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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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richtig zu fassen bekam …
    Ich drehte mich um. Der Kobold war noch ungefähr eine Abteilbreite entfernt. Er kam mit langsamen Schritten näher. Lachte. Ich sprang los, ohne noch einmal nach unten zu sehen. Der Sprung war zwar weit genug, aber trotzdem bekam ich den Türgriff nicht zu fassen. In wilder Panik erwischte ich schließlich das Geländer einer Stahlleiter, die aufs Dach hinaufführte.
    »He, du da unten! Bist du verrückt geworden?«, hörte ich eine Stimme von oben brüllen.
    Ich sah nach oben und entdeckte ein Zwergenmädchen, das sich über den Dachrand beugte. Sie war ungefähr so alt wie ich.

    »Ich werde verfolgt!«, rief ich ihr zu.
    »Ach so. Warum sagst du das nicht gleich? Los, schnell, kletter die Leiter hoch.« Sie streckte die Hand aus. »Nun mach schon!«
    Ich hatte wohl nichts zu verlieren. Ich kletterte dem fremden Mädchen entgegen, packte ihre kleine Hand und zog mich mit ihrer Hilfe auf das Dach des Eisenbahnwaggons hinauf.
    »Jetzt zieh die Leiter hoch, das geht«, befahl das Zwergenmädchen und packte das eine Ende davon.
    Wir zogen gemeinsam an der Leiter. »Sie hängt fest«, keuchte ich.
    »Blödes Ding. Ist festgerostet. Los, probier’s noch mal. So doll, wie du kannst. Wir schaffen das.«
    Ich riss noch einmal so fest ich nur konnte. Zuerst löste sich die eine Strebe, dann die andere, dann zogen wir die Leiter nach oben auf das Dach. Völlig außer Atem ließ ich mich auf den Rücken fallen.
    Das Mädchen beugte sich über mich und sah mich aufmerksam an. Noch nie zuvor hatte ich solch blassgrüne Augen gesehen wie ihre. Sie blickten aus einem schmutzigen, runden Gesicht unter einem zerzausten, schwarzen Haarschopf hervor.
    »W… Wer bist du?«, stammelte ich.
    »Ich bin Jez«, sagte das Zwergenmädchen und schüttelte mir ausgiebig die Hand. »Sehr erfreut, dich kennenzulernen.«
    »Ich heiße Will«, erwiderte ich. »Was machst du denn hier oben auf dem Dach?«
    »Ein bisschen frische Felsenluft schnappen.« Sie grinste. »Ich arbeite in der Zinnmine von Deadrock. Und hin und wieder setze ich mich heimlich auf das Dach des Klippenflitzers – damit ich die Welt hier draußen nicht vergesse, die richtige Luft, die Adler, die Mondkojoten. Keine Ahnung, wieso die anderen lieber in ihren stickigen Abteilen hocken bleiben.« Sie warf einen Blick nach unten. »Pschscht! Die Waggontür geht auf.«

Kapitel Vier
    Ein Zwerg namens Jez
    Ich hörte, wie unter uns die Tür geöffnet wurde, dann folgte betrunkenes Lachen, ein Geräusch, als würde jemand ausspucken und die zischelnde Stimme des Kobolds: »Sieht ganz so aus, als hättest du deine Lektion doch noch gelernt, Mistfliege.« Noch mehr irres Gelächter, dann knallte die Tür ins Schloss.
    Jez zog sich vom Dachrand zurück und kam zu mir. »Er ist weg. Ein richtiges Ekelpaket, und stinkwütend dazu. Du musst ihm ganz schön auf die Füße getreten sein.«
    »Danke«, sagte ich. Ein heftiger Windstoß fegte über das Dach, und ich musste mich an das Geländer klammern, das sich am Rand des Waggondachs entlangzog. »Na ja, es waren nicht seine Füße, sondern sein Schwanz, und ich bin ihm nicht draufgetreten, sondern ich hab ihn eingeklemmt.« Ich starrte Jez eine Weile schweigend an, dann sagte ich: »Du bist ein Zwerg, stimmt’s?«
    »Präriezwerg, wenn ich bitten darf«, antwortete sie und kniff die Augen zusammen. »Und du siehst aus wie ein Mensch, bloß habe ich noch nie einen Menschen mit so riesigen Ohren gesehen.«
    »Mein Pa war ein Mensch, aber meine Ma war eine grünhäutige Elfe.«
    »War.« Jez senkte den Blick. »Heißt das, dass sie beide tot sind?«
    Ich nickte.
    »Meine auch. Mein Pa ist erschossen worden, als er einen Streit in einem Saloon schlichten wollte, und bald danach ist meine Ma auch gestorben. Die Leute sagen, an gebrochenem Herzen.«
    »Habe ich das vorhin richtig verstanden? Du arbeitest in der Zinnmine von Deadrock?«
    »Genau.«
    »Da will ich auch hin.«
    »Wenn du schlau bist, dann bleibst du lieber im Zug sitzen.«
    »Wieso denn das?«
    »Deadrock ist eine scheußliche Stadt – voll mit schleimigen Schlangenbauchtrollen.«
    Für einen kurzen Moment saßen wir nur da und schauten schweigend den Himmel an, dann beschloss ich, dass es Zeit war, mich zu verabschieden. »Danke für deine Hilfe, aber ich muss jetzt los. Meine Tasche liegt da hinten im Waggon.«
    Ich schob die Leiter zum Rand und hakte sie am Waggondach ein. Dabei spürte ich die ganze Zeit, wie Jez mich beobachtete. »Dieser

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