Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
selbst, und diesmal hatte sie es ohne Felicitas und Markus schaffen müssen. Zum Glück waren die Kellnerinnen alle gastronomieerfahren, darauf hatte Markus Wert gelegt, so dass sich die Pannen insgesamt in Grenzen hielten. Nichts, das sich nicht mit einem munteren Lächeln und ein paar netten Worten ausbügeln ließ. Wenigstens lenkte der Stress sie von diesen wirren Gefühlen in ihrem Herzen ab, von diesem dauernden Gedankenkarussell, das sich um diese eine Frage drehte: Was genau war an diesem Sonntag schiefgelaufen?
Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie ihn erkannte. Ihn in Begleitung einer dunkelhaarigen, ein wenig pummeligen Frau, die mit ihrem Schlabberlook überhaupt nicht zu ihm passen wollte. Über ihrer Schulter hing eine Tasche im Ethnostyle. Irgendwann hatte es ja so weit sein müssen. Dann lieber jetzt, damit sie mit dieser Sache abschließen konnte. Ganz egal, wie sehr ihr Herz gerade raste und die schwarzen Schatten vor ihren Augen tanzten.
Sein Blick glitt prüfend über sie. Lena schaffte es, die Arme nicht vor der Brust zu verschränken und dieses ruhige Lächeln auf ihrem Gesicht beizubehalten. »Bitte, was darf es denn sein?«, hörte sie sich sagen.
Sebastians linke Wange zuckte. Hilflos drehte er sich zu der Frau an seiner Seite um, die herausfordernd das Kinn reckte und dann mit den Schultern zuckte.
Die Dunkelhaarige streckte ihre Hand über den Tresen. »Steffie«, sagte sie und zog ihre Hand nicht zurück, als Lena keine Anstalten machte, sie zu ergreifen. »Die kleine Schwester des größten Idioten unter der Sonne.«
Sebastian starrte Steffie finster an. Lena lachte unwillkürlich auf, griff nun doch nach der Hand und schüttelte sie. »Lena.«
»Ich weiß. Mein Idiot von Bruder redet von nichts anderem mehr als von dir. Aber meinst du, er käme auf die Idee, sich hierherzuschwingen? Nein, dazu ist der Herr zu stolz. Dazu braucht es erst einen Arschtritt von seiner kleinen Schwester.« Steffie schenkte ihrem Bruder ein breites Grinsen. »So, dürfte ich einen Kaffee haben? Dann ziehe ich mich auch in diese Ecke dort zurück und gebe meinem Bruder die Gelegenheit, dir das zu sagen, was er mir jede Nacht vorheult.«
Lena nickte knapp. Unangenehmes Schweigen legte sich über den Raum, während sie einen Cappuccino zubereitete und ihn Steffie hinstellte. Die ganze Zeit über spürte sie Sebastians Blick auf sich. Es machte sie nervös. Es weckte viel zu viele Erinnerungen. Und es rief viel zu viel Wärme hervor.
Endlich saß Steffie auf einem Barhocker am Ende des Tresens. Sebastian starrte vor sich auf den Boden. »Es tut mir leid, Lena, das wollte ich sagen«, murmelte er kaum hörbar.
»Du wolltest vorne anfangen, Sebastian«, tönte es von Steffie. Sie hob drohend ihren Löffel. »Glaub mir, wenn du willst, dass sie zu dir zurückkommt, solltest du nicht auf ihr Wohlwollen bauen. Ich würde dich jedenfalls nicht zurücknehmen, so wie du dich angestellt hast.«
Sebastian schluckte sichtbar. Lena wischte sich die schweißnassen Hände an einem Geschirrtuch ab. Krampfhaft behielt sie ihr Lächeln bei, damit er ihr nicht anmerkte, wie sehr sie innerlich zitterte. Er blickte hilfesuchend zu seiner Schwester, die noch einmal mit den Schultern zuckte und sich abwandte.
»Das sind Steffies Sachen bei mir im Bad«, erzählte er kaum hörbar. »Sie wohnt vorübergehend bei mir, weil ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat.«
»Darum hattet ihr euch an dem Abend auch im Klub getroffen. Ich hatte meinem Bruder versprochen, später noch auszugehen«, warf Steffie ein. »Ich habe mir nämlich sein Spielzimmer angeeignet. Irgendwo muss ich schließlich schlafen und meine Ruhe haben.«
Lena unterdrückte ein Kichern bei der Vorstellung, wie Steffie sein heiliges Spielzimmer mit ihrem Krimskrams zustellte. Das klang so absurd, dass es sogar jetzt noch amüsant war. Unruhig wischte sie über die Arbeitsfläche neben der Kaffeemaschine, obwohl der Granit bereits sauber glänzte.
»Du wolltest mich das machen lassen«, sagte Sebastian düster. »Also, auf jeden Fall waren es Steffies Sachen. Ich hatte ihr in der Nacht dann noch geschrieben, dass sie irgendwo anders schlafen soll. Und ich wollte sie dir beim Frühstück vorstellen. Ganz in Ruhe und ohne Überraschungen zwischen Bad und Bett.«
»Ja, genau, so einen liebenden großen Bruder habe ich, der mich für seine Freundin mal eben vor die Tür setzt.« Steffie lachte breit und strich sich die Haare aus der Stirn.
»Und wieso zur
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