Wir ♥ Maya Banks
mit dem einzigen Ziel, das Grundstück zu erwerben, egal was es kostet. Ich hab sie verführt, ihr gesagt, dass ich sie liebe. Ich hab ihr alles versprochen, was sie hören wollte, nur damit dieser Deal zustande kam. Aber es war alles eine Lüge. Ich bin abgereist, fest entschlossen, nie wieder zurückzukommen. Ich hatte ja, was ich wollte. Der Verkauf war abgewickelt. Ich hatte gewonnen.“
Ein erstickter Schrei aus Richtung Tür brachte Rafael dazu herumzufahren. Er erstarrte, als er sah, dass Bryony dort stand – weiß wie die Wand –, während Ryan direkt hinter ihr war und sie stützte, als sie rückwärts taumelte.
Es war ein Albtraum. Sein schlimmster Albtraum war wahr geworden. Was tat sie hier? Warum gerade jetzt?
Er ließ Devon los und taumelte auf sie zu. „Bryony.“ Ihr Name glitt wie ein gequälter Ton von seinen Lippen und drückte all die Scham und die Schuldgefühle aus, die ihn plagten.
Sie machte hastig einen Schritt zurück und schüttelte Ryans Arm ab. Sie war so blass, dass Rafael fürchtete, sie würde gleich zusammenbrechen.
„Bryony, bitte, lass es mich erklären.“
Sie schüttelte den Kopf, während ihr Tränen in die wunderhübschen Augen schossen. Es war ein Anblick, der ihn fast umbrachte.
„Lass mich einfach in Ruhe“, bat sie ihn leise. „Sag gar nichts mehr. Ich habe alles gehört. Lass mir wenigstens mein letztes bisschen Stolz.“
Sie drehte sich um und floh mit einem unterdrückten Schluchzen in den Fahrstuhl.
Rafael stand da und hatte das Gefühl, als wäre sämtliches Leben aus ihm gewichen. „Geh mit ihr“, krächzte er Ryan zu. „Bitte, tu es für mich. Stell sicher, dass es ihr gut geht. Sie kennt hier niemanden. Ich will nicht, dass ihr was passiert.“
Fluchend drehte Ryan sich um und drückte den Fahrstuhlknopf. Devon schnappte sich das Telefon und rief den Portier an, um ihn anzuweisen, Bryony so lange aufzuhalten, bis Ryan unten angekommen war.
„Warum gehst du nicht selbst hinterher?“, fragte Devon, nachdem Ryan im Fahrstuhl verschwunden war.
Rafael ließ sich wieder in den Sessel fallen und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. „Was soll ich ihr sagen? Ich habe sie angelogen. Ich habe mit ihr gespielt, sie benutzt. All die Dinge, die sie befürchtet hatte, habe ich ihr tatsächlich angetan.“
Devon saß auf der Sofakante und musterte seinen Freund. „Und nun?“
„Ich liebe sie. Und es macht mich regelrecht krank zu wissen, was ich ihr angetan habe. Ich schäme mich so für den Menschen, der ich gewesen bin, dass mir jedes Mal, wenn ich daran denke, schlecht wird.“
„Niemand sagt, dass du dieser Mensch jetzt noch sein musst“, meinte Devon ruhig.
Rafael schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Weißt du, dass sie mir das die ganze Zeit gesagt hat? Immer wieder hat sie es betont.“
„Klingt nach einer klugen Frau.“
„Oh, verdammt, Devon, ich habe alles versaut. Wie kann es nur angehen, dass ich so etwas getan habe? Wie konnte ich ihr so etwas antun? Sie ist die schönste, wunderbarste, liebevollste und großzügigste Frau, die ich je getroffen habe. Sie ist alles, was ich mir je gewünscht habe. Sie und unser Kind. Ich möchte, dass wir eine Familie werden. Aber wie soll sie mir das alles je verzeihen? Wie soll ich mir selbst das verzeihen?“
„Darauf habe ich leider keine Antwort“, gab Devon zu. „Und hier wirst du definitiv auch keine finden. Du wirst um die Frau kämpfen müssen, wenn du sie liebst und wiederhaben willst. Wenn du aufgibst, zeigt ihr das nur, dass du dich nicht verändert hast.“
Rafael hob den Kopf, sein Herz war ihm so schwer, dass es ein körperlicher Schmerz war. „Ich kann sie nicht gehen lassen. Ich weiß absolut nicht, wie ich ihr das alles verständlich machen soll, aber ich kann sie nicht gehen lassen. Unabhängig davon, was für ein Mistkerl ich damals war … jetzt habe ich mich verändert. Ich liebe sie. Ich möchte eine zweite Chance. Himmel, wenn sie mir noch eine Chance gibt, werde ich ihr nie wieder Grund geben, an mir zu zweifeln.“
„Du versuchst, die falsche Person zu überzeugen“, erklärte Devon. „Ich bin auf deiner Seite, Mann. Auch wenn du der größte Idiot in Nordamerika bist. Und hey, was auch immer mit diesem Resort-Deal passiert, ich stehe hundert Prozent hinter dir, okay? Wir werden schon eine Lösung finden. Und jetzt sieh zu, dass du dir dein Mädchen zurückholst.“
21. KAPITEL
Völlig benommen vor Schock trat Bryony aus dem Fahrstuhl. Ihre Hände
Weitere Kostenlose Bücher