Willkommen im Land der Liebe
erglühte. Sie hätten genauso gut nackt sein können.
„Du zitterst“, flüsterte die Stimme des Verführers in ihr Ohr.
„Du hast eine verrückte Wirkung auf mich.“
„Das ist gut.“
„Oder schlecht, je nachdem.“
Plötzlich musste sie an die qualvolle letzte Woche denken und wollte nicht mehr tanzen, wollte ihm nicht so nahe sein. Ihre Körper brachten alles durcheinander.
Vernunft und Disziplin waren jetzt vonnöten.
„Könnten wir jetzt nach Hause gehen?“, fragte sie und zog sich etwas zurück.
„Ja, natürlich.“ Sein Gesichtsausdruck verriet nichts über seine Gefühle.
Als sie in der Limousine saßen, sagte Keira nach einer Weile: „Ich weiß, dass du nie geplant hast, mich zu heiraten, Kalen.“
„Das stimmt nicht. Du bist die Einzige, bei der ich je an Heirat gedacht habe.“
„Aber du wolltest nicht heiraten.“
„Da hast du recht. Eine Ehe erfordert Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Beides kann ich nicht bieten.“
„Hast du Angst davor, deine Frau zu betrügen?“
Sein Lachen klang müde und resigniert. „Nein, es hat nichtsmit Treue zu tun. Eher mit Langlebigkeit.“
Er schloss einen Moment die Augen. „Ich bin ein Scheich, Sohn eines Sultans, Bruder eines Sultans. Die Männer in meiner Familie leben nicht lange. Meine Großmutter wurde mit siebenundvierzig Witwe. Ich wollte nicht riskieren, jemandem so viel Schmerz zuzufügen.“
Zärtlich berührte Keira seinen Arm. „Aber du lebst nicht in Baraka, schon seit Jahren nicht.“
„Und doch habe ich Baraka auch nie wirklich verlassen. Ich leite den Geheimdienst von Baraka und bin zuständig für die Sicherheit des Sultans und seiner Familie. Für Malik und seine Familie würde ich alles stehen und liegen lassen, ich würde mein Leben für sie geben.“
Erstaunlicherweise musste sie weinen. „Aber natürlich würdest du das tun. Ich erwarte nichts anderes von dir.“
„Und bei deinem Ehemann und dem Vater deiner Kinder würdest du die Loyalität gegenüber dem Sultan nicht als Interessenkonflikt ansehen?“
„Ich bin zwar nur zur Hälfte Barakanerin, aber mir ist klar, dass du tun musst, was dir bestimmt ist. Ich habe schon immer gewusst, dass ich dich möglicherweise nicht für immer haben werde. Und das habe ich akzeptiert. Vielleicht liebe ich dich gerade deshalb so sehr.“
„Du liebst mich immer noch?“
„Ich habe dich immer geliebt. Ich wüsste nicht, wie ich dich nicht lieben sollte.“
Obwohl er schnell den Kopf zur Seite drehte und die Augen schloss, sah Keira die Gefühle, die sich in seinem Gesicht spiegelten.
Zurück im Penthouse nahm Kalen sie auf den Arm, sowie die Tür hinter ihnen geschlossen war, und trug sie ins Schlafzimmer.
Sie liebten sich mit einer Intensität wie nie zuvor und erreichten zusammen einen gewaltigen Höhepunkt, von dem Keira nur langsam wieder auf die Erde zurückkehrte.
Nach einer Weile raffte sie sich auf und schaltete die Nachttischlampe ein.
„Was tust du da?“
„Ich muss dich ansehen“, erwiderte sie auf einen Ellenbogen gestützt.
„Warum? Was siehst du?“
Wie sollte sie das beantworten? „Ich sehe mein Herz.“
„Dein Herz?“
Sie nickte. „Ja, es gehört dir.“
„Ich habe Glück.“
„Aber wenn du mich verlässt …“
Er schnitt ihr das Wort mit einem Kuss ab. „Ich würde dich nie verlassen. Ich könnte dich nie verlassen. Nur der Tod kann mich dir wegnehmen.“
„Sag so etwas nicht.“
„Aber es ist wahr. Ich liebe nur wenige Menschen, aber die, die ich liebe, schütze ich mit meinem Leben.“ Er küsste sie auf die Schläfe, auf die geschwungene Augenbraue und auf den Mundwinkel.
„Aber das soll nie geschehen.“
„Du verdienst wirkliche Liebe, dauerhafte Liebe. Jemanden, der für dich kämpft …“
„Nein, danke, Eure Exzellenz, ich habe jetzt endlich gelernt, meine eigenen Schlachten zu schlagen.“
„Schlachten sind ein schmutziges Geschäft.“
Ein schiefes kleines Lächeln erhellte ihr Gesicht. „Vielleicht. Aber ich habe keine Angst mehr.“
„Keine Angst zu kämpfen?“ Seine Stimme klang zärtlich. „Dann musst du wohl doch Berberblut in dir haben, laeela.“
Sie lachte. „Nein, Liebling, ich hatte gerade dich in mir.“
Ganz plötzlich bewegte er sich, nahm sie in die Arme und rollte sie auf den Rücken. Binnen Sekunden erwachte auch ihre Lust wieder zum Leben, und dieses Mal liebten sie sich nicht langsam und zart, sondern schnell, hart und heftig.
Nach dem Orgasmus entdeckte er eine Träne auf
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