Wir ♥ Maya Banks
nicht reden“, erwiderte Rafael. „Ich bin jedenfalls nicht derjenige, der die Frau suchen lässt, die mich mit meinem Bruder betrogen hat.“
Ryan warf ihm einen bösen Blick zu, bevor er sich abwandte und aus dem Fenster starrte.
„Das war ein Schlag unter die Gürtellinie“, murmelte Devon.
Rafael atmete tief durch. Devon hatte recht. Was auch immer Ryan für Gründe haben mochte, seine Exverlobte aufspüren zu lassen, er hatte es nicht verdient, dass Rafael sich ihm gegenüber wie ein Schwein benahm.
„Tut mir leid, Kumpel“, entschuldigte Rafael sich.
Cam lehnte sich in Rafaels Chefsessel zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. „Ich glaube, ihr seid beide nicht ganz zurechnungsfähig. Keine Frau ist so viel Aufhebens wert.“ Er schaute Rafael direkt an. „Was dich angeht … ich weiß gar nicht, was ich zu deiner verrückten Idee sagen soll, mit der Frau zurück nach Moon Island zu fliegen. Was erhoffst du dir davon?“
Das war eine verdammt gute Frage. Rafael war sich nicht sicher. Er wollte seine Erinnerungen wiederhaben. Er wollte wissen, was ihn dazu bewegt hatte, völlig abzudrehen und sich angeblich innerhalb von wenigen Wochen in eine Frau zu verlieben und sie zu schwängern.
Er war vierunddreißig Jahre alt, aber nach allem, was er gehört hatte, hatte er sich wie ein verliebter Teenager aufgeführt. „Sie sagt, wir hätten uns ineinander verliebt.“ Oh Gott, klang das lächerlich.
Die drei anderen Männer starrten ihn an, als hätte er gerade verkündet, künftig im Zölibat leben zu wollen. Was vielleicht gar nicht die schlechteste Idee war.
„Außerdem sagt sie, du wärst der Vater ihres Kindes“, warf Devon ein. „Das ist ziemlich viel, was sie da behauptet.“
„Hast du schon mit deinem Anwalt gesprochen?“, fragte Ryan. „Diese ganze Situation macht mich nervös. Sie könnte uns erheblichen Schaden zufügen, wenn sie das publik macht. Wenn sie verlauten lässt, dass du dich wie ein elender Mistkerl verhalten hast, indem du sie geschwängert und dann sitzen gelassen hast, kaum dass die Tinte auf dem Vertrag trocken war. Wenn das herauskommt, wirft das kein gutes Licht auf uns.“
„Nein, verdammt, ich habe noch nicht mit Mario gesprochen“, murmelte Rafael. „Wann denn auch? Ich rufe ihn gleich an.“
„Also, wie lange soll dein Selbstfindungstrip dauern?“, fragte Cam.
Rafael stopfte die Hände in die Taschen. „So lange wie nötig.“
Devon blickte auf seine Uhr. „So gern ich noch bleiben würde, um mich von euch amüsieren zu lassen, aber ich muss los, weil ich einen Termin habe.“
„Mit Copeland?“ Cam grinste.
Devon warf ihm nur einen bösen Blick zu.
„Besteht der alte Mann immer noch darauf, dass es nur zu der Fusion kommt, wenn du seine Tochter heiratest?“, wollte Ryan wissen.
Devon seufzte. „Ja. Sie ist … flatterhaft, und Copeland scheint zu glauben, dass ich sie bändigen kann.“
Rafael warf seinem Freund einen Blick voller Mitgefühl zu.
Cam zuckte mit den Schultern. „Dann sag ihm doch, dass du auf den Deal pfeifst.“
„So schlimm ist sie auch wieder nicht. Sie ist jung und … ausgelassen. Es gibt schlimmere Frauen.“
„Mit anderen Worten, sie würde einen Spaßverderber wie dich in den Wahnsinn treiben“, meinte Ryan grinsend.
Devon machte eine nicht gerade salonfähige Handbewegung und marschierte zur Tür.
Cam drehte sich auf Rafaels Chefsessel herum und stand ebenfalls auf „Ich muss auch los. Sag uns auf jeden Fall Bescheid, ehe du verschwindest, um dich selbst zu finden, Rafe.“
Rafael brummte und nahm seinen Sessel wieder in Beschlag, als Cam hinter Devon das Büro verließ. Ryan stand noch immer am Fenster und drehte sich jetzt zu Rafael herum.
„Hey, es tut mir leid wegen meiner Bemerkung über Kelly“, meinte Rafael, ehe Ryan etwas sagen konnte. „Hast du sie schon ausfindig gemacht?“
Ryan schüttelte den Kopf. „Nein, aber das werde ich.“
Rafael verstand nicht, wieso Ryan so erpicht darauf war, seine Exverlobte zu finden. Das ganze Fiasko hatte sich während der vier Wochen ereignet, die in seinem Gedächtnis ausgelöscht waren, aber Devon und Cam hatten ihm erzählt, dass Kelly mit Ryans Bruder geschlafen hatte, woraufhin Ryan sie rausgeworfen und die Angelegenheit anscheinend abgehakt hatte. Doch jetzt hatte er einen Privatdetektiv angeheuert, der sie finden sollte.
„Erinnerst du dich wirklich nicht an Bryony?“, fragte Ryan. „An absolut nichts?“
„Nein, an gar nichts. Es
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