Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
dieser Epoche entstehen in Italien die ersten Opern; in Venedig eröffnet 1633 das erste Opernhaus der Welt. Das herausragende Instrument dieser Zeit ist die Orgel, die auch in den Kompositionen von Bach und Händel eine große Rolle spielt.
Der Italiener Antonio Vivaldi (1678 – 1741) ist nicht nur ein bekannter Komponist, sondern genießt zu Lebzeiten auch als Geiger hohes Ansehen. Zu seinen über 750 Werken gehören 61 Sinfonien und 46 Opern, von denen nur 21 erhalten sind. Besonders bekannt ist der Ausschnitt eines seiner zwölf Violinkonzerte: die »Vier Jahreszeiten«.
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) wird zu Lebzeiten noch nicht verehrt, weil seine Musik als schwierig und gelehrt gilt. Der Organist kommt aus einer großen Thüringer Musikerfamilie; mit zwei Ehefrauen zeugt er 20 Kinder, von denen vier ebenfalls bekannte Komponisten werden. In Leipzig komponiert Bach mehrere Jahre lang jeden Sonntag eine Kantate für die Kirche. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die »Brandenburgischen Konzerte« und das »Weihnachtsoratorium«.
Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) wird mit dem »Messias« weltberühmt, einem Orgelkonzert für Chor und Orchester. Das »Halleluja« hieraus gehört zu den am häufigsten aufgeführten Werken der Kirchenmusik. Händel zieht als 18-Jähriger für immer nach England, wo er später für den König ein Opernhaus errichtet. Von seinen zahlreichen Werken werden zwei besonders populär: die bei einem Musikfest auf der Themse präsentierte »Wassermusik« und die für ein königliches Gartenfest komponierte »Feuerwerksmusik«.
1730 – 1830: Die Musik der Klassik
Der älteste Komponist dieser Epoche ist der Österreicher Joseph Haydn (1732 – 1809), der 104 Sinfonien und zahlreiche andere Werke schreibt, darunter die bekannte »Sinfonie mit dem Paukenschlag«. Die von ihm komponierten Stücke sind leicht verständlich, eine Melodie aus seinem »Kaiserquartett« wird zur Nationalhymne der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Haydn lebt zeitweise in London. Als 60-Jähriger unterrichtet er vorübergehend den 21-jährigen Beethoven, doch die beiden verstehen sich nicht besonders gut.
Der in Salzburg geborene Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) spielt schon als Sechsjähriger vor Publikum Klavierkonzerte. Ein Jahr später geht das Wunderkind mit seiner Familie auf eine dreijährige Tournee, mit Auftritten in Brüssel, Paris, London, Amsterdam und anderen Städten. Mit elf Jahren
schreibt Mozart seine erste Oper, der weitere folgen (»Die Zauberflöte«, »Die Hochzeit des Figaro«); insgesamt sind es rund 20 (darunter ein paar unvollendete und zusammen mit anderen komponierte). Als 18-Jähriger hat er schon 25 Sinfonien (von insgesamt 41) und rund 200 andere Werke komponiert.
Der Komponist Joseph Haydn ist für Mozart ein väterlicher Freund – und sagt zu Mozarts Vater (Leopold Mozart, ebenfalls Komponist): »Ihr Sohn ist der größte Komponist, den ich von Person und Namen nach kenne.« Wie kein zweiter verbindet er in seiner Musik unbeschwerte Heiterkeit mit gefühlvoller Tiefe. Obwohl Mozart nicht in Armut lebt, hat er oft Geldsorgen. Mit knapp 36 Jahren stirbt er aus unbekannter Ursache; er selbst glaubt kurz vor seinem Tod, man habe ihn vergiftet. Wie für Musiker üblich, wird Mozart in Wien in einem einfachen Grab bestattet. Dessen genaue Lage auf dem Friedhof ist unbekannt.
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), in Bonn geboren, komponiert keine gefälligen Melodien, sondern drückt aufwühlende Leidenschaft und Tragik aus. Das ist zu seinen Lebzeiten für die Ohren der Zuhörer ungewohnt. So lehnt mancher diese Musik ab, weil sie ihm zu unharmonisch und kühn erscheint. Mit knapp 17 Jahren wird Beethoven für kurze Zeit ein Schüler Mozarts. Einige Jahre später verschlimmert sich ein Ohrenleiden des inzwischen in Wien lebenden Komponisten. Er wird zunehmend schwerhörig, am Ende sogar taub – und komponiert sein Spätwerk, ohne es hören zu können.
Zu Beethovens größten Kompositionen gehören seine einzige
Oper »Fidelio« und neun Sinfonien, darunter die dritte mit dem Namen »Eroica«. Seine 9. (letzte) Sinfonie, in der ein Chor »Freude, schöner Götterfunken« singt, wird zugleich seine populärste; die berühmten Verse stammen von Friedrich von Schiller.
Franz Schubert (1797 – 1828) kommt in Österreich als 13. von 16 Kindern auf die Welt. Er komponiert unter anderem acht Sinfonien (darunter »die Unvollendete«)
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