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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ebenfalls ausschalten.«
    »Einverstanden«, sagte Henry. »Aber er ist nicht das erste Ziel.« Er wandte den Blick zum dritten Porträt. »Was hältst du von Anthony?« Er traute seiner Frau nicht für einen Cent über den Weg, war aber von ihrem politischen Spürsinn genauso überzeugt wie davon, dass er sie in nicht allzu ferner Zeit umbringen musste – damit sie ihm nicht zuvorkam.
    »Bei Anthony bin ich mir nicht sicher«, sagte Shoshanna. »Er hat Nikitas Position bezüglich Silentium im Rat unterstützt, sich aber auch manchmal hinter unsere Interessen gestellt, könnte sich also vielleicht auf unsere Seite ziehen lassen. Außerhalb des Medialnets hat er keine Verbindungen, wenn man davon absieht, dass er seine Tochter als Subunternehmerin beschäftigt. Doch das würde vielleicht sogar ich tun, wenn ich an seiner Stelle wäre.«
    Denn Faith NightStar war die mächtigste V-Mediale der Welt, konnte Vorhersagen treffen, die andere Seher nicht einmal im Ansatz ahnten, ihre Dienste waren Millionen, wenn nicht Milliarden wert. Henry konnte Anthonys Entscheidung ebenfalls nachvollziehen. »Er wird seine Investition schützen wollen. Das sollten wir bedenken, bevor wir Faith erledigen.«
    »Stimmt, wir sollten sie lieber ans Ende der Liste setzen.« Shoshanna schwieg einen Augenblick. »V-Mediale sind häufig verwirrt und müssen unter Aufsicht gestellt werden. Vielleicht kann man sie auf diese Weise wieder ins Medialnet integrieren.«
    »Möglich.« Henry musste unbedingt herausfinden, ob sich Shoshanna selbst einen kleinen V-Medialen hielt. Ihre telepathischen Kräfte waren jedenfalls stark genug, um den verwirrten Geist eines gebrochenen Sehers zu lenken. »Die beiden sind unsere Primärziele.« Er markierte mit der Fernbedienung zwei Bilder. »Wenn wir sie töten, zwingen wir die Stadt in die Knie.«
    Und er hatte auch schon einen Plan, wie das zu bewerkstelligen war.

4
    Andrew wusste, dass er die Sache verbockt hatte – richtig schlimm verbockt.
    Unter der kalten Morgendusche legte er die Stirn an die Fliesen und presste seine Faust auf die glatte weiße Oberfläche. Er machte Indy keinen Vorwurf, dass sie geglaubt hatte, er wäre nur heiß auf Sex. Natürlich war er scharf. Sehr scharf sogar. Aber er wollte nicht einfach nur Sex. Er wollte Sex mit Indigo – schon seit ewigen Zeiten begehrte er sie, aber in den vergangenen Monaten war dieses Verlangen in jeder Hinsicht stärker geworden.
    Es hatte ihn nur nicht zerrissen, weil sie in dieser Zeit selbst auch keine Affäre gehabt hatte.
    Und nun hatte er alles gründlich vergeigt. Hatte dazu noch ihre Meinung bestätigt, er sei nichts weiter als ein junger Spund, schwanzgesteuert und nicht ernst zu nehmen. »Verdammte Scheiße!« Bereit auf irgendetwas einzuschlagen – am besten auf die eigene Blödheit – , stieg er aus der Dusche und rieb sich trocken. Gerade als er beim Kopf angelangt war, klingelte sein Handy. Der Leitwolf war dran.
    »In fünf Minuten bei mir.«
    Sofort stieg Andrews Adrenalinspiegel. Auf Befehl in die kalte Sierra hinauszustürmen war ihm allemal lieber, als in diesem Zimmer eingesperrt zu sein, in der Höhle, die nach Indigo roch.
    Nach stürmischem Regen, nach Feuer, Eis und Stahl, so roch Indigo für ihn.
    Und genau dieser Geruch erwartete ihn auch in Hawkes Büro. Er holte tief Luft, bevor er eintrat, legte den Wolf an die Leine. Indigo stand vor Hawkes Schreibtisch, ihre Augen verrieten ihm nichts.
    Doch der gerade Rücken, der fest geschlossene Mund sandten laut und deutlich die Botschaft aus: Bleib mir vom Leib! Es hatte ihn zwar wie ein Schlag in den Magen getroffen, dass er das Vertrauen zwischen ihnen zerstört hatte, aber noch war er nicht gewillt, sich an unausgesprochene Befehle zu halten. Und falls Indigo glaubte, er würde sich leicht abschrecken lassen, wusste sie nicht, mit wem sie es zu tun hatte.
    »Setzt euch«, sagte Hawke und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. »Hast du was von Riley gehört, Drew?«
    Andrew setzte sich auf einen Stuhl neben Indigo und streckte die Beine aus. »Heute stehe Rio de Janeiro auf dem Plan, stand in der SMS . Ach, und er ist hin und weg von Mercys Großmutter. Da sie ihm bislang noch nicht die Eingeweide herausgerissen hat, stehen die Chancen gut, dass sie ihn auch mag, schreibt er.«
    Hawke grinste. »Hoffentlich überlebt der Arme den Trip.«
    »Er hat ja gewusst, was auf ihn zukommt als Gefährte einer dominanten Leopardin«, sagte Indigo, ihre Finger klopften auf die Lehne. »Wenn

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