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Winterland

Winterland

Titel: Winterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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es Spuren vom Feld in der Wohnung gegeben? Das schwarze Gras, Halme, die von der Kälte zusammenklebten?
    »Was sagt Beier?«, fragte Winter. Ringmar war immer noch am anderen Ende der Telefonleitung.
    »Worüber?«
    »Über was auch immer, verdammt noch mal«, rief Winter und sah den schicken Chef der Spurensicherung vor sich, schicker als Winter es je gewesen war, selbst zu den Zeiten, als er am allerschicksten gewesen war. Schick und ängstlich. Ein scheißängstlicher junger Kommissar, der in Baldessarini-Anzügen versuchte, sich vor dem Abgrund zu schützen. Winter hatte auch seine Panzerhemden von Harvie & Hudson jeden Morgen gebügelt, und erst einige Zeit später hatte er begriffen, dass er die falsche Sorte Panzer trug.
    »Bist du sauer, Erik?«
    »Ich bin ungeduldig.«
    »Das ist Beier auch«, sagte Ringmar.
    »Sag ihm doch bitte, dass wir nach Gras suchen sollten«, erwiderte Winter.
    »Gras?«
    »Hier ist ein Feld vor der Tür, und die Telefonzelle, von der wir sprechen, liegt auf der anderen Seite des Feldes«, erklärte Winter. »Der Anrufer kann direkt über das Feld gegangen sein.«
    »Okay.«
    »Soweit ich erkennen kann, gibt es da keinen Weg«, sagte Winter.
    »Vielleicht irgendeinen Pfad«, meinte Ringmar.
     
    Es gab einen Pfad, schwarz wie das Gras ringsumher, und noch schwärzer, als der Januartag bereits in Dämmerung überging.
    Winter stand am Anfang des Pfades, genau dort, wo der asphaltierte Weg angrenzte. Der Pfad war einen halben Meter breit und war wohl genauso alt wie die Häuser auf beiden Seiten des Feldes. Es war nie ein Weg angelegt worden, die entsprechenden Gedanken und Pläne hatten niemals ausreichend Gestalt angenommen. Die Menschen hatten sich ihren Weg zwischen den Häusergrüppchen selbst trampeln müssen. Das war doch wie im Mittelalter.
    Winter setzte sich in Bewegung, es ging hinauf und dann wieder hinunter, und einige Augenblicke lang sah er um sich herum nichts anderes als Feld. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, als wäre er allein in der Prärie, Tausende von Kilometern von der nächsten Siedlung entfernt.
    Er ging hinauf und sah plötzlich die Häuser auf der anderen Seite, die Lichter, die in einigen Fenstern angegangen waren, jetzt, da es fast schon Abend geworden war. Er ging weiter über das Feld. Der Wind hatte hier einen anderen Ton, als wenn er an den Häusern vorbeistrich. Er hörte das Rascheln des gefrorenen Grases.
    War Charlotte hier gegangen? Hatte sie jemanden besucht, der in diesen heruntergekommenen Häusern lebte? Jemanden, der zum Telefonieren in die Telefonzelle ging? Oder es zumindest dieses eine einzige Mal getan hatte?
    Plötzlich sah er das Auto mit der Aufschrift, ungefähr hundert Meter entfernt neben einer Telefonzelle geparkt. Er sah zwei Kollegen in Uniform, die fast genauso schwarz wirkten wie das Gras um ihn herum.
    Er wandte sich um. Jetzt war Charlottes Haus zu einer Silhouette geworden. Dort war in keinem Fenster Licht.
    Er hörte ein Auto und wandte sich wieder um. Zwei Leute von der Spurensicherung aus der Polizeizentrale stiegen aus und standen zusammen mit den uniformierten Polizeibeamten um die Telefonzelle.
    Winter ging zu ihnen.
    »Woher kommen Sie denn?«, fragte einer der Leute von der Spurensicherung.
    Winter machte eine Geste zu dem Feld.
    »Der Mann, der aus der Kälte kam«, sagte der andere.
    »Passen Sie gut auf damit«, meinte Winter und nickte in Richtung auf die Telefonzelle.
    »Wir passen immer gut auf«, sagte der eine Techniker.
    »Was suchen wir denn?«, fragte der andere.
    »Einen Mörder«, antwortete Winter.
    »Glauben Sie, dass er hier war?«
    Winter antwortete nicht. Er wandte sich um und schaute über das Feld. Nun war auf der anderen Seite Licht zu sehen. Es wirkte, als wäre der Weg dorthin jetzt kürzer, da die Dunkelheit sich gesenkt hatte und dieses Licht leuchtete.
    »Glauben Sie, dass er hier war, Winter?«, wiederholte der Techniker.
    Winter konnte die Gesichter der anderen nicht mehr unterscheiden.
    »Ja«, antwortete er. »Er hat telefoniert, und dann ging er zu ihr nach Hause.«
    Sie wussten, dass es ein Mann gewesen war. Nur ein Mann konnte einer Frau die Verletzungen zufügen, die sie an Charlotte festgestellt hatten.
    »Sie war sofort tot«, hatte die Gerichtsmedizinerin gesagt, eine Frau, der Winter noch nie zuvor begegnet war, und an deren Namen er sich nun auch nicht mehr erinnerte. »Innerhalb weniger Sekunden.«
    »Gott sei Dank«, hatte Winters Kollegin, die Kriminalinspektorin Aneta

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