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0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

Titel: 0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zogen ihm den Schafspelz aus
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Sein Palast aus Glas und Beton lag am Hang des bewaldeten Hügels. Von der Straße aus konnte ich den einstöckigen Bau erst im letzten Moment erkennen, und um ein Haar hätte ich sogar die Einfahrt übersehen. Ich musste scharf bremsen, um den Wagen noch auf das Grundstück zu bekommen.
    Die beiden Torflügel standen erstaunlicherweise weit offen. Soviel Mut hätte ich Red Welton eigentlich nicht zugetraut. Ein Mann in seiner Lage müsste doch den größten Wert darauf legen, Tor und Tür verrammelt zu halten.
    Erfreulicherweise schien er diesmal zu Hause zu sein. Ich hatte schon zweimal versucht, ihn zu sprechen, aber war bisher immer vergebens gekommen. Jetzt aber stand sein schwerer Cadillac vor der Auffahrt zur Garage. Diesmal musste mir Red Welton Rede und Antwort stehen.
    Ich ließ meinen Dienstwagen vor dem Hauseingang stehen und betätigte die Klingel. Das tiefe Summen war deutlich zu hören. Doch kein Mensch ließ sich in der Tür sehen, obgleich ich noch zweimal danach läutete.
    Um mir nicht die Beine in den Bauch zu stehen, verließ ich die Haustür und ging suchend um das Haus herum. Ich besah mir den gepflegten Rasen und stellte fest, dass Welton sehr viel Geld in seinen Garten stecken musste. Es herrschte überall eine peinliche Ordnung und Sauberkeit, was eigentlich nicht zu dem Bild passte, das ich mir von Welton gemacht hatte.
    Auf der Rückseite des Hauses, hart neben der Terrasse, befand sich der obligate Swimmingpool. Er war wie üblich nierenförmig angelegt worden. Auf dem Wasser trieben ein kleines Schlauchboot und eine Gummimatratze. Doch von Welton war nichts zu sehen.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und rief laut seinen Namen. Irgendeiner würde sich schon melden, hoffte ich, doch ich wurde enttäuscht.
    Es blieb alles ruhig im Haus, unheimlich ruhig.
    Gern betrat ich nicht das Wohnhaus.
    Ich bin FBI-Beamter und weiß aus Erfahrung, dass man uns nicht überall gern sieht. In gewissen Kreisen der Bevölkerung schon gar nicht. Und solche Leute machen nur zu gern Schwierigkeiten, wenn sie eine Chance wittern, uns etwas am Zeug zu flicken. Dazu gehört das Betreten von Wohnungen ohne Durchsuchungsbefehl. Ich hatte es schon einige Male erlebt, dass man mir daraus einen Strick drehen wollte.
    In diesem Fall aber waren mir Beschwerden gleichgültig. Ich besaß zwar keinen Durchsuchungsbefehl, wenigstens noch nicht, aber ich hatte den Auftrag, Red Welton zu vernehmen. Wir brauchten einige Angaben, die wir mit den Aussagen eines seiner Reporter vergleichen wollten. Hier muss ich jetzt erwähnen, dass Welton Herausgeber einer Zeitung war.
    Das Wort Zeitung ist eigentlich geschmeichelt und beleidigt im Grunde die Jungs einer sauberen Presse. Red Welton verlegte ein Wochenmagazin, das sich ausschließlich mit den Stars von Film, Funk und Fernsehen befasst. Seine Reporter schnüffelten im Land herum und inszenierten Skandale, wenn sie ihnen nicht über den Weg liefen. Fotos, meist mit dem Teleobjektiv geschossen, waren mehr als indiskret und lieferten die notwendigen Pseudobeweise. Die Texte der Schmierartikel waren ein Fäll für sich. Sie strotzten vor Fremdworten, die dem naiven Leser die verrücktesten Anspielungen vorgaukelten, im Grunde aber gar nichts sagten. Diese Skandalberichte, die meist keine waren, wurden raffiniert verfasst. Bisher hatte man Red Welton noch nichts anhaben können. Einige Beleidigungsklagen waren abgewiesen worden, denn die Gerichte stellten sich auf den Standpunkt, dass die Verwendung von Fremdworten in Zeitungsartikeln nicht strafbar sein könne.
    Wir vom FBI interessierten uns schon seit geraumer Zeit für Red Welton. Seine Akten, die im Zentralbüro in Washington vorhanden waren, redeten von Erpressungsversuchen, versuchter Nötigung und Verletzung des Postgeheimnisses. Welton war dreimal vorbestraft worden, und jetzt sah es so aus, als könnten wir ihm endlich das Handwerk legen.
    Einer seiner Reporter hatte, in die Enge getrieben, die Aussage gemacht, Welton habe sich für das Nichterscheinen eines Artikels Geld geben lassen. Das war Erpressung in Reinkultur, und ich war gespannt, wie er sich aus der Affäre ziehen wollte. Sie dürfen mir glauben, dass ich mir sehr viel vorgenommen hatte.
    Schön und gut, ich zögerte also nicht, das Haus zu betreten. Die beiden bis zum Boden durchgehenden Fenster waren weit geöffnet. Ich konnte ungehindert eintreten.
    Der Salon war übermodern eingerichtet. So modern, dass man unmöglich sich darin wohlfühlen konnte. Aber ich

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