Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
setzen …«
    Da rastete Swain aus. Er stürzte sich quer über den Tisch auf Wisty und riss sie brutal am Arm. Sie schrie auf – und im nächsten Augenblick geschah das Seltsamste überhaupt (und das will was heißen): Ein grellweißer Blitz zuckte von Wistys freier Hand in Byrons Brust.
    Der Widerling quiekte wie ein Meerschweinchen. Er wurde zurückgeschleudert und landete auf dem Hintern, direkt vor den Füßen der verdutzten Wachmänner.
    Ich war so baff, dass mir fast die Augen aus dem Kopf ploppten. Mein Blick wanderte zu meiner Schwester. Sie hatte Byron mit einem Blitz abgeschossen.
    Mit einem Blitz. Okay, es war ein kleiner Blitz gewesen, aber Blitz war Blitz. Ein Blitz aus ihren Fingerspitzen !
    »Der nächste Beweis!«, krähte Byron. Seine Stimme klang leicht angekokelt, sein Gesicht hatte sich beinahe violett gefärbt. Verstört starrte er auf den Brandfleck auf seinem Hemd und rieb sich die Brust. »Du bist eine Hexe ! Du gehörst für immer weggesperrt!« Er stand wankend auf und torkelte aus dem Verhörraum.
    »Wow. Seit wann kannst du Blitze abfeuern?«, fragte ich meine Schwester. » Echt jetzt – wow.«

W HIT
    Nach der Plauderei mit Schweinchen Swain war ich anscheinend eingeschlafen. Als ich in der Zelle aufwachte, spürte ich heiße Tränen auf meinen Wangen.
    Nicht dass ihr jetzt denkt, ich wäre ein Weichei. Okay, manchmal schon, etwa wenn ich einen rührseligen Film gucke. Aber jetzt weinte ich, weil ich mit Celia gesprochen hatte – natürlich im Traum. Oder? Es hatte so echt gewirkt. Weil es echt gewesen war . Ich erinnerte mich genau. Ich hatte Celia an mich gedrückt wie beim herzzerreißendsten Date aller Zeiten.
    »Hi, Whit«, hatte sie gesagt. »Hab dich vermisst.« Als wäre es völlig normal, dass sie hier vorbeischaute, nachdem sie monatelang verschwunden gewesen war. »Sorry«, meinte sie mit einem sanften Lächeln. »Ich hatte mir vorgenommen, total cool zu bleiben. Aber eigentlich ist das Quatsch.«
    »Wie geht es dir, Celia?«, platzte ich heraus. »Was ist passiert?« Mein Herz trommelte wie eine Pauke.
    »Das erfährst du schon noch. Versprochen. Aber jetzt will ich wissen, wie es dir geht. Dir und Wisty.«
    »Uns geht’s gut. Du kennst mich doch – mich haut so schnell nichts um und Wisty ist sowieso knallhart. Und neuerdings auch noch brandgefährlich.« Ich kicherte über meinen dämlichen Witz. »Aber das Ganze ist schon schräg …«
    Als Celia erneut lächelte, hielt ich es kaum noch aus. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, wie sehr ich ihr Lächeln vermisst hatte. Sie war fast noch hübscher als früher: glatte Haut, lange dunkle Locken und die hellsten blausten Augen überhaupt. Augen, die mir immer die Wahrheit sagten, auch wenn ich gar nichts davon wissen wollte.
    »Du siehst toll aus, Whit – jedenfalls für ein geprügeltes Kidnapping-Opfer, das in einem illegalen Gefängnis festgehalten wird.« Ein angedeutetes Lächeln.
    »Ach, mir geht’s gut. Wie geht’s dir? Ich will alles wissen. Was ist mit dir passiert, Celia? Wo bist du?«
    Sie zuckte zusammen und schüttelte langsam den Kopf. Ein paar Tränen flossen aus ihren Augen. »Das ist nicht so leicht zu beantworten. Und jetzt muss ich wieder gehen. Jaja, ich weiß, ich bin eben erst gekommen. Aber ich wollte vor allem wissen, ob du okay bist. Weißt du, Whit … kaum zu glauben, dass ich das zu dir sage, ausgerechnet zu dir, aber … du darfst nicht aufgeben, klar? Du und Wisteria, ihr müsst stark bleiben. Sonst seid ihr tot.«
    Damit war Celia verschwunden. Ich war hellwach. Und ich wusste, was ich zu tun hatte.
    Nicht aufgeben.

Wisty
    Früher fand ich Nachsitzen eigentlich ganz lustig. Ich hielt es fast für eine Ehre.
    Aber in dieser Zelle zu hocken, war eine verdammt verschärfte Form von Nachsitzen.
    Mein altes Leben, in dem ich ohne Rücksicht auf Verluste die Schule geschwänzt hatte, schien unendlich weit weg zu sein. Es fehlte mir. Mein Zuhause, vor allem Mom und Dad, fehlten mir so sehr, dass ich beinahe wahnsinnig wurde.
    Ich starrte an die Decke, träumte vor mich hin und erinnerte mich an früher …
    An Mom, wie sie mit Whit und mir im Bett lag, als wir noch ganz klein waren. Wie sie lachte, immer nur lachte, und uns erklärte, dass wir das Lachen lieben sollten, weil es im Leben fast nichts Besseres gab. Vielleicht gar nichts Besseres.
    Und …
    An Dad, der immer meinte, er müsste nicht unser Freund, sondern unser Vater sein – das wäre ein sehr wichtiger Unterschied. Und der

Weitere Kostenlose Bücher