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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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kleiner Hilfssheriff, was?«
    Ich grinste und schwang mich zum Fenster hinaus. Der Kobold aber fiel nicht einfach platt aufs Gesicht, wie ich erwartet hatte. Aus irgendeinem Grund schaffte er es, noch ein paar letzte Kraftreserven zu mobilisieren. Er sprang auf und wollte nach meinen Füßen greifen, die schon fast zum Fenster hinaus waren. Dabei verschätzte er sich allerdings gewaltig. Mit ausgestreckten Armen und peitschendem Schwanz kam er hinter mir hergehechtet. »Wwwwurm!«, brüllte er. Aber er sprang zu weit, verlor das Gleichgewicht und fiel kopfüber aus dem Fenster. Mit offenem Mund sah ich zu, wie der Kobold über die Klippen ins Ödland hinunterstürzte.
    Wieder auf dem Dach des Zuges angekommen, stellte ich fest, dass der Wind stärker geworden war. Ich zitterte. Den wild gewordenen Kobold konnte ich so schnell nicht vergessen.
    Jetzt setzte sich Jez plötzlich auf und blickte zu der vor uns liegenden Felskante. »Bei allen guten Geistern, ich hätte ja beinahe meine Haltestelle verpasst!«
    »Sind wir denn schon in Deadrock?«, fragte ich hoffnungsvoll. Ich dachte an Moonshine, die eingepfercht in der Pferdebox stehen musste. Hoffentlich wurde sie nicht allzu sehr durchgeschüttelt.
    »Ich fahre nicht nach Deadrock. Ich steige am Pike’s Ridge aus.«
    Pike’s Ridge. Dieser Name riss mich aus meinen Gedanken.
    »Da hält der Zug natürlich nicht, deswegen muss ich ja auch gut aufpassen«, fuhr Jez fort. »Sag mal, was ist denn plötzlich mit dir los? Du siehst aus, als hättest du saure Milch getrunken.«
    »Mein Pa … er … er ist am Pike’s Ridge ermordet worden.«
    »Das tut mir leid.«
    »War ja nicht deine Schuld.«
    »Ich weiß. Aber die Leute sagen doch immer, dass es ihnen leidtut, wenn … na ja, du weißt schon.«
    Ich nickte. In den vergangenen Tagen hatte ich immer wieder an Pike’s Ridge gedacht, obwohl ich nicht ernsthaft vorgehabt hatte, dorthin zu fahren. Bis jetzt. Irgendwie kam es mir so vor, als wäre der Ort, an dem mein Pa erschossen wurde, genau der richtige Ausgangspunkt für meine Jagd. Vielleicht entdeckte ich ja sogar ein paar Hinweise auf das, was dort geschehen war. Vielleicht sogar Hinweise auf Noose und den Ort, an dem er sich jetzt aufhielt.
    »Der Zug hält gar nicht an?« Erst jetzt wurde mir klar, was Jez eben gesagt hatte. »Aber, was hast du denn vor? Abspringen?«
    Die Felswand raste an uns vorbei, manchmal so dicht, dass man sie beinahe anfassen konnte. Jez nickte. »Klingt schwerer als es ist. In der Kurve da vorne wird der Zug ziemlich langsam, und an einer Stelle fährt er ganz dicht an Pike’s Ridge vorbei – da muss man dann nur im richtigen Moment abspringen, damit man in einem Präriegrasbusch landet.«
    Ich ließ den Blick über den Felsen schweifen und sah, wie der Tornado wieder abwärtszog, weg von den Eisenbahnschienen. Meine Gedanken drehten sich eine ganze Weile genauso im Kreis wie der Tornado, dann sagte ich: »Nicht dass du denkst, ich laufe dir nach oder irgend so was, aber ich glaube, ich würde auch gerne in Pike’s Ridge aussteigen.«
    »Ich dachte, du willst nach Deadrock?«
    »Will ich auch, aber erst später. Wäre es okay, wenn ich mitkomme?«
    »Der Kaktusfelsen gehört allen«, meinte sie und zuckte mit den Schultern. »Aber wenn du glaubst, dass Pike’s Ridge eine Stadt oder so was ist, dann hast du dich geschnitten. Mehr als einen sonnenverbrannten Felsen, Präriegras und ein paar komisch verdrehte Bäume gibt’s da nicht zu sehen.« Sie hob ihren kleinen Zeigefinger und zeigte geradeaus. »Da, siehst du den Felsvorsprung da vorne? Das ist es. Du musst zuerst deine Tasche rausschmeißen …«
    »Ich weiß nicht. Meinst du wirklich, wir sollten springen?«, unterbrach ich sie. »Hört sich irgendwie gefährlich an, finde ich.«
      
    »Du hast keine große Wahl, oder hast du vielleicht eine bessere Idee?«
    Ich nahm das Seil und krabbelte in Richtung der Pferdebox davon. »Könnte schon sein.« Ich grinste. »Was würdest du zu einer kleinen Flugeinlage sagen, Jez?«

Kapitel Fünf
    Pike’s Ridge
    Wieder einmal baumelte ich an Jez’ Seil über dem Rand eines Waggons.
    »Wo wollen wir denn hin?«
    »Zu Shy, meinem Pferd.«
    »Du hast ein eigenes Pferd?«
    »Ja.«
    Ich klappte den Riegel auf und schob die Tür der Pferdebox zur Seite. Sonnenlicht fiel ins Innere. Dann schwang ich mich hinein.
    Moonshine blinzelte mich an. »Will? Ich dachte, Zweibeiner sind in der Pferdebox nicht erlaubt?«
    »Wir steigen am Pike’s

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