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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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gehabt!
    Tom streckt die Hand aus und klingelt. Kurz darauf bewegen sich die Gardinen hinter dem Bogenfenster, dann hören meine Superkater-Ohren auch schon Schritte. Die Tür wird langsam geöffnet. Durch den entstehenden Spalt blickt das sehr blasse Gesicht einer Frau.
    »Ja, hallo?« Ihre Stimme klingt sehr unsicher und zittrig, fast, als hätte sie gerade noch geweint. Komisch, was ist denn mit der los?
    »Hallo, wir sind Klassenkameraden von Emilia. Sind Sie Frau Stetten?« Die Frau nickt stumm. Aha, das ist also Emilias Mutter.
    »Guten Tag! Ich bin Tom Lauterbach und das sind Kira Kovalenko und Paula Seifert. Wir haben Emilia ein paar Sachen aus der Probe mitgebracht, die sie heute verpasst hat.«
    Frau Stetten zögert kurz, dann öffnet sie die Tür.
    »Danke, das ist nett. Ihr könnt sie da vorn auf die Kommode legen.« Sie gibt den Weg in einen großen hellen Flur frei. Na ja, eigentlich ist es eher eine Eingangshalle als ein Flur, mit unglaublich hohen Decken und vielen Türen. An einer Seite befindet sich eine Ausbuchtung, in der eine Statue steht – eine Frau aus Stein, die einen Korb oder eine Art Vase auf der Schulter trägt. Maunz – wo sind wir hier gelandet?
    »Ähm, ein paar Sachen müssten wir Emilia noch erklären«, mischt sich Kira ein. »Wegen der Änderungen im Text. Können wir kurz zu ihr?«
    Frau Stetten zuckt so stark zusammen, als hätte ihr Kira einen Schlag verpasst. Dann schüttelt sie heftig den Kopf. »Äh, nein! Das ist ganz und gar unmöglich. Unmöglich! Ihr könnt nicht zu ihr! Sie ist … äh … sehr, sehr krank!«
    Die Kinder machen große Augen.
    »Oh, ’tschuldigung«, stottert Pauli schließlich, »das wussten wir nicht.«
    Tom geht zur Kommode und legt sowohl den Kostümentwurf als auch das Manuskript ab. Dann wendet er sich an Frau Stetten. »Tut uns leid, dass wir gestört haben. Wir wünschen Emilia natürlich gute Besserung. Grüßen Sie sie bitte von uns.«
    Bei Toms letztem Satz schnappt Frau Stetten so scharf nach Luft, als würde sie mit den Tränen kämpfen. Sehr komisch. Sehr, sehr komisch!
    Ich merke, wie meine Schwanzspitze anfängt zu jucken. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Und meine Schwanzspitze täuscht mich nie! Irgendetwas ist hier ganz gewaltig faul! Nur – was?
    Frau Stetten schluckt noch einmal trocken, dann hat sie ihre Sprache wiedergefunden. »Also, habt vielen Dank für die Sachen, Kinder. Ich denke, ihr braucht erst einmal nicht wiederkommen. Wenn es Emilia besser geht, rufen wir an.« Mit diesen Worten schiebt sie uns aus der Haustür und schließt diese sofort.
    »Hm, bisschen seltsam war das schon, oder?« Tom geht es offenbar genauso wie mir. Als wir wieder auf der Straße vor dem Haus stehen, gucken die Kinder noch eine Weile ratlos auf die Eingangstür.
    Kira nickt. »Tja, das scheint ja eine ganz schlimme Krankheit zu sein, wenn wir nicht mal zu ihr durften. Seltsam, oder? Wo ihr Klavierlehrer sie gestern Nachmittag doch noch putzmunter fand.«
    Pauli zuckt mit den Schultern. »Ist mir aber auch egal. Auf Händchenhalten an Emilias Bett habe ich persönlich sowieso keinen großen Wert gelegt. Jetzt hat sie ihren Krempel – muss sie eben allein sehen, wie sie damit klarkommt.« Sie grinst. »Oder Mutti hilft ihrem kleinen Mädchen.«
    »Also, ob die eine große Hilfe ist? Frau Stetten war doch völlig von der Rolle. Ob die immer so konfus ist?« Tom kratzt sich am Kopf.
    »Weiß nicht. Meine Mutter wäre aber bestimmt auch aufgeregt, wenn ich sehr krank wäre«, gibt Kira zu bedenken.
    »Ja, aber wenn Emilia wirklich soooo wahnsinnig krank wäre, dass man sie nicht mal besuchen kann – wäre sie dann nicht besser im Krankenhaus aufgehoben?«, wirft Pauli ein. »Vielleicht ist sie gar nicht krank, sondern macht nur blau. Und ihre Mutter hatte Angst, dass das rauskommt, wenn wir nachschauen. Das würde schließlich richtig Ärger mit Frau Heinson und der Direx geben. Ich meine: Sich erst die Hauptrolle krallen und dann die Proben schwänzen – das geht doch gar nicht!« Pauli hat völlig recht. Das wäre ein richtiger Hammer und insofern wäre es verständlich, dass Emilias Mutter versuchen würde, es vor uns geheim zu halten.
    »Tja, wir werden das nicht herausfinden«, meint Tom. »Schließlich haben wir nur die Hausaufgaben vorbeigebracht, keinen Durchsuchungsbefehl.« Er grinst. »Und sooo wichtig ist es nun auch wieder nicht. Ob sie nun wirklich krank ist ODER nur blaumacht, das

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