Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
Kenn ich nicht. Ich rühre mich immer noch nicht. Soll mich Anna halt raustragen, wenn sie meint. Ich werde jedenfalls an diesem geheiligten Wochenende keine Pfote rühren! Schließlich muss ich mich von dem ganzen Probenstress auch mal erholen, jawoll!
    Ein beherzter Griff, dann hat Anna mein Körbchen samt Inhalt auf dem Arm. Hey, nicht so rabiat! Ich maunze laut auf.
    »Ach, stell dich nicht so an, Winston. Es ist immerhin schon sieben Uhr, da kann auch ein verwöhnter Kerl wie du mal aufstehen.« Sie trägt mich rüber in die Küche und stellt mich ziemlich unsanft ab. Aua! Ich bin nicht verwöhnt! Ich werde nur gern pfleglich behandelt und will nicht zu nachtschlafender Zeit aus meinem Bett gezerrt werden. Mit einem Satz bin ich aus dem Korb und an Anna vorbei. Ich weiß, wer mir armem Kater nun Zuflucht gewähren wird: jemand, der erstens am Wochenende auch gern ausschläft und mich zweitens garantiert in sein Bett lässt, damit ich dort mein Nickerchen fortsetzen kann …
    Wunderbar – die Tür steht einen Spalt auf! Leise husche ich ins dunkle Zimmer, schleiche quer durch den Raum und springe dann in die Richtung, in der ich die Umrisse des Bettes erkennen kann. Ich lande weich – Treffer! Kira seufzt im Schlaf und dreht sich zur Seite, dabei entsteht genau die Lücke, die ich brauche. Zufrieden kuschle ich mich neben sie in die Bettdecke. Süße Träume, kommt schnell zu Winston!
    ROOOAAAAARRRRMMM! Ohrenbetäubender Lärm aus dem Flur. Vor Schreck falle ich fast wieder aus dem Bett. Anna hat tatsächlich den Staubsauger angeschmissen. Kann man denn hier nirgendwo seine Ruhe finden? Ich drücke meinen Kopf tiefer in die Decke, vielleicht dämpft das den Lärm etwas? Fehlanzeige. Anna scheint direkt auf Kiras Zimmer zuzusaugen, der Lärm wird immer lauter. Ein Wunder, dass Kira nicht aufwacht, aber tatsächlich atmet sie noch ganz ruhig ein und aus.
    So soll es aber nicht lange bleiben, denn in diesem Moment reißt Anna Kiras Zimmertür auf und steht mit dem Teufelssauger mitten im Raum. Miau! Was soll das? Nun wird auch Kira wach und rappelt sich müde hoch.
    »Hey, was ’n hier los?«
    Anna schaltet den Sauger kurz aus. »Hast du es schon vergessen? Babuschka kommt um elf Uhr. Wir müssen die Wohnung noch putzen und dann hilfst du mir bitte, für heute Mittag Pelmeni vorzubereiten. Also, zack, zack, aufstehen, sonst schaffen wir das alles gar nicht mehr!« Sie schaltet den Sauger wieder an, zerrt ihn aus dem Zimmer und saugt weiter wie eine Besessene.
    Kira gähnt und reibt sich die Augen. »Stimmt. Babuschka. Habe ich vor lauter Theaterspielen fast vergessen.« Sie seufzt und schwingt ihre Beine aus dem Bett. »Komm, Winston. Gegen Babuschka ist kein Kraut gewachsen. Besser, wir helfen freiwillig.«
    Wer oder was ist Babuschka? Oder Pelmeni? Klärt mich hier vielleicht mal jemand auf? Kira schlüpft in ihre Hausschuhe und schlurft aus dem Zimmer. Aha. Dann eben nicht. Macht ja nichts. Ich bin hier schließlich nur der Kater …
    Ich flüchte ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa bin ich bestimmt sicher vor Annas Putzwut. Auf dem Weg dorthin stolpere ich fast über Werner, der anscheinend auch von dem Lärm geweckt worden ist, jedenfalls läuft er in seinem gestreiften Pyjama herum, den er normalerweise nur im Schlafzimmer trägt.
    »Hoppla! Vorsicht, Winston! Ganz schön viel los hier für einen Samstagmorgen.« Wem sagt er das! Ich schnurre und reibe mich an seinen Beinen. Er lacht und hebt mich hoch. »Komm, ich hole kurz die Zeitung aus dem Briefkasten, setze einen Kaffee auf und dann verziehen wir beide uns aufs Sofa. Sonst saugt Anna uns noch weg!«
    Eine ausgezeichnete Idee! Die mit dem Sofa, meine ich. Aber bevor Werner sie in die Tat umsetzen kann, steht Anna schon neben ihm und hebt streng den Zeigefinger. »Herr Professor! Wenn ich gleich die Kissen vom Sofa ausgeschüttelt und abgesaugt habe, sollte sich Winston besser ein anderes Plätzchen suchen. Zum Beispiel seinen Korb. Den habe ich extra schon in die Küche zu seinem Napf gestellt. Meine Mutter ist da sehr pingelig – Tierhaare in der Wohnung kann sie auf den Tod nicht ausstehen.«
    Annas Mutter? Also Kiras Oma? Was bitte hat die denn mit der ganzen Aktion zu tun? Die wohnt doch gar nicht bei uns, sondern in Omsk. Hat mir Kira mal erzählt. Wo auch immer das sein mag. Werner seufzt. »Auweia, das nimmt ja Ausmaße eines Staatsbesuches an.«
    »Das tut mir leid. Meine Mutter ist wirklich eine Urgewalt. Ein herzensguter Mensch, aber nicht immer

Weitere Kostenlose Bücher