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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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zu sehen. Wahrscheinlich schlief sie noch. Aber der Fisch konnte nicht länger warten. Außerdem musste sie hungrig sein. Gerade wollte er sie wecken, da trat sie hinter dem Stall hervor, den Kopf hoch erhoben.
    Gleichmütig lächelte sie ihn an, die Wangen gerötet - von ihrem Schlummer, vermutete er.
    »Ah, du bist zurückgekommen«, begrüßte sie ihn.
    »Ich war schwimmen. Übrigens, hier gibt es eine Sauna, falls du sie benutzen willst.«
    Dieser Vorschlag schien ihr zu missfallen. Vielleicht fand sie ihn fremdartig und exotisch. »Nein, ich bade lieber im Fluss. Sicher ist das Wasser warm genug.«
    »O ja, sehr erfrischend.« Bald würden sie über das Wetter reden. Nach dem Kuss hatte sie nicht so verlegen gewirkt wie jetzt. Was mochte sie bedrücken? Warum wich sie seinem Blick aus? Bereute sie, was zwischen ihnen geschehen war -nachdem sie darüber nachgedacht hatte?
    Das würde er bedauern, denn es erschwerte die Aufgabe, ihr Vertrauen zu gewinnen. Doch was den Kuss betraf - deshalb empfand er keine Gewissensbisse, die Erinnerung war zu süß. »Nun will ich mich um den Fisch kümmern«, erklärte er.
    Während er das Abendessen vorbereitete, sammelte sie wilde Kräuter und Beeren. Meistens aßen sie schweigend, abgesehen von dem Lob, das sie dem gebratenen Fisch zollte, und einer kurzen Diskussion über die Frage, wie man am besten Forellen fing. Sie bevorzugte Netze, er Angelruten. Überaus höflich unterhielten sie sich.
    Nach der Mahlzeit brach die Nacht herein. Sie nippten an dem Rheinwein, den Dragon in der Speisekammer gefunden hatte. Was die Vorräte betraf, war Hawk ein überaus großzügiger Gastgeber.
    Rötlich schimmerte der Mars neben dem strahlend hellen Stern Spica. In dieser Nacht würde kein Mond scheinen, und der klare Himmel bot eine günstige Gelegenheit, die Konstellationen zu studieren.
    »Kennst du auch Geschichten über Sterne?«, fragte Rycca zögernd. Sie hatte bemerkt, wohin er schaute, und die Neugier, die sie schon so oft beim Anblick der Lichter über der Erde verspürt hatte, erwachte wieder. Manchmal erschienen sie so nahe, als könnte man sie berühren, so, wie er es in der Kindheit versucht hatte.
    »O ja, ein paar«, erwiderte er lächelnd. Sollte er sie mit Geschichten einlullen wie eine Mutter, die ihr Kind besänftigt? Sollte er Dichtung und Wahrheit erzählen, bis sie alles andere vergessen würde? Er füllte die beiden Becher noch einmal. »Siehst du die beiden hellen Sterne, die übereinander stehen - und die anderen zu ihrer Linken? Das ist Cassiopeia, die einstige Königin von Äthiopien, einem alten Land im Süden. Nachdem diese prahlerische Frau die Götter erzürnt hatte, wurde sie an ihren Thron gekettet. Hin und wieder hängt sie nach unten.«
    »Wie schrecklich!«
    »Gewiss. Aber die Araber behaupten, sie sei einfach nur ein kniendes Kamel. Rechts von ihr siehst du ihre Tochter Andromeda. Um Götter zu beschwichtigen und ihrem Schicksal zu entrinnen, wollte sie ihr Kind opfern, band es an einen Felsen am Meer fest und hoffte, ein Ungeheuer würde es verschlingen. Glücklicherweise ritt der Held Perseus auf einem geflügelten Pferd vom Himmel herab und rettete Andromeda gerade noch rechtzeitig.«
    »Beneidenswerte Andromeda...«, murmelte Rycca.
    Dragon nutzte die Gunst der Stunde. »Manchmal brauchen die Menschen Hilfe und müssen jemandem vertrauen, um ihre Probleme zu lösen.«
    »Aber ich bin nicht an einen Felsen gefesselt.«
    Ihre Geistesgegenwart verblüffte ihn. »Vielleicht doch -und du versuchst, dich allein aus einer Notlage zu befreien.«
    »Was geschah mit Andromeda, nachdem Perseus sie gerettet hatte?«
    »Welche Rolle spielt das?«
    »Gehört das nicht zu der Geschichte?«
    »Ja, wahrscheinlich schon.«
    »Dann erzähl mir, wie es weiterging - bitte.«
    Mit diesem Wort erreichte sie ihr Ziel. »Die beiden verliebten sich ineinander, Perseus nahm Andromeda zur Frau, und sie gebar ihm sechs Söhne und eine Tochter. Doch sie führten kein sorgenfreies Leben. Unwissentlich erfüllte Perseus die Prophezeiung, die seine Geburt überschattet hatte, und tötete seinen Großvater. Deshalb musste er aus seiner Heimat fliehen. Aber er gründete ein neues Königreich, dem viele Helden entstammen sollten. Und damit ist die Geschichte beendet.«
    Inzwischen war das letzte Tageslicht erloschen, und er sah ihr Gesicht im Schatten, im Widerschein der Flammen. »Nur eine schöne Legende«, meinte sie. »Mehr nicht.«
    »Es hätte tatsächlich geschehen

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