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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zufällig zu dir rübergeguckt und sie … euch gesehen. Und ihr habt euch geküsst.«
    Jason klappte den Mund wieder zu. Er lächelte nicht.
    »Becca hat es dir nicht erzählt?«, fragte er endlich.
    »Kein Wort hat sie gesagt«, versicherte ich ihm. »Und ich wollte sie auch nicht darauf ansprechen, weil …«
    »Weil du nicht wolltest, dass sie dich für einen Spanner hält.«
    O Gott, er hatte recht. Er hatte völlig recht. Ich nahm mir vor, am Montag zur Beichte zu gehen. Ganz fest.
    Jetzt war es ja auch egal, ob Father Chuck es meiner Mutter erzählte, weil Jason es sowieso schon wusste.
    »Ich hab nicht gespannt«, behauptete ich. »Jedenfalls nicht absichtlich. Pete hat euch auch gesehen …«
    »Na toll. Dann weiß er es also auch?«
    Ich fühlte mich irgendwie unbehaglich. Mir wurde unangenehm warm, keine Ahnung warum. Normalerweise
funktioniert die Klimaanlage in der Sternwarte wirklich gut.
    Ich nickte. »Na ja, ihr habt quasi direkt vor unseren Augen rumgemacht.« Rumgemacht war ein ziemlich starkes Wort. Ich weiß selbst nicht, weshalb es plötzlich aus meinem Mund kam. »Wenn ihr wenigstens das Rollo zugezogen hättet …«
    »Ich hab noch kein Rollo«, sagte Jason. »Aber ich bringe schleunigst eins an, verlass dich drauf. Was hast du mich denn sonst noch so alles tun sehen?«
    Mir lag auf der Zunge: Wie du nackt Liegestützen gemacht hast . Aber diesmal tat mein Mund ausnahmsweise mal das, was mein Hirn wollte, weshalb ich sagte: »Nichts. Ich schwöre.« Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt. Wann habe ich eigentlich das letzte Mal gebeichtet? Aber das ist eigentlich egal, weil es etwas gibt, das ich noch nicht erzählt habe, und das geht jetzt schon seit ein paar Monaten so …
    Na ja, Gott wird mich schon verstehen.
    »Also jetzt sag schon«, drängte ich Jason, weil ich es kaum noch aushielt. Ich musste es wissen. Musste es einfach wissen. »Was läuft zwischen dir und Becca?«
    »Oh Mann.« Jason ließ sich wieder gegen die Wand sinken und schloss die Augen. »Nichts, okay? Sie hat sich falsche Vorstellungen gemacht - genau wie du -, weil ich bei der Auktion ihren bescheuerten Bastelkurs ersteigert hab. Und dann stand sie abends plötzlich in meinem Zimmer. Mein Vater hat sie einfach hochgeschickt, na ja, du kennst ihn ja. Jedenfalls lag ich schon im Bett und hab gelesen, als sie plötzlich vor mir stand und mich irgendwie voll … na ja, du weißt schon.«

    Ich starrte sein Profil an. Seine Nase sah größer und gebogener aus denn je. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Bedürfnis, mich vorzubeugen und sie zu küssen.
    Ich war verrückt geworden. Lauren Moffat und ihre Clique hatten mich endgültig in den Wahnsinn getrieben. Seit wann hatte ich das Verlangen, Jason Hollenbachs Nase zu küssen?
    »Nein«, sagte ich. »Ich weiß gar nichts. Becca hat dich voll … was?«
    »Na ja, sie hat mich voll angemacht«, sagte Jason endlich. Er drehte den Kopf und sah mich an. »Sie bildet sich ein … Oh Mann, echt. Sie bildet sich ein, ich wäre der Mann ihres Lebens. Ihre große Liebe. Ihr Seelenverwandter. Und um eins klarzustellen: Sie hat mich geküsst. Nicht umgekehrt. Ich musste ihr sagen - na ja, dass sie leider den falschen Baum anbellt. Ich bin nicht der Richtige für sie. Egal was sie sich da einredet.«
    Ich spürte, wie eine Welle der Erleichterung über mich hinwegschwappte, die so überwältigend war, dass ich mich plötzlich ganz schwach fühlte.
    Aber wieso? Wieso war ich erleichtert darüber, dass Jason gesagt hatte, er sei nicht der Richtige für Becca?
    Warum ließ der Satz, dass sie ihn geküsst hatte und nicht umgekehrt, plötzlich wieder den Engelschor in meinem Kopf erschallen - den ich mir zu hören eingeredet hatte, als Mark Finley mich geküsst hatte, von dem ich jetzt aber wusste, dass es nicht der echte Chor gewesen war … ganz und gar nicht.
    »Oh«, sagte ich. Ich konnte kaum meine eigene Stimme hören, weil der Chor so laut sang.
    »Was glaubst du denn, warum ich mich heute Mittag
in der Bücherei versteckt hab?«, fragte Jason. »Ich wollte ihr nicht über den Weg laufen.«
    »Oh«, sagte ich wieder. Kleine Vögel jubilierten in meinen Ohren, obwohl niemand mich küsste. Verrückt, ich weiß, aber so war es.
    »An allem ist Stuckey schuld«, stöhnte Jason.
    »Stuckey?«
    »Ja. Der hat mich überredet, sie zu ersteigern.«
    »Stuckey?« Ich dachte erst, dass ich mich wegen der singenden Engel und Vögel verhört hatte.
    »Er hätte sie ja selbst ersteigert. Aber er

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