hatte, wichtige Geschäftsleute anzurufen und zum Lunch einzuladen. Danach aber riefen diese Leute ihn an, um sich mit ihm zum Essen zu verabreden, und entschuldigten sich außerdem noch, daß sie seine Zeit in Anspruch nahmen.
    Die Kunst, wirkungsvoll und überzeugend zu sprechen, ist ein sicherer Weg zum Erfolg. Man gerät dadurch ins Rampenlicht und unterscheidet sich von der Masse. Kommt noch hinzu, daß man einem Menschen, der es versteht, sich auszudrücken, im allgemeinen mehr Fähigkeiten zubilligt, als er tatsächlich besitzt.
    Erwachsenenbildung wurde zu einer Bewegung, die das ganze Land erfaßte; ihr größter Förderer war Dale Carnegie, der Mann, der mehr Reden gehört und kritisiert hat als wohl irgendein Mensch auf dieser Welt. Wenn jede von den schätzungsweise 150000 Reden auch nur drei Minuten lang gedauert hat, so brauchte man zehn Monate, Tage und Nächte, um sie alle nacheinander anzuhören.
    Dale Carnegies eigene Karriere, in der die größten Gegensätze aufeinanderprallen, ist ein Musterbeispiel dafür, was ein Mensch zu leisten vermag, wenn er von einer Idee besessen ist und vor Unternehmungsgeist sprüht.
    Dieser Junge, der auf einer Farm in Missouri geboren wurde, fünfzehn Kilometer von der nächsten Eisenbahn entfernt, und der bis zu seinem zwölften Lebensjahr noch nie eine Straßenbahn gesehen hatte, sollte einmal die entferntesten Ecken der Erde, von Hongkong bis Hammerfest, kennenlernen und sogar näher an den Nordpol herankommen als Admiral Byrd seinerzeit an den Südpol. Dieser Junge, der in Missouri einst für fünf Cents in der Stunde Erdbeeren pflückte, wurde später teuer dafür bezahlt, daß er Geschäftsführer großer Unternehmen in der Kunst der Rede unterrichtete.
    Dieser ehemalige Cowboy, der Rinder treiben, Kälber
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    brennen und Pferde zureiten mußte, hielt in London Vorträge unter dem Patronat der königlichen Familie.
    Dieser Bursche, der die ersten Male völlig versagte, als er in der Öffentlichkeit zu sprechen versuchte, wurde später mein persönlicher Berater. Einen großen Teil meines Erfolgs verdanke ich Dale Carnegies Lehren.
    Er hatte es nicht leicht gehabt in seiner Jugend. Unglück und Not waren ständige Gäste auf der Farm. Jahr für Jahr stieg der Fluß, überschwemmte die Felder und riß das Heu weg. Waren die Schweine gerade fett, so wurden sie krank und gingen ein.
    Die Preise für Maultiere und Rindvieh fielen ins Bodenlose und die Bank drohte mit Pfändung.
    Völlig entmutigt entschloß sich die Familie zum Verkauf und erwarb eine andere Farm in der Nähe von Warrensburg, Missouri. Dort besuchte Dale das staatliche Lehrerseminar. Für einen Dollar im Tag hätte er in der Stadt Unterkunft und Verpflegung gefunden - aber diesen Dollar hatte er nicht. Also wohnte er weiterhin auf der Farm und legte die fünf Kilometer bis zum Seminar täglich zu Pferd zurück. Zu Hause melkte er die Kühe, spaltete Holz, fütterte die Schweine und lernte beim Schein

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