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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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weitläufigen, fünf Stockwerke hohen Korridor, der links und rechts von Käfigen und vergitterten Zellen begrenzt wurde.
    Zellen für Kriminelle.
    Für Kriminelle wie meinen Bruder und mich. Könnt ihr euch das vorstellen? Wahrscheinlich nicht. Da müsste man schon über eine ungeheuer blühende Fantasie verfügen.
    Die Schiebetür einer Zelle öffnete sich, die Wachen schubsten mich hinein. Ich stürzte und schürfte mir die Hände und Knie auf dem Betonboden auf.
    »Wisty!« , brüllte Whit, als sie ihn weiterzerrten, während sich meine Zellentür bereits schloss. Ich presste das Gesicht gegen die Gitterstäbe – ich musste wissen, wohin sie ihn brachten. Zum Glück warfen sie ihn in die Nachbarzelle.
    »Alles okay, Wisty?«, rief Whit sofort herüber.
    »Ja.« Ich begutachtete meine wunden Knie. »Falls okay neuerdings unendlich beschissen bedeutet.«
    »Wir kommen hier wieder raus«, sagte er mit einer Mischung aus Tapferkeit und Wut. »Das ist alles nur ein dummer Irrtum.«
    » Au contraire , mein naiver Amigo«, ertönte eine Stimme aus der Zelle auf Whits anderer Seite.
    »Was? Wer ist da?«, fragte Whit.
    Ich spitzte die Ohren.
    »Ich bin Häftling Nummer 450209A«, erwiderte der Junge. »Glaubt mir, das ist kein Irrtum. Die haben nicht vergessen , euch über eure Rechte zu belehren. Ihr kriegt keinen Anwalt und keinen Telefonanruf. Mom und Dad werden euch nicht hier rausholen. Niemals – und das ist ziemlich lang.«
    »Woher willst du das wissen?«, rief ich.
    »Wie alt seid ihr eigentlich?«, fragte er.
    »Ich bin fast achtzehn«, antwortete Whit. »Meine Schwester ist fünfzehn.«
    »Ich bin dreizehn«, meinte der Junge. »Ihr passt hier also super rein.«
    Ich blickte zu den Zellen auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors – auf die jungen Gesichter, eins neben dem anderen. Lauter verängstigte Kids, die alle in übergroßen Sträflingsoveralls steckten.
    Was war das hier? Ein Knast nur für Minderjährige?

Wisty
    »Jepp«, sagte der Junge in der Zelle neben Whit. »Im Moment sind wir Kids hier ziemlich unter uns. Ich war bei den ersten dabei – bin seit neun Tagen hier. Aber in den letzten drei Tagen ist es in dem Rattenloch richtig eng geworden.«
    »Hast du eine Ahnung, was das soll?«, flüsterte Whit. Die Wachen sollten lieber nicht mithören …
    »Nicht wirklich, Gringo. Aber ich hab gehört, wie die Typen von einer Reinigungsaktion gesprochen haben.« Auch der Junge sprach möglichst leise, das Gesicht dicht an den Gitterstäben. »Schon mal von der Neuen Ordnung gehört?«
    »Ja«, meldete ich mich zu Wort. »Aber ich hab nicht so richtig hingehört …«
    »Verstehe. Du hast in einer Fantasiewelt gelebt … in irgendwelchen schönen Träumen. Aber mach dir nichts draus – fast das ganze Land war genauso drauf. Ich mach’s kurz: Die Neue Ordnung ist eine Partei, die alle Wahlen gewonnen hat, und jetzt haben sie das Sagen. Sie haben nur ein paar Monate gebraucht, um das alte Regierungssystem auszuhöhlen und den Rat der Einen einzusetzen. Habt ihr davon schon mal gehört? Es gibt Den Einen, Der Das Kommando Hat. Den Einen, Der Richtet. Den Einen, Der Andere Inhaftiert. Den Einen, Der Die Nummern Zuweist. Den Einen, Der Der Einzige Ist. Und so weiter …«
    »Alles klar. Aber das ist Politik«, sagte Whit. »Also was hat das mit uns zu tun?«
    »Die Neue Ordnung ist Richter und Henker in einem, Amigos. Die Einen haben uns hierher verfrachtet. Die Einen entscheiden, was mit uns passiert.«
    »Aber warum machen die so was?«, fragte ich. »Mit Kindern ? «
    »Vielleicht weil wir uns nicht alles gefallen lassen? Weil wir nicht so leicht zu bändigen sind? Weil wir noch so was wie Fantasie haben? Weil sie uns noch nicht das Gehirn gewaschen haben? Was weiß ich! Frag doch mal Den Einen, Der Richtet … zum Beispiel bei deinem Prozess.«
    Ich presste mich mit aller Kraft gegen die Gitterstäbe, um vielleicht einen Blick auf Whit zu erhaschen. » Prozess? Was für ein Prozess? Was soll das? Was haben wir denn verbrochen? Auuuuu! «
    Ein Wachmann hatte sich angeschlichen und meinen Arm durch die Gitterstäbe gepackt und verrenkt, bis es ordentlich wehtat. »Noch ein Wort zu den anderen Sträflingen, und ihr kommt alle in Einzelhaft!«
    Nach einem letzten harten, quälenden Ruck an meinem Arm lachte der Typ wie ein wahnsinniger Zeichentrickbösewicht. Ich war stocksauer. Am liebsten hätte ich die Gitterstäbe zur Seite gebogen und dem Typen einen Fuß in die Kehle gerammt. Ich spürte,

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