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Winter in Maine

Winter in Maine

Titel: Winter in Maine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Donovan
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ziemliche Wirrung im Wald, sagte ich.
    Ich verstehe nicht.
    Ich meinte, Unruhe im Wald. Du und deine Zerstreuung von Galloglass.
    Was für ein Glas?
    Deine zerstreuten Fußtruppen da hinten, sagte ich.
    Wir kamen an den wuchtigeren Bäumen mitten im Wald vorbei.
    Du hast wohl geglaubt, ich würde mich wie ein Gauch ver halten, als der Wagen durch den Wald auf mich zuraste. Hast du gedacht, ich würde weglaufen, und du könntest mich erschießen?
    So war's geplant, erwiderte er.
    Dann hast du also zu ihnen gehört. Du warst der Flanker. Wir sind zusammen gekommen. Ich sollte auf den Schuss warten, der Pick-up sollte dich aufscheuchen.
    Und der erste Mann?
    Was ist ein Gauch?, fragte er. Ein Narr. Der erste Mann?
    Der wusste nicht, dass wir dir eine Falle stellen wollten, sondern glaubte, wir gingen zur Jagd. Ich hab ihm gesagt, er kann so viele Hirsche schießen, wie er will, weil ich das Ge setz vertrete. Er war der Köder. Ich dachte, wir würden dich kriegen, bevor du schießen kannst. Ja, ich befand mich auf der Flanke.
    Siehst du, wenn du zuhörst, verstehst du auch, sagte ich.
    Und du hättest ihm von deinem Plan erzählen müssen, ihn nicht allein dastehen lassen dürfen. Das könnte man als skru pellos auslegen.
    Dann gingen wir zwanzig Minuten lang schweigend weiter, bis ich durch das Mengelmus der Bäume - alle möglichen Baumarten, hätte ich ihm erklärt, falls er gefragt hätte - das Verandalicht leuchten sah. Ich war froh, an der Hütte zu sein, denn ich hatte genug von diesem Mann und seiner Eindring lichkeit, seiner Wichtigtuerei.
    Stell dich da drüben hin, sagte ich, und er ging zum Blumen beet und sah sich nach einem Ausweg um, einer Fluchtmöglichkeit in den Wald, der Stelle in einem Theaterstück, an der es heißt: Sie gehen ab. Ein guter Platz, um von der Bühne zu treten, dachte ich, direkt neben dem unter der Erde liegenden Hobbes.
    Möchtest du einen Sherry?, fragte ich, als ich in der Tür stand. Ich sah, dass er am liebsten losgerannt wäre, und fragte mich, ob ich wohl vorbeischießen würde, wusste aber, dass ich ihn träfe.
    Ich trinke nicht, erwiderte er.
    Na schön. Wie spät ist es?
    Er schaute nach: Fünf.
    Ich richtete immer noch das Gewehr auf ihn. Und jetzt sag mir, dass du den Hund nicht erschossen hast.
    Ich hatte nichts damit zu tun. Sag's noch mal.
    Ich habe den Hund nicht erschossen. Er kam auf dem Pfad auf mich zugelaufen, hat mich aber nur angebellt.
    Die Müdigkeit und die Anstrengung hatten ihn anscheinend unvorsichtig gemacht. Ich sah seine Verwirrung, als er seine Worte zurückzunehmen versuchte. Als Polizist hätte er wissen müssen, dass man den Mund nur aufmacht, wenn man weiß, was man sagen will. Wie viele Männer haben sich schon um Kopf und Kragen geredet.
    Wie meinst du das, fragte ich, dass er bloß gebellt hat? Missmutig warf er die Lippen auf und hob die heimtücki schen, mordlüsternen Augen, denen die Enfield entgegenstarrte.
    Beantworte meine Frage, forderte ich ihn auf. Und zwar sofort.
    47
    Wenn einem jemand etwas auf Deutsch zuflüstert und man die Sprache nicht beherrscht, versteht man kein Wort: Er könnte über Philosophie sprechen oder die Eltern des Ange sprochenen beschimpfen. Wenn er einem dasselbe oder andere deutsche Wörter entgegenbrüllt, versteht man immer noch nichts. Wenn ein Hund jaulend den Kopf hebt und einen leicht von der Seite anschaut, heißt das, er spielt nur, weiß aber, dass man irgendwas im Schilde führt. Wenn er den Kopf zurücklegt und einen lauthals anbellt, unten aus dem Bauch, dann will er spielen. Wenn man ihn packt, und er knurrt tief aus dem Bauch und blickt einen von der Seite an, drückt das Zuneigung aus, doch wenn er nur oben aus der Kehle knurrt, ist es eine allerletzte Warnung. Wenn man diese Sprache nicht versteht, ist alles nur Lärm. Die im Wald herumstreifenden Männer verstanden offenbar meinen Shakespeare nicht, obwohl jedes Wort in Englisch war und ich alles deutlich aussprach. Genauso gut hätte ich sie anbellen können. Die Zeit verwandelt uns in Hunde.
    48
    Es war schon fast dunkel, und Troy stand an der Stelle, von der aus die Blumen frühmorgens die gesamte Lichtung und mein Schlafzimmer mit ihrem Duft erfüllt hatten, da, wo uns jetzt das Licht von der Veranda umhüllte.
    Troy sagte: Das war ein anderes Mal, vor über einem Jahr.
    Ich kam in den Wald, um zu sehen, wo du wohnst. Es ging mir auf die Nerven, dass Claire von dir sprach. Sie hatte deinen Namen zweimal in vier Jahren erwähnt, deshalb

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