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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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Weile in der Nähe bleiben.
    »Das muss ich mir ganz genau überlegen. Ich glaube, das wird der schwierigste Teil überhaupt«, fügte ich hinzu.
    »Quiiieeek-kik-ik-ik-ik!«
    Ein paar junge Donnerdrachen sausten an uns vorbei. Sie waren auf der Jagd nach einem Schwarm kleiner Vögel. Ich beobachtete, wie sie ihrer Beute immer näher kamen. Schließlich grillten sie sie mit ein paar Feuerstößen mitten in der Luft.
    »Quiiieeek!«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Mann, wenn das mit Noose doch auch so einfach wäre.«
    Unten am Boden kam jetzt Phoenix Creek in Sicht, eine kleine Anhöhe, auf der die Ranch mit ihren Nebengebäuden lag. Unterhalb der Ranch schlängelt sich ein Flüsschen, das ebenfalls Phoenix Creek heißt, durch die Landschaft, so weit das Auge reicht. Nach der Landung schwang ich mich aus dem Sattel und führte Moonshine zur Koppel. Dann zog ich den Aktenordner aus der Satteltasche.
    »Nach dem Mittagessen komme ich wieder. Und denk immer daran: Kein Wort. Zu niemandem, verstanden?«
    Ich schob mir den Ordner unter das Hemd, schlich durch die Hintertür ins Haus und huschte heimlich nach oben in mein Zimmer, damit Grandma nicht mitbekam, dass ich da war. Bis das Mittagessen fertig war, hatte ich noch ein bisschen kostbare Freizeit zur Verfügung, ganz ohne Pflichten, aber lange konnte es nicht mehr dauern. Aus der Küche duftete es schon nach Runzelbeeren-Auflauf.
    Gespannt blätterte ich die vergilbten Seiten des Aktenordners durch. Ich suchte nach Hinweisen, nach allem, was mir helfen konnte, Noose aufzuspüren. Slugmarsh hatte recht: Deadrock wurde mehr als einmal erwähnt. Alles in allem kam es mir ziemlich wahrscheinlich vor, dass Noose sich an genau so einem Ort versteckt hielt. Also beschloss ich, mit meiner Suche dort anzufangen. Als ich zur nächsten Seite blätterte, rutschte ein Zeitungsausschnitt heraus und fiel unter das Bett. Der Ausschnitt stammte aus dem Oretown Chronicle . Ich hob ihn auf. Wahrscheinlich der nächste Bericht über irgendeinen Mord oder einen Banküberfall, den Noose begangen hatte. Davon gab es jede Menge in dem Ordner. Doch dann sah ich, dass auf dem Zeitungsschnipsel ein altes Foto von Pa zu sehen war. Ich wurde sehr traurig, und dazu kam ein ganz seltsames Gefühl, so dass meine Nackenhaare sich sträubten. Auf dem Foto stand Pa neben einem grauhaarigen Elf, der ziemlich eingebildet aussah. Er hielt ein halbkreisförmiges, bronzefarbenes Ding in der Hand. Der ganze Zeitungsausschnitt sah folgendermaßen aus:

    Was hatte dieser Ausschnitt in Nooses Akte zu suchen? Ein Versehen? War er aus einer anderen Akte hier hineingeraten? Aber irgendetwas sagte mir, dass es einen bestimmten Grund dafür gab. Eldon war ungefähr zu der Zeit verschwunden, als Pa ermordet worden war. Es heißt, er sei bei einem seiner Experimente nahe der Felskante von einem Tornado in die Tiefe geschleudert worden. Ohne darüber nachzudenken, faltete ich den Zeitungsausschnitt zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche. Es war auf jeden Fall gut, ein Bild von Pa dabeizuhaben. Und auf dem Weg nach Deadrock konnte ich mir dann in aller Ruhe überlegen, was der Ausschnitt in der Akte zu suchen hatte.
    Jetzt hörte ich Grandma rufen. Das Essen war fast fertig. Ich klappte den Aktenordner zu und versteckte ihn unter der Kleiderkommode. Dabei warf ich einen Blick in den Spiegel und probierte ein Schauspieler-Lächeln.
    »Grandma, ich muss für ein paar Tage nach Deadrock, weil ich den schlimmsten Troll-Banditen auf dem ganzen Kaktusfelsen zur Strecke bringen will.« Mein falsches Lächeln erstarb, und ich seufzte. Natürlich konnte ich ihr das auf gar keinen Fall erzählen, aber ich hatte eine Idee. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, holte eine längliche Segeltuchtasche vom Schrank herunter und öffnete sie. Die Angelrute hatte meinem Vater gehört. Sie war aus Bambus und hatte eine silberne Spule.
    »Troll-Fischen«, murmelte ich leise. Gar keine schlechte Idee und wahrscheinlich die beste Chance, um aus Oretown verschwinden zu können, ohne Verdacht zu erregen. Aber die Vorstellung, dass ich Grandma anlügen musste, gefiel mir gar nicht.
    Ich stellte mich auf einen Stuhl und entdeckte die restliche Angelausrüstung, eine zweite Segeltuchtasche mit Ersatzspulen und Angelschnur sowie eine viereckige, flache Blechbüchse. Sie rutschte mir aus der Hand und fiel krachend zu Boden. Bleigewichte und Fliegenköder verteilten sich im ganzen Zimmer.
    Ich war immer noch damit beschäftigt, die ganzen

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