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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Junge, »und man nähert sich am besten von vorn, um ihm zu zeigen, wer das Sagen hat. Wenn man vonhinten kommt, kann es passieren, dass es mit den Hufen nach einem ausschlägt.«
    Charlie war beeindruckt. »Gar nicht schlecht, und genauso ist es auch beim Reiten. Zeigt dem Pferd, in welche Richtung ihr reiten wollt. Gebt nicht an jeder Ecke seinen Launen nach. Treibt es mit den Hacken an, wenn ihr weiterwollt.«
    »Ich nehm lieber die Peitsche«, meldete sich Toby.
    »Echte Cowboys brauchen keine Peitsche zum Reiten«, erwiderte Charlie streng. »Sie behandeln ihre Pferde wie gute Freunde. Und gute Freunde verstehen sich ohne Schläge. Ihr seid zwar nur ein Wochenende hier, aber das reicht, um sich mit einem Pferd anzufreunden. Aber zuerst müssen wir unser Pferd satteln.«
    Peggy hatte bereits das Sattelzeug aus der Kammer geholt und stellte sich vor die Kinder. »So ein Sattel ist ganz schön schwer, wie ihr seht«, sagte sie, »deshalb helfen wir euch dabei. Doch vor dem Sattel muss die Decke auf den Rücken.« Sie legte die Satteldecke über Hobos Rücken und strich sie glatt. »Ohne die Decke würde das Lederzeug seinen Rücken aufscheuern, und das wollen wir doch nicht.«
    »Der ist doch gar nicht so schwer«, sagte John, als Peggy den Sattel aufhob.
    »Du hast schon mal ein Pferd gesattelt, was?«
    John nickte. »Im Country-Club, aber dort reiten alle im englischen Stil und nicht so primitiv wie auf einer Ranch. Die Sättel dort sind kleiner und leichter …«
    Peggy wuchtete den Sattel in seine ausgebreiteten Arme. »Und der hier?«
    Unter der Last des schweren Sattels fiel John beinahe um. Er torkelte ein paar Schritte nach vorn und schaffte es gerade eben, sich auf den Beinen zu halten. »Das … ist aber … ein großer … Sattel«, keuchte er und versuchte vergeblich, ihn auf den Rücken des Pferdes zu wuchten. »Außerdem sieht er unbequem aus.«
    Peggy nahm ihm den Sattel ab und hob ihn auf Hobos Rücken. »Es kommt auf den richtigen Schwung an, siehst du? Dann ist es gar nicht so schwer.« Sie zog den Sattelgurt an. »Der Gurt muss fest sitzen, sonst fallt ihr runter. Alles klar?«
    Die Kinder nickten, auch John war etwas kleinlauter geworden.
    »Und jetzt zeigt euch Peggy, wie man aufsteigt«, kündigte Charlie an.
    »Ihr stellt den linken Fuß in den Steigbügel und greift mit der linken Hand nach dem Sattelhorn«, erklärte sie, »und dann geht es mit Schwung nach oben.«
    Sie griff in Hobos dichte Mähne und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps. »Na, wie fühlt sich das an, Hobo? Annie schreibt ein paar wichtige Briefe, du weißt schon, wegen der Mustangs, deshalb sitze ich heute mal auf deinem Rücken. Komm, zeig den Kindern, dass du noch nicht zum alten Eisen gehörst!«
    Peggy drehte einige Runden, zeigte den Kindern, wie man im Sattel sitzt und mit den Zügeln umgeht.»Einfacher, als Fahrrad fahren«, sagte sie. »Ihr müsst eure Bewegungen dem Pferd anpassen, dann kann gar nichts passieren. Na, wer will’s mal probieren? Keine Angst, Hobo tut euch nichts. Der ist ganz zahm.«
    »Ist doch nichts dabei«, war John schon wieder obenauf. Er ließ sich von Peggy die Zügel reichen, schwang sich problemlos in den Sattel und ritt los. Doch sein Vorhaben, den anderen zu zeigen, was für ein guter Reiter und für ein toller Kerl er war, ging kräftig daneben. Er saß viel zu steif im Sattel, beinahe wie ein Turnierreiter, und riss so stark an den Zügeln, dass Hobo scheute und ihn abwarf. John stürzte ins Gras und sein leuchtend weißes Hemd wurde schmutzig.
    Toby lachte schadenfroh. »Hast du das auch im Country Club gelernt?«
    »Angeber! Angeber!«, lästerte Susan.
    Cherry sagte gar nichts.
    »Kein Grund, den armen John auszulachen«, nahm Peggy den Jungen in Schutz. »Das ist mir auch passiert, als ich reiten gelernt habe.« Das stimmte zwar nicht, sollte ihm aber etwas von seiner Verlegenheit nehmen. »Ihr braucht nicht an den Zügeln zu reißen, ein leichter Zug genügt.« Sie stieg in den Sattel und machte es noch einmal vor. »Willst du’s mal versuchen, Toby? Na, wie wär’s?«
    Toby blieb nichts anderes übrig, als das Angebot anzunehmen. Er brauchte einige Versuche, um in den Sattel zu kommen, und verzog genervt den Mund, alser Johns abfälligen Blick bemerkte. Um es ihm zu zeigen, ritt er viel zu schnell los. Schon nach wenigen Galoppsprüngen fiel er aus dem Sattel und landete kopfüber im weichen Gras. »Hobo ist schuld«, schimpfte er.
    »Nicht so stürmisch, Toby!«, mahnte

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