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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ihr Haar einging – vorerst. »Was ist hier los, Whit? Was hat der oberbekloppte Byron Swain damit zu tun? Was passiert mit uns? Und mit Mom und Dad?«
    »Das muss alles ein Riesenmissverständnis sein. Mom und Dad können doch keiner Fliege was zuleide tun.« Als ich an meine hilflosen, machtlosen Eltern dachte, musste ich meine erneut aufkeimende Wut herunterschlucken.
    Im selben Moment hielt der Lieferwagen abrupt an. Meine Muskeln spannten sich. Ich starrte auf die Tür. Ich war bereit, irgendwen über den Haufen zu rennen. Trotz Handschellen. Und wenn es ein riesiger, mit Steroiden aufgepumpter Soldat war.
    Ich würde nicht zulassen, dass die Typen meiner Schwester wehtaten. Ich würde mich ganz sicher nicht lieb und brav an ihre bescheuerten Gesetze halten.

W HIT
    Wir waren im normalen Leben schlafen gegangen und in einem totalitären Staat aufgewacht.
    Als Erstes fielen mir die unzähligen Flaggen auf, die über uns flatterten, alle mit zwei großen schwarzen Druckbuchstaben: N. O.
    NO. Wie passend. Fast schon poetisch. NO.
    Wir befanden uns vor einem riesigen Gebäude ohne Fenster, das von einem Maschendrahtzaun mit gerolltem Stacheldraht an der Oberkante geschützt wurde. Auf dem Marmorblock über der Stahltür stand in großen, gravierten Lettern: BESSERUNGSANSTALT DER NEUEN ORDNUNG.
    Mit einem Knarren öffnete sich die Tür des Lieferwagens – und ich begriff, dass ich so schnell niemanden über den Haufen rennen würde. Zehn weitere Wachen, diesmal in schwarzen Uniformen, joggten aus dem Hauseingang und positionierten sich zusammen mit den Fahrern im Halbkreis um das Heck des Wagens.
    »Okay. Lasst sie nicht aus den Augen«, hörte ich einen sagen. »Ihr wisst schon, sie …«
    »Ja, wissen wir«, nölte einer der Fahrer. »Ich hab ein paar hübsche Brandwunden als Erinnerung.«
    Als wir von den hirnamputierten Sturmtruppen aus dem Wagen gezogen und durch das hohe, stacheldrahtgekrönte Tor geschleift wurden, versuchte ich gar nicht erst, mich zu wehren.
    Mit meinen 1,85   Meter und 86   Kilo bin ich echt kein halbes Hemd. Doch die Typen behandelten mich wie einen Sack Popcorn. Wisty und ich bemühten uns, auf den Füßen zu bleiben, aber so wie die Kerle an uns zerrten, konnten wir das vergessen.
    »Wir können selber laufen!«, schrie Wisty. »Wir sind nicht bewusstlos!«
    »Das lässt sich ändern«, meinte ein Schlägertyp.
    »Hört mal«, sagte ich. »Das ist alles ein Missver…«
    Mein Protest endete in einem Quieken – der Typ neben mir hatte mit dem Schlagstock ausgeholt. Sie schoben uns die Betonstufen hinauf, durch die schwere Stahltür und in einen hell erleuchteten Empfangsraum, der an ein Gefängnis erinnerte: ein massiger Wachmann hinter einem Fenster aus Panzerglas, eine Gittertür, noch ein Wachmann mit einem Knüppel im Anschlag.
    Ein lautes Summen ertönte und die Gittertür öffnete sich. Die Männer stießen uns hindurch.
    »Kommt ihr euch nicht ein bisschen blöd vor?«, versuchte ich es noch mal. »Ein Dutzend ausgewachsene Männer gegen zwei Kids – ist doch irgendwie peinlich! Wie wär’s, wenn ihr – uff! « Der eine Wachmann hatte mir seinen Holzknüppel in die Rippen gerammt.
    »Denkt lieber über euer Verhör nach«, meinte der Typ. »Reden oder sterben. Es ist eure Entscheidung, Kiddies.«

Wisty
    Langsam begriff ich, dass dieser widerwärtige Albtraum absolut ernst gemeint war – und jetzt durfte ich ihn nicht mal in meinem alten pinken Schlafanzug durchmachen. Das wäre wenigstens ein kleiner Trost gewesen, aber nein, sie zwangen uns, grau gestreifte Sträflingsoveralls anzuziehen. Die Dinger sahen aus wie aus dem Zweiten Weltkrieg. Whit entsprach wohl der Standard-Häftlingsgröße, denn sein Overall saß wie angegossen. Meiner hing an mir wie ein Segel bei Flaute.
    Mit meinem verschwitzten Schlafanzug war ich meine letzte Erinnerung an zu Hause, an mein früheres Leben los. Das heißt, eine hatte ich noch: den Trommelstock.
    Ein Trommelstock. Was sollte das denn, Mom? Aber meine Mom fehlte mir schon jetzt. Ich fragte mich, was die Typen mit ihr und Dad angestellt hatten, und eine tiefe Angst packte mich.
    »Zerr meine Schwester nicht so am Arm!«, fauchte Whit meinen Wachmann an. Er sprach mir aus der Seele. Wenn der Typ so weitermachte, würde er mir noch die Schulter auskugeln.
    »Maul halten, Zauberer!«, brummte der mürrische Kerl und zog uns durch das x-te elektrisch gesicherte Tor, auf dem EIGENTUM DER NEUEN ORDNUNG stand. Wir betraten einen

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