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Will Trent 03 - Letzte Worte

Will Trent 03 - Letzte Worte

Titel: Will Trent 03 - Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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er nicht mehr auf die Straße achtete.
    » Frank? «
    Ein Rad streifte den Asphaltrand. Frank riss das Steuer herum. Lena hielt sich am Armaturenbrett fest. Sie würde den Teufel tun und seinen Fahrstil korrigieren. Frank war nicht der Mann, der sich gern korrigieren ließ, vor allem nicht von einer Frau. Vor allem nicht von Lena.
    » Komischer Abschiedsbrief«, sagte sie. »Auch wenn es nur ein vorgetäuschter ist. «
    » Kurz und prägnant. « Frank behielt eine Hand am Lenkrad, während er seine Jackentasche durchsuchte. Er setzte seine Lesebrille auf und starrte auf die verschmierte Tinte. » Sie hat nicht unterschrieben. «
    Lena schaute auf die Straße. Er fuhr schon wieder auf der rechten Begrenzungslinie. » Nein. «
    Frank steuerte wieder in Richtung Mittellinie. » Sieht das für dich aus wie die Handschrift einer Frau? «
    Darüber hatte Lena noch gar nicht nachgedacht. Sie betrachtete den einzelnen Satz, der mit breiten, runden Großbuchstaben geschrieben war. » Sieht ordentlich aus, aber ich könnte nicht sagen, ob das eine Frau oder ein Mann geschrieben hat. Wir könnten einen Handschriftexperten fragen. Allison ist Studentin, also gibt es wahrscheinlich Vorlesungsmitschriften und Aufsätze oder Tests von ihr. Ich bin mir sicher, wir finden etwas, womit wir den Satz hier vergleichen können. «
    Frank ging auf keinen ihrer Vorschläge ein. Stattdessen sagte er: » Ich denke gerade an die Zeit, als meine Tochter in ihrem Alter war. « Er räusperte sich ein paarmal. » Auf das i hat sie immer Kringel gemalt anstelle von Punkten. «
    Lena sagte nichts. Ihre ganze Karriere lang hatte sie mit Frank gearbeitet, aber über sein Privatleben wusste sie nicht mehr als sonst jemand in der Stadt. Von seiner ersten Frau hatte er zwei Kinder, aber das war inzwischen viele Ehefrauen her. Sie waren aus der Stadt weggezogen, und anscheinend hatte er keinen Kontakt mehr mit ihnen. Seine Familie war ein Thema, über das er so gut wie nie redete, und im Augenblick fror Lena zu sehr und war viel zu aufgeregt, um damit anzufangen.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Fall. » Also, irgendjemand hat Allison in den Hals gestochen, sie an Waschbetonblöcke gekettet, in den See geworfen und dann beschlossen, es aussehen zu lassen wie einen Selbstmord. « Lena schüttelte den Kopf über diese Dummheit. » Mal wieder ein kriminelles Genie. «
    Frank schnaubte zustimmend. Sie spürte, dass seine Gedanken bei anderen Dingen waren. Er nahm die Brille ab und starrte auf die Straße.
    Obwohl sie es nicht wollte, fragte sie: » Was ist denn los? «
    » Nichts. «
    » Wie viele Jahre fahre ich jetzt schon mit dir, Frank? «
    Er machte noch einmal ein grunzendes Geräusch, gab dann aber nach. » Der Bürgermeister versucht, mich festzunageln. «
    Lena spürte einen Kloß in der Kehle. Clem Waters, der Bürgermeister von Heartsdale, versuchte schon seit einiger Zeit, Franks Position als Interims-Polizeichef in eine Dauerstellung umzuwandeln.
    » Eigentlich will ich den Job überhaupt nicht, aber es ist auch niemand sonst da, der sich darum reißt. «
    » Nein « , pflichtete sie ihm bei. Kein Mensch wollte diesen Job, nicht zuletzt deswegen, weil keiner dem Mann, der ihn zuvor innegehabt hatte, je das Wasser würde reichen können.
    » Die Vergünstigungen sind gut « , sagte Frank. » Nettes Ruhestandspaket. Bessere Krankenversicherung, bessere Pension. «
    Sie schaffte es zu schlucken. » Das ist gut, Frank. Jeffrey hätte gewollt, dass du den Job annimmst. «
    » Er hätte gewollt, dass ich mich zur Ruhe setze, bevor ich einen Herzinfarkt bekomme, weil ich einen Junkie über den Campus jagen muss. « Frank zog seinen Flachmann heraus und bot ihn Lena an. Sie schüttelte den Kopf und sah zu, wie er einen großen Schluck trank, den Kopf in den Nacken gelegt und nur ein Auge auf die Straße gerichtet. Lena schaute weiter auf seine Hand. Sie zitterten noch immer leicht. In letzter Zeit zitterten seine Hände oft, vor allem morgens.
    Ohne Vorwarnung wurde aus dem stetigen Rhythmus des Regens ein hartes Stakkato. Der Lärm hallte durchs Auto, füllte den Innenraum aus. Lena drückte die Zunge an ihren Gaumen. Eigentlich sollte sie Frank jetzt sagen, dass sie kündigen wollte, dass in Macon ein Job auf sie wartete, wenn sie den Absprung schaffte. Sie war ins Grant County gezogen, um in der Nähe ihrer Schwester zu sein, aber ihre Schwester war nun schon fast zehn Jahre tot. Ihr Onkel, der einzige lebende Verwandte, war im

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