Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
es in einer seiner Höllenmaschinen einzusperren.
Aber es fehlten noch die anderen drei Geheimnisse, die darauf warteten, gelüftet zu werden! Und wenn sie den Grafen tatsächlich nicht besiegt hatten, dann war das Risiko zu scheitern wirklich groß. Entsetzlich groß ...
Nina stand entschlossen aus dem Sessel auf und ging mit schnellen Schritten in den Dogensaal. Aus ihrer Hosentasche zog sie die Glaskugel und drückte sie in die runde Mulde, die sich in der Tür zu Opa Mischas Labor befand. Die Tür öffnete sich geräuschlos und Nina betrat das Zimmer. Im Kamin brannte wie immer flackernd ein Feuer. Destillierkolben und Ampullen befanden sich ebenso wie die wertvollen Steine und die Pyramide, in der die Drachenzähne aufbewahrt waren, ordentlich an ihrem Platz. Nina ging zum Experimentiertisch, strich mit den Händen liebevoll über den Jambir, das Medaillon, mit dem sie in die Vergangenheit reisen konnte, und ballte gleich darauf ihre Hand wütend zu einer Faust. »Wie konnte es Karkon nur gelingen, eine genaue Kopie von meinem Jambir anzufertigen? Jetzt kann er mir überallhin folgen. Aber ich werde ihn aufhalten. Ich schwöre, dass ich ihn aufhalten werde!«
Nina steckte ihre Hand zurück in die Tasche und umklammerte den Taldom Lux, den der Böse Magier ihr entwenden wollte, um die Geheimnisse des Sechsten Mondes zu entdecken und so die Macht über die Alchimie des Lichts und das Magische Universum zu erlangen.
»Ich werde niemals zulassen, dass du in seinen Besitz kommst, verdammter Karkon. Der Taldom Lux gehörte meinem Opa. Nur wir Guten Alchimisten und Magier haben das Recht und die Ehre, ihn zu benutzen und mit ihm nach Xorax zu reisen«, flüsterte sie entschlossen und atmete tief ein.
Nina inspizierte jede Einzelheit des Labors. Nichts schien verändert, alles lag griffbereit wie immer. Sie betrachtete die Sternenkarte an der Wand, die die Position von Xorax zeigte. Ihr kamen die Pracht des Sechsten Mondes und all die fantastischen Tiere in den Sinn, die sie auf ihrer ersten Reise dorthin gesehen hatte.
Xorax bestand vollkommen aus Licht, aus einem durchdringenden, schillernden Licht. Eine wundervolle Welt, die zu verschwinden drohte. Nur die Gedanken der Kinder, ihre Fantasie, ihre Fähigkeit, Neues zu erschaffen, konnten den Planeten retten. Aber das Böse blockierte diese schöpferischen Gedanken weiterhin. Nina musste die drei fehlenden Geheimnisse finden. Nur so konnte die Fantasie der Kinder vollständig auf die Erde zurückkehren und der Sechste Mond gerettet werden.
In ihrem Herzen vernahm Nina immer noch die sanfte Stimme von Eterea, die ihr versicherte: »Professor Mischa ist hier bei uns. Sterben bedeutet nicht, nicht mehr zu existieren. Allein die Gedanken bleiben, und das ist es, was zählt. Fantasie heißt Erschaffen.« Nina erinnerte sich dabei an das Gesicht des Großvaters, das ganz aus Licht bestand, und an die Aufgabe, die er ihr anvertraut hatte. »Befreie die Kinder vom Bösen und hindere Karkon Ca’ d’Oro daran, noch mehr Geheimnisse des Sechsten Mondes herauszufinden.«
Den ersten Schritt hatte sie bereits vollbracht. Nina war in die Vergangenheit gereist und auf der Osterinsel gewesen, wo sie das erste der vier Geheimnisse entdeckt hatte. So konnten die Schwalben mit den Gedanken und der Fantasie der Kinder wieder nach Xorax fliegen und das Mirabilis Fantasio, das große alchimistische Labor, versorgen, in dem ihr Großvater und der Schriftsteller Birian Birov zusammen mit vielen anderen Xoraxianern daran arbeiteten, den Sechsten Mond am Leben zu erhalten.
Aber es fehlten noch die anderen drei Geheimnisse. Dass es sich bei der Rettung von Xorax um keine einfache Angelegenheit handelte, war mehr als offensichtlich. Doch Nina war sich auch im Klaren, dass sie nun nicht einfach aufhören konnte. Sie wusste außerdem, dass sie auf ihre vier Freunde zählen konnte, die alles gaben und sogar dem Verbot des Bürgermeisters Sibilio Loredan trotzten, mit dem nicht zu spaßen war.
Vor wenigen Monaten, im Sommer, hatte Nina Karkon auf dem Meeresgrund die erste Niederlage bereitet, und ihr war es gelungen, den geflügelten Löwen wieder an seinen angestammten Platz zurückkehren zu lassen.
Aber das reichte noch nicht. Nina hatte mehrmals versucht herauszufinden, ob der teuflische Magier noch am Leben war. Dazu hatte sie das Magische Buch befragt, das in Opa Mischas Labor lag. Aber das Systema Magicum Universi hatte noch keine verständliche Antwort gegeben.
Schon oft hatte
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