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Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet

Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet

Titel: Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Uwe Rogge , Angelika Bartram
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Lucas Mitteilungsbedürfnis. Sie vertrösten ihn und verschieben sein Anliegen auf später. Sie verweisen zudem auf den anderen Elternteil. Außerdem wollen sie, dass Luca über etwas anderes spricht, als er möchte. Doch auch die Nachfrage nach der Schule drückt nicht wirklich Interesse aus. Die KNAPPE ANTWORT von Luca zeigt zudem, wie gut er die Kommunikation zwischen seinen Eltern verfolgt. Er nimmt wahr, dass ein kurzes »Ging so«, wie es auch der Vater verwendet hat, eine angemessene und ausreichende Antwort auf eine Frage ist.
    An der Geschichte wird vor allem deutlich, wie wichtig zuhören für eine gelingende Kommunikation ist. Erst wenn Kinder das Gefühl haben, dass die Eltern ihnen wirklich zuhören, öffnen sie sich. Und zuhören meint: Ich bin an dir und deiner Schilderung interessiert, ich möchte noch mehr hören. Verbinden sich ZUHÖREN UND FRAGENSTELLEN , dann fragen die Eltern nicht aus, sondern nach. Dieses »aktive Zuhören« haben die Autorinnen Daniela Liebich und Rita Steininger beschrieben (siehe Bücher, die weiterhelfen > ). Wir haben für Sie die zentralen Aspekte im Kasten auf der folgenden Seite zusammengefasst.
    »Der Mensch hat zwei Ohren und einen Mund, weil er mehr hören soll als reden .«
    [ Dänisches Sprichwort ]
    TIPP
    6 Grundregeln für aktives Zuhören
    Je besser Sie zuhören, umso größer ist die Chance, dass sich Ihr Kind mitteilt und sich verstanden und angenommen fühlt. Dabei können Ihnen die folgenden Tipps helfen:
Nehmen Sie mit Ihrem Kind BLICKKONTAKT auf, wenn es mit Ihnen redet.
Verbinden Sie den Blickkontakt mit einem freundlichen, entspannten Gesichtsausdruck, der INTERESSE ausstrahlt. Gähnen oder eine gelangweilte, genervte Mimik tötet jedes Gespräch.
Zeigen Sie ein annehmendes Verhalten und eine OFFENE KÖRPERHALTUNG. Wer die Arme verschränkt, aus dem Fenster oder auf die Uhr schaut, demonstriert Desinteresse an der Person oder am Thema.
Ein gelegentliches KOPFNICKEN , verbunden mit einem »Mhm …«, signalisiert dem Kind: »Ich bin bei dir! Ich höre dir zu!« Dies können Sie noch verstärken, indem Sie die letzten Worte des Kindes wiederholen.
Sie können die Darstellung des Kindeskurz ZUSAMMENFASSEN . Damit zeigen Sie zum einen, dass Sie sich auf Ihr Kind und seine Schilderungen einlassen. Und zum anderen erfahren Sie durch eine kurze Zusammenfassung, ob Sie Ihr Kind verstanden haben.
An eine kurze Zusammenfassung können Sie eine FRAGE anschließen. Eine solche Frage kann den Sachverhalt auch unter einer veränderten Perspektive sehen oder den damit einhergehenden Gefühlen Raum geben.



Auf den folgenden Seiten können Sie Ihre kommunikativen Stärken und Fähigkeiten prüfen. Welche Impulse waren für Sie wichtig, welche Erkenntnisse haben Sie aus der Lektüre mitgenommen? Das Ende der charakteristischen Situationen ist jeweils offen. Sie können aus drei Antworten eine auswählen. Die von uns favorisierten Antworten finden Sie kurz und knapp ab > . Viel Vergnügen!
1. »Du doofe Mama«
    Der dreijährige Patrick ist in das Spiel mit seiner Holzeisenbahn vertieft. Wichtige Fracht ist zu transportieren: Bauklötze, ein paar Stöckchen und ein Plastikdinosaurier. Patrick will daraus am anderen Ende seines Zimmers einen Zoo bauen. Langsam setzt Patrick die Lokomotive in Bewegung und beobachtet dabei genau den Dinosaurier. Schließlich will er nicht, dass der unterwegs irgendwo auf der Strecke bleibt. Da kommt seine Mutter Isabel ins Zimmer. Gerade hat sie noch eine Maschine Wäsche aufgehängt und nun wird es knapp mit dem Einkauf. In Gedanken vervollständigt sie ihre Einkaufsliste, und mit einem kurzen Blick zu Patrick fordert sie ihn auf: »Patrick, komm, Mama muss noch einkaufen!« Aber Patrick ist gerade voll und ganz auf den Dino konzentriert. »Patrick, bitte! Komm jetzt!«, ruft Isabel lauter, balanciert über die Eisenbahnstrecke und reicht ihrem Sohn auffordernd die Hand. Patrick schlägt ihre Hand weg und beschwert sich: »Ich will aber hier noch spielen! Du doofe Mama!«
Wie würden Sie reagieren?
Sie überhören seine Worte und kommen später darauf zu sprechen. Sie schlagen ihm vor, dass er den Dinosaurier mit zum Einkaufen nehmen kann, wenn er gut auf ihn aufpasst.
Sie weisen ihren Sohn streng zurecht: »Das nimmst du sofort zurück! Sofort! So etwas sagt man nicht!«
Sie gehen vor Patrick in die Hocke, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein, und erklären ihm ruhig: »Ich bin keine doofe Mama. Ich tu ganz viel für dich!«
2. »Wie siehst

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