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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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werden. Ich schlug die Hände vors Gesicht und hörte mehr, als dass ich es sah, wie Jason neben mir ebenfalls zu Boden rutschte.
    »Hey, Crazytop«, sagte er nach einer Weile sanft. »Gratuliere. Das hast du echt toll gemacht …«
    »Ich hab mir solche Mühe gegeben«, sagte ich dumpf zu meinen Knien. Ich weinte nicht. Wirklich nicht . Okay, ich weinte doch. »Und was hat es mir gebracht? Nichts!«
    Ich spürte, wie Jason mir tröstend über den Rücken strich … So wie damals, als ich nach unserem Ritt auf dem Baumstamm durch die Stromschnellen in den Mülleimer gekotzt hatte.
    »Stimmt doch gar nicht«, sagte er. »Du warst eine Woche lang quasi das beliebteste Mädchen der Schule. Es gibt nicht viele Leute, die das von sich behaupten können.«
    »Es war die totale Zeit- und Energieverschwendung«, murmelte ich, ohne ihn anzusehen. Zum Glück saugte der Jeansstoff die Tränen ziemlich gut auf.
    »Nein, war es nicht«, widersprach Jason. »Immerhin weißt du jetzt, dass das, von dem du die ganze Zeit geträumt
hast, in Wirklichkeit gar nicht so toll ist. Ist doch so, oder?«
    »Ich weiß nicht. Ich hab mich so angestrengt, beliebt zu werden - und es auch zu bleiben -, dass ich eigentlich gar keine Zeit hatte, es zu genießen.« Jetzt hob ich den Kopf und sah ihn an. Mittlerweile war es mir sogar egal, ob er mitbekam, dass ich geweint hatte. »Siehst du, nicht einmal das weiß ich. Ich kann nicht mal sagen, ob ich es toll fand oder nicht.«
    »Mensch, Steph.« Jason schaute erschrocken, als er meine Tränen bemerkte. »Hey. Deswegen musst du doch nicht weinen. Das ist es nicht wert. Sie sind es nicht wert.«
    »Ich weiß«, schluchzte ich und rieb mir mit dem Handrücken über die Augen. Zum Glück kamen keine neuen Tränen mehr. Ich lehnte den Kopf an die Wand. »Gott! Ich fasse es nicht, dass die echt geglaubt haben, ich würde sie hier ihre bescheuerte Party feiern lassen.«
    »Na ja, ich hab es fast auch geglaubt. Ich hab wirklich kurz gedacht, du würdest sie reinlassen.«
    »Das würde ich Grandpa nie antun«, sagte ich. »Und Kitty auch nicht.«
    »Wäre kein so schönes Hochzeitsgeschenk geworden«, stimmte Jason mir zu.
    Verrückt. Genau denselben Gedanken hatte ich ja auch gehabt.
    »Und wenn ich mir vorstelle, dass ich mir für diese Idioten die Haare glatt geföhnt hab«, stöhnte ich. »Eine ganze Woche lang.«
    »Die Locken stehen dir sowieso viel besser«, sagte Jason.

    Das sagte er bloß, um mich zu trösten, weil ich geweint hatte. Das wusste ich. Ich wusste , dass er bloß nett sein wollte und dass er es nicht sagte, weil ich ihm wirklich gefiel. Als Mädchen, meine ich, nicht bloß als gute, alte Freundin.
    Aber aus irgendeinem Grund - keine Ahnung wieso - fragte ich plötzlich: »Jason? Bist du eigentlich in Becca verliebt?«
    Jasons rückte ruckartig von der Wand ab, als stünde sie unter Strom.
    » Was? « Er blinzelte mich im Dämmerlicht an. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Na ja …« Ich begriff leider zu spät, dass ich mir damit mein eigenes Grab geschaufelt hatte.
    Was redete ich denn da? Was war nur in mich gefahren? Wieso fragte ich ihn so etwas? »Immerhin hast du sie ersteigert.«
    »Ich hab dir doch erklärt, warum«, sagte er. »Ich wollte nicht, dass sie leidet.«
    »Klar«, sagte ich. Es war, als wäre mein Mund von meinem Gehirn abgekoppelt, würde ein Eigenleben führen und gedankenlos vor sich hinplappern. »Weil du sie liebst.«
    »Muss ich dich daran erinnern, was sie mit meinen Schuhen gemacht hat?« Er hielt seinen großen Fuß hoch, um mir zu zeigen, dass die Sohlen seiner Chucks immer noch mit violetten Sternchen und Einhörnern verziert waren.
    Ich starrte seinen Schuh an. Jason stellte den Fuß wieder hin.
    »Die Frau spinnt«, stöhnte er.

    Aber das half nichts. Mein Mund plapperte einfach weiter, und das, obwohl mein Hirn - und mein Herz - im Chor riefen: Sei still! Sei still! Sei still! »Aber wenn du sie nicht liebst, warum …« Sei still! Sei still! Sei still! »Warum hast du sie gestern dann geküsst?«
    Jason klappte der Mund auf. »Woher weißt du …?«
    »Ich kann von unserem Bad aus in dein Zimmer sehen«, sagte ich hastig. Anscheinend war die Verbindung zwischen meinem Gehirn und meinem Mund wiederhergestellt, und mein Hirn hatte sich entschlossen, mir zu Hilfe zu kommen. Besser spät, als nie. »Aber denk bloß nicht, dass ich immer bei dir reinschaue. Das mache ich nämlich nicht. Jedenfalls nicht oft. Aber gestern Abend war ich im Bad und hab ganz

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