Wirklich alles über Männer - wie sie kommen - wie sie bleiben

sich in dieselbe Richtung entwickelt haben. Gibt es sie, lass die Korken knallen. Wahrscheinlicher ist, dass du ein bisschen fahnden musst.
Je länger du mit einem Mann zusammen bist,
desto dringender solltest du dein Umfeld vergrößern.
    In der Morgenröte eurer Liebe war dir dein Typ mehr als genug. Jetzt heißt es diversifizieren. Du brauchst natürlich erstens eine echte beste Freundin, die du auch beim Novemberblues anrufen kannst: »Ich hätte gern einen Prosecco und eine Runde Mitleid.« Bei ihr darfst du dich sogar melden, wenn sich dein Kopf wie ein morscher Keks anfühlt. Und zwar, ohne den Spruch zu hören: »Warum suchst du dir nicht jemand anderes zum Vollheulen?« Dein Mann würde deine kleinen Tiefs nicht ertragen. Der hat keinen Sinn für Gefühlsschwankungen und flieht in die nächste Kneipe. Krisenmanagement hat er nur im Job drauf.
    Zusätzlich brauchst du eine Freundin, mit der du gern Sport machst. Der wird mit den Jahren immer wichtiger. Ich sage nur: verlangsamter Stoffwechsel! Du kommst nicht drum herum, dagegen anzuhecheln. Zu zweit bleibst du am Ball. Faule Ausreden lässt dir diese Freundin nicht durchgehen. Migräne, Wasserrohrbruch, Magenverstimmung, Familienbesuch: akzeptiert sie nicht. Sei froh, dass sie deinen inneren Schweinehund dressiert, sonst passt du bald nicht mehr in die Duschkabine. Und bis jetzt ist dein Mann auch nicht durch seinen Hang zu korpulenten Frauen aufgefallen.
    Dann sollte es jemanden geben, mit dem du all die Dinge tust, zu denen sich dein Mann nur unter Protest mitschleppen lässt: Kino, Theater, Oper, Konzert, Lionel Ritchie. Für die meisten Männer ein Abtörner. Für dich allerdings auch, wenn er einpennt. Ein Spaßbegleiter sieht anders aus. Und du musst dir jedes Mal den Mund fusselig reden, nur weil du ungern allein zu solchen Events gehst. Hinterher gibt’s nichts zu besprechen, denn mitgekriegt hat er allenfalls die Hälfte. Dann lieber jemanden mitnehmen, der deine Leidenschaft für Ballett oder Musicals teilt, sei es ein Mann oder eine Frau. Und du musst kein schlechtes Gewissen haben, weil dein Typ sich durch den Abend quält.
Schritt 6: Bürde deinem Mann nicht die volle
Packung auf!
    Jeder Mensch ist eine Kombination aller möglichen Neigungen und Bedürfnisse. Dein Kerl hat das Recht, nicht an jeder deiner Aktivitäten teilnehmen zu wollen. Er darf nein sagen, ohne dass du sauer wirst. So viel Abgeklärtheit muss sein in einer Langzeitbeziehung. Bestehst du auf Zwangsterminen, züchtest du dir einen echten Konfliktherd an. »Sie will schon wieder zu so einer sturzblöden Autorenlesung! Und was das kostet!« Das musst du dir dann noch tagelang anhören. Gut möglich, dass du deshalb deine Neigungen beerdigst, dich auf den Grabstein setzt und heulst. Wäre aber grundfalsch.So viel gummiartige Anpassungsbereitschaft ist gar nicht nötig. Lebe aus, worauf es dir wirklich ankommt. Für Abende zu zweit bleibt immer noch genug übrig.
    Oh, ich kenne diesen angeekelten Blick von Männern, die in einem Melody-Gardot-Konzert sitzen und kaum aus den Augen gucken können vor lauter Langeweile. Ich kenne aber auch den hochgenervten Blick von Frauen, die auf der Terrasse des Tennisclubs stehen und dem hurtig rumhechtenden Gemahl »Mach hinne!« zurufen. Wieso sich gegenseitig das Leben schwermachen? Wer teilt, der bleibt. Das gilt auch für eine gelingende Beziehung. Mach halblang, lehn dich zurück. Der Unterschied zwischen Zweisamkeit und Streckverband ist etwa so groß wie zwischen erotisch und pervers: Erotisch ist es, wenn du ihn mit einer Feder kitzelst, pervers ist, wenn du ein ganzes Huhn dafür nimmst.
    Freu dich auf ein abwechslungsreiches Leben. Auf Seriengucken mit deiner Schwester, Bauch-Beine-Po mit deiner Sportfreundin, Opernpremieren mit deinem Klassikwalker und Tangokurse mit diesem Bekannten, der wie Quasimodo aussieht, aber beim Tanzen die Geschmeidigkeit eines Panthers hat. Freu dich auf deine beste, nein, allerbeste Freundin. Sie wird mit dir durch knietiefes Unglück waten und selbst bei deinen besten Glücksmomenten frei von Neid sein. Ach ja, fast vergessen: Und freu dich auf deinen Mann. Du hast ihn so schlau eingefangen wie keine Frau vor dir. Du hast ihn Mann sein lassen und wurdest mit einem echten Kerl belohnt. Ja, du darfst jetzt ein bisschen stolz sein.
    CHECKLISTE KRISENMANAGEMENT
Vermeide Streit ums Geld
Sei nicht grundlos eifersüchtig
Mutiere nicht zur Servicekraft
Bleib ein sexuelles Wesen
Nimm dir eine Auszeit
Such dir