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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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ich. »Ich lasse euch nicht hier rein. Ihr müsst eure Party woanders feiern.«
    Erschüttertes Schweigen.
    Dann begannen alle gleichzeitig, an die Tür zu klopfen.
    Sie rüttelten am Griff, traten dagegen (das war Lauren, da bin ich mir ganz sicher) und hämmerten mit aller Kraft auf das Holz ein.
    Aber ich rührte mich nicht. Noch nicht einmal, als Mark mit total unfreundlicher Stimme - so hatte ich ihn noch nie erlebt - rief: »Steph! Mach schon auf, Steph! Das ist nicht mehr witzig! Los!«
    Auch nicht, als Lauren kreischte: »Steph Landry! Jetzt mach die verdammte Scheißtür endlich auf!«
    Ich schloss die Augen. Grandpa, dachte ich, das ist mein Hochzeitsgeschenk für dich. Ich werde nicht zulassen, dass meine sogenannten Freunde deine Sternwarte in Schutt und Asche legen. Alles Gute zur Hochzeit!
    Okay, das war vielleicht nicht das tollste Hochzeitsgeschenk, das man sich vorstellen kann. Aber unter den gegebenen Umständen war es das Beste, was ich tun konnte.
    Mehr noch: Ich brachte Grandpa und Kitty ein unglaubliches Opfer. Auch wenn sie das nicht wussten.
    Als den Leuten draußen nach einer Weile klar wurde,
dass ich sie wirklich nicht reinlassen würde, hörten sie auf zu klopfen. Ich hörte Todd sagen: »Sie lässt uns hängen. Ich fasse es nicht! Die Alte lässt uns echt hängen.«
    »Vielleicht ist irgendwas passiert?« Das war Darlene. »Steph? Ist alles okay?«
    »Oh Mann!« Lauren schäumte. »Die kann am Montag was erleben. Sie wird sich noch wünschen, sie wäre nie geboren worden!«
    Tja. Da kann ich mich ja auf Montag freuen.
    Mark sagte kein Wort zu meiner Verteidigung. Kein einziges Wort. Nicht dass ich je wirklich geglaubt hätte, dass er was für mich übrig hätte. Deswegen hatte er mich nicht geküsst. Der Kuss - das weiß ich jetzt - hatte nichts damit zu tun, dass er mich so nett und süß fand und mir nicht widerstehen konnte. Der Kuss sollte mich dazu bringen, das zu tun, was er wollte. Also konkret: sie ihren Rave in der Sternwarte feiern zu lassen.
    Pech für ihn, dass es nicht geklappt hat. Echt. Das ist der Nachteil an so einem Feuerwerk - es erlischt ziemlich schnell.
    Irgendwann zogen sie murrend ab. Lauren fluchte, dass ihre Frisur vom Regen total ruiniert sei, und Todd schlug vor, zu einem Neuntklässler zu gehen, der ihm erzählt hätte, seine Eltern seien übers Wochenende nach French Lick ins Casino gefahren …
    Ich fragte mich, was Lauren am Montag mit mir machen will.
    Aber eigentlich war es mir egal. Schlimmer als das, was ich in den letzten fünf Jahren durchgemacht habe, konnte es nicht sein.
    Und dann passierte es.

    Ich hörte, wie jemand meinen Namen rief - im Inneren der Sternwarte!
    Ich schrie auf.
    »Keine Panik«, sagte Jason, der aus dem Dunkel hinter der Beobachtungsplattform hervortrat. »Ich bin’s bloß.«
    »Was machst du denn hier?«, rief ich.
    »Ich wollte sehen, ob du die richtige Entscheidung triffst«, sagte er.
    »Heißt das …« Ich war fassungslos. Mein Herz klopfte so schnell, dass ich Angst hatte, es würde mir den Brustkorb sprengen. Ich weiß nicht, was mich mehr erschreckt hatte - dass er so plötzlich aus dem Dunkel aufgetaucht war oder dass er überhaupt da war. »Du warst die ganze Zeit hier?«
    Jason zuckte mit den Schultern. »Du warst noch im Geschäft, als ich gekommen bin.«
    »Und du hast einfach die ganze Zeit …« Ich spürte, wie etwas in mir aufstieg, das ich nur als mörderische Wut beschreiben kann, »hier im Dunkeln neben mir gesessen und nichts gesagt?«
    »Ich fand, dass du das alleine klären musst«, sagte Jason ruhig. »Außerdem wusste ich ja, dass du das Richtige tun würdest.«
    »Ach ja?« Leider befand sich kein spitzer Gegenstand in meiner Reichweite, den ich auf ihn hätte schleudern können. »Und wenn ich nicht das Richtige getan hätte?«
    Jason zog etwas hinter seinem Rücken hervor, das er dort die ganze Zeit versteckt gehalten hatte. Einen Golfschläger.
    »Dann hätte ich sie mit meinem Zehnereisen schon in die Flucht geschlagen.«

    Aus irgendeinem Grund erlosch in diesem Moment jedes Fünkchen Wut in mir. Ich weiß auch nicht, aber angesichts des bescheuerten Golfschlägers konnte ich einfach nicht mehr sauer sein.
    Zugleich schwand aber auch das letzte Fünkchen Kraft aus meinen Beinen. Ich musste mich an die Wand lehnen und rutschte zu Boden, bis ich mit angezogenen Knien auf dem frisch verlegten Teppich saß. Dem Teppich, den ich davor bewahrt hatte, mit Feuerzeuggas getränkt und dann angezündet zu

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