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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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kleines Feuer über einem eisernen Dreifuß, an den er einen Kochtopf hängte, mit Wasser aus einem nahen Brunnen gefüllt. Während sich das Wasser erhitzte, legte er Fleischstücke, Wilde Möhren, Rüben und Kohl hinein. Schließlich streute er eine Hand voll Kräuter und Gewürze in den Eintopf, der über den Flammen brodelte. In der Speisekammer hinter dem Haus fand er Weinschläuche, frisch gebackenes Brot, goldgelbe Käselaibe und einen Obstkorb - lauter Vorräte, von den Dienstboten seines fürsorglichen Gastgebers bereitgestellt.
    Abgesehen von der treuen Freundschaft, hatte Hawk auch einen anderen Grund, um ihn in gute Laune zu versetzen. Und wenn Dragon ein paar geruhsame Tage in der Jagdhütte brauchte, fern von der Welt - dann sollte es eben so sein. Ein paar Tage in der Gesellschaft einer reizvollen Sächsin. O ja, eine großartige Idee.
    Allerdings bestand die Gefahr, dass er seinem Schicksal danach noch heftiger zürnen würde denn je. Dieses Risiko nahm er gern in Kauf. Immerhin war sie durch seine Schuld von der Klippe gestürzt, und dafür musste er sie entschädigen.
    Eine herzhafte Mahlzeit ist ein guter Anfang, dachte er. Als das Essen fertig war, bewegte sich die junge Frau. Dragon trug den köstlich duftenden Kochtopf ins Haus. Belustigt beobachtete er, wie ihre Nasenflügel bebten.
    Dann hob sie die Lider, richtete sich auf und fragte neugierig: »Was ist das?«
    »Gleich werdet Ihr's merken.« Er stellte den Topf auf den Tisch. »Kommt her und esst.«
    Etwas misstrauisch gehorchte sie und ließ Dragon nicht aus den Augen, bis sie sich über den Topf beugte und schnupperte. »Oh - Ihr könnt kochen!«, rief sie erstaunt.
    »Nun ja...« Bescheiden zuckte er die Achseln. »Ein Freund hat mir beigebracht, wie man einfache Mahlzeiten zubereitet.«
    »Offenbar habt Ihr viele Freunde.«
    Dragon grinste und rückte ihr einen Stuhl zurecht. »Was das betrifft, darf ich mich glücklich schätzen. Sicher liegt es an meinem freundlichen Wesen.«
    »Ah, ein freundlicher Krieger! Umarmt Ihr Eure Feinde auf dem Schlachtfeld? Zerquetscht Ihr sie vor lauter Herzensgüte?«
    Bevor er antwortete, ergriff er einen Schöpflöffel und füllte einen Teller. In ihrer Stimme hatte ein bitterer Unterton mitgeschwungen. Kein Wunder in einem Land, wo sogar junge Menschen das Grauen des Krieges kannten... Aber seit einiger Zeit herrschte Frieden. »Habt Ihr's noch nicht gehört? Die Kämpfe sind beendet.«
    »Ach ja, das verdanken wir dem gesegneten Alfred. Manche Leute behaupten sogar, die Kirche würde ihn heilig sprechen. Natürlich müsste er erst einmal sterben.«
    Nur mühsam verbarg er seine Überraschung. Wie freimütig sie über den König redete - fast spöttisch... Teilten alle Engländer diese Gesinnung? Oder entstammte sie einem vornehmen Haus, das Alfred nicht treu ergeben war? Dragon schob den Teller zu ihr hinüber und legte einen Löffel daneben, aus Eichenholz geschnitzt. Dann füllte er einen Teller für sich selbst. »Den Tod eines Königs sollte man nicht erwähnen.«
    Der sanfte Tadel schien sie zu verblüffen. »Oh, ich wünsche ihm nichts Böses. Ganz im Gegenteil. Ich bin nur - skeptisch.«
    »Zweifelt Ihr an Alfred?« Dragon ergriff einen Brotlaib und brach ein Stück ab, das er ihr reichte. »Oder am Frieden?«
    Darauf gab sie keine Antwort. Glaubte sie vielleicht, sie hätte schon zu viel gesagt?
    Jedenfalls bot ihr der Eintopf einen willkommenen Vorwand, um das Thema zu wechseln. Sie kostete ihn und seufzte entzückt. »Offensichtlich ist Euer Freund ein Genie.«
    Er lachte und dachte an den einäugigen Olaf, einen alten Wikinger, der sich zu den Brüdern Hakonson gesellt hatte, während sie um die Welt gesegelt waren. Danach hatte er ihren Aufstieg zur Macht miterlebt und ihnen stets zur Seite gestanden. Das Rezept für den Eintopf stammte von Olaf, was ihn mit berechtigtem Stolz erfüllte.
    »Das werde ich ihm ausrichten«, versprach Dragon. »Versucht den Wein.«
    Ehe sie protestieren konnte, füllte er einen Kelch. Vorsichtig nippte sie daran. Es war ein exzellenter Wein aus dem Land der Franken. Aber Dragon erwartete nicht, sie würde sich darüber wundern. Dass sie einem edlen Haus angehörte, hatte er bereits erraten. Also musste sie an solchen Luxus gewöhnt sein. Trotzdem wirkte sie leicht verwirrt.
    »Sicher habt Ihr schon öfter einen ähnlichen Wein getrunken«, meinte er.
    Bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Mahlzeit richtete, warf sie ihm einen kurzen Blick zu. »Er

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