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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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die Mercier wussten, wie ihnen geschah, wurden sie entwaffnet. Wolscroft versuchte immer noch, sich zu behaupten. »Tötet mich - und Euer kostbares Bündnis ist null und nichtig!«, schrie er.
    »Euch töten?« Dragon steckte sein Schwert in die Scheide, das er nicht gebraucht hatte - tatsächlich, der Frieden war ein Segen - und trat vor. »O nein, das werden wir nicht tun. Während Eurer Reise zum Königshof, wo Alfred Gericht über Euch halten will, wird man Euch mit Samthandschuhen anfassen.«
    Sogar Wolscroft war klug genug, um bei dieser Ankündigung zu erbleichen. Doch er versuchte sich nach wie vor herauszureden. »Ihr habt keine Beweise! Nur Euer Wort steht gegen meines!«
    »Und unseres«, ergänzte Vater Thomas und trat auf die Lichtung, gefolgt von dem Mann, den Dragon sofort wiedererkannte - Hawks Hauspriester, Vater Desmond. »Wir beide werden beschwören, was wir an diesem Abend hörten. Mit Eurer Aussage habt Ihr Euch verdammt, Wolscroft, und das wird ganz England erfahren.«
    Eine Zeit lang wurde noch lebhaft diskutiert. Als Wolscroft gefesselt wurde, stieß er wilde Drohungen aus. Unbeirrt verfrachteten ihn Norweger und Sachsen in den Wagen, der ihn nach Winchester bringen sollte, zum Schauplatz seiner gerechten Strafe.
    Für Rycca spielte das alles keine Rolle. Wie sie inständig gehofft hatte - es war vorbei.
    Fast...

21
    »Mylord?«
    Dragon wandte sich zu dem Krieger, der ihn auf dem Kai von Hawkforte angesprochen hatte. Durch die Takelage der Drachenschiffe, die gerade für die Heimfahrt gerüstet wurden, wehte ein frischer Wind. »Was gibt's?«
    »Da ist ein Mann, Mylord - soeben ging er von Bord eines Schiffes aus der Normandie. Jetzt sitzt er da drüben in der Taverne und fragt nach Lady Rycca.«
    »Was für ein Mann?«
    »Groß und schlank. Und er gleich Ihrer Ladyschaft. Er behauptet, sie sei seine Schwester, und er möchte mit ihr reden.«
    »Hat Rycca denn noch einen Bruder?«, fragte Wolf, der neben Dragon stand und das Gespräch belauscht hatte. Die Neuigkeit bewog ihn, nach seinem Schwert zu greifen.
    »Ja, aber von ganz anderer Sorte als Ogden. Kannst du die Reisevorbereitungen allein beaufsichtigen?«
    »Natürlich. Geh nur.«
    Nach ein paar Minuten stellte Dragon ein Ale-Horn vor den Besucher aus der Normandie auf den Tisch. Verwirrt hob der junge Bursche den Kopf. Blass, mit honigfarbenen Augen und rötlichem Haar... So würde Rycca aussehen, wäre sie ein Mann.
    Glücklicherweise war sie eine Frau.
    »Was führt Euch nach Hawkforte, mein Freund?«, fragte Dragon und nahm seinem neuen Bekannten gegenüber Platz.
    »Ich muss mit meiner Schwester sprechen, Lady Rycca of Wolscroft. In der Normandie kam mir ein beunruhigendes Gerücht zu Ohren, das sie betraf, und nun will ich mich vergewissern, dass sie in Sicherheit ist.«
    Beunruhigende Gerüchte, die sich um Rycca drehten? Erstaunlich ... Dragon unterdrückte ein Grinsen. »Ihr heißt...«
    »Thurlow. Und Ihr?«
    Jetzt konnte Dragon sein Lächeln nicht länger verhehlen. »Ah, das ist eine lange Geschichte...«
     
    Etwa eine Stunde später blickte Rycca in der großen Halle von der letzten Truhe auf, die sie soeben gepackt hatte. Ihr geliebter Ehemann ging auf sie zu - an der Seite ihres geliebten Bruders. Langsam erhob sie sich. »Th - Th - Thurlow...?«
    Sein Gesicht, ihrem eigenen so ähnlich, strahlte vor Freude. »O Rycca, liebste Schwester! Welch ein Segen, dich unversehrt anzutreffen!«
    Stürmisch umarmten sie sich, und Dragon, der die Wiedervereinigung der Zwillinge arrangiert hatte, schaute so zufrieden zu, wie es ihm angesichts der heftigen Zärtlichkeiten gelang.
    »Das - das verstehe ich nicht«, würgte Rycca hervor. Die Stimme gehorchte ihr kaum. Tränen verengten ihre Kehle und brannten in ihren Augen. Trotzdem lächelte sie überglücklich. »Warum bist du hier?«
    »In der Normandie hörte ich, du seist vor der Hochzeit geflohen, zu der dich König Alfred verpflichtet hat.« Vorwurfsvoll schüttelte Thurlow den Kopf. »Was hast du dir bloß dabei gedacht? Dragon ist ein wundervoller Mann. Wieso wolltest du ihn nicht heiraten?«
    Über der Schulter ihres Bruders warf sie dem »wundervollen Mann« einen Blick zu, der jeden anderen vernichtet hätte. Dragon hob nur seine Brauen und spielte die gekränkte Unschuld.
    »Nun, es war etwas komplizierter, als er dir's vermutlich erklärt hat«, erwiderte sie.
    »Unsinn!«, protestierte Thurlow mit dem arroganten Selbstbewusstsein eines jungen Grünschnabels, der aber

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