Wirklich alles über Männer - wie sie kommen - wie sie bleiben

Er zieht dich sowieso schon die ganze Zeit mit den Augen aus. Wenn du es dann tust, surfst du auf seiner Welle. Ich verspreche dir, dass dir das auch gefallen wird, denn jetzt betrachtet er dich mit diesem Blick, der dir das Blut in gefühlter Lichtgeschwindigkeit durch die Adern schießen lässt. Bewege dich dennoch langsam und berühre dich wie absichtslos an den freigelegten Stellen.
    Wie schon beim Flirt erzählen solche Berührungen von deinem Körperbewusstsein, von deiner Sinnlichkeit. Beobachte, wie er reagiert. Gucken ist erlaubt, ein Kompliment auch, doch er darf nicht die Grenze zum Anbaggern überschreiten. Ein Gentleman genießt und schweigt, auch beim ersten Date. Seine Blicke und seine Körpersprache aber sind ein offenes Buch für dich. Spätestens jetzt findest du heraus, ob sie da ist, diese erotische Magie, die mehr verheißt als Instantbefriedigung. Er verhält sich untadelig, rückt aber näher zu dir, beugt sich über den Tisch, verschlingt dich mit den Augen? Gut so. Nun darfst du zur nächsten Phase übergehen.
Spiele mit sinnlicher Sprache.
    Das ist ein bisschen wie der geöffnete Blusenknopf: Du gibst ihm Phantasieanreize, vermeidest aber billige Anmache. Bewährt hat es sich, einzelne Begriffe zu verwenden, die in ihm ein Feuerwerk erotischer Vorstellungen auslösen. Dazu gehören Wörter wie »Bett« und »Bikini«, heiß sind auch Verben wie »lutschen«, »saugen«, »schmecken« und so weiter. Nie, aber auch wirklich nie sprichst du dabei über Sex. Du kannst zum Beispiel erzählen, dass sich deine Freundin ein neues Bett gekauft hat, mit extra dicker Matratze. Oder dass du am liebsten rote Bikinis trägst. Du kannst auch schildern, dass du im Sommer gern an eiskalten Wassermelonenstückchen lutschst. Immer schön sachlich, mit neutraler Stimme, bloß nicht verrucht.
    Jetzt ist in seinem Sprachzentrum die Hölle los. Es decodiert all diese Wörter und verknüpft sie mit der Situation, die er sich am meisten wünscht: mit dir im Bett zu liegen und wilde Dinge zu tun. Glaub mir, damit treibst du ihn in den Wahnsinn. Rede aber immer noch nicht zu viel, sondern überlass ihm die Gesprächsführung. Diese Wörter sind Köder, die du ihm hinwirfst. Gib ihm Gelegenheit, danach zu schnappen. Den Rest wird er sowieso nicht mitbekommen. Kommunikationswissenschaftler kommen auf die Formel: Nur sieben Prozent unserer Aufmerksamkeit richten sich auf den Inhalt des Gesagten, irre 54 Prozent auf den Tonfall, und der Rest unserer Wahrnehmung gilt der Körpersprache.
Achte darauf, ob ihm das Spiel der Verführung Spaß macht.
    Ein Mann sollte unbewusst verstehen, dass deine kleinen Köder den Prickelfaktor erhöhen, aber keine Aufforderung zum schnellen Sex sind. Wird er auf unangenehme Weise anzüglich, ist er sehr wahrscheinlich kein Vollzeiterotiker, sondern ein Sexautomat. Wenn er aber ebenfalls mit verführerischen Gesten und Worten reagiert, bist du auf dem besten Weg, den Jackpot zu knacken. Dann hast du einen dieser sagenhaften Männer erwischt, die sichauch im Bett Zeit lassen und Genussfanatiker sind. Ein Quickie zwischendurch in allen Ehren, aber am Anfang sind andere Dinge gefragt: Einfühlungsvermögen, Geduld, Respekt. Und Zeit, viel Zeit.
    Am Ende des Abends solltet ihr beide schwer erotisiert sein. Achtung, Höchstspannung! Und genau jetzt musst du gehen – sorry! Lass dir in deine Jacke helfen, das verschafft euch einen »unschuldigen« Körperkontakt. Verlasst zusammen das Lokal. Dann ist Schluss. Lass dich nicht nach Hause bringen und nimm ihn auch nicht in deinem Auto mit. Der Szenenwechsel ist meist ernüchternd. Die Spannung sackt ab, alles wird plötzlich banal. Also verabschieden, allein nach Hause fahren und selig ins Bett sinken. Hör auf deine Intuition, was du ihm beim Abschied erlaubst. Eine kurze Umarmung mit Luftküsschen rechts und links ist fast obligatorisch. Ein flüchtiger Kuss mit geschlossenen Lippen? Sehr schön. Zungenküsse jedoch könnten dich schwach machen, also lass es nicht so weit kommen.
Zieh eine Bilanz
    Du hast bestimmt alles richtig gemacht, deshalb überlege jetzt, wie er sich eigentlich so verhalten hat. Ist alles sahnig gelaufen? Badest du in Glücksgefühlen? Oder bist du froh, dass es vorbei ist? War es heiß oder nur lauwarm? Hat dich was geärgert? Ein Fazit zu ziehen ist dummerweise gar nicht leicht. Oft sind wir Frauen so aufgeregt, dass wir vieles ausblenden oder erst gar nicht wahrgenommen haben. Einen Tag später wollen wir uns sowieso nur