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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Tabletten. Im Grunde genommen bin ich auch an ihrem Tod schuld.
    Vor etwa fünf Jahren fand Ren Laras Abschiedsbrief. Ich hatte ihn damals vor dem Sheriff geheim gehalten, denn darin hatte sie auch meine Schande gestanden. ’ Ren setzte sich plötzlich in den Kopf, er sei ein magisches Wesen. Ich wusste nicht, dass Edward Wolfsblut in sich trug, doch irgendwie hat Ren das in Erfahrung gebracht. Plötzlich war er nicht mehr der Junge, den ich kannte. Er sammelte magische Gegenstände, schlich herum, fing an zu lügen. Er wollte mehr, als die Welt ihm geben konnte, mehr, als ich ihm geben konnte – wie seine Mutter.
    Mir machte es nichts aus, dass Ren in Wirklichkeit der Sohn Deines Vaters war. Er war mein Junge, und ich liebte ihn nach all meinen Möglichkeiten.
     
    Verzeih mir,
    Harley Seymour Banton
     
    Harley las den Brief noch einmal durch und fand, dass er die Geschichte gut beschrieb. Er nahm den Stift erneut zur Hand und fügte eine letzte Zeile hinzu.
     
    PS: Ich habe Deinen Daddy in meinem Keller begraben.
     
    Dann machte Harley den Jack Daniel’s leer, nahm den Revolver und drückte sich den Lauf an die Schläfe. Zum ersten Mal in seinem erbärmlichen Leben machte er etwas richtig. Er spannte den Hahn.
    »Lara«, flüsterte er.
    Dann drückte er ab.

16. KAPITEL
    Lucinda saß auf dem Bett neben Happy und hielt ihre Hand. Ums Bett herum standen Gray, Ember, Ant, Taylor und Trent. Rilton war im Untergeschoss bei den Gästen, beantwortete ihre Fragen und servierte jede Menge Tee und Gebäck. »Ganz sicher, dass du dazu bereit bist, Happy?«
    »Ich werde ja sowieso sterben. Da ist es ja wohl cooler, nur ein paar Minuten tot zu sein als für die Ewigkeit.«
    »Ja«, stimmte Lucinda ihr zu. »Dieser Gedanke gefällt mir auch besser.«
    Happy sah Ant an. »Ich möchte, dass Ant meine Hand hält, wenn ich … sterbe.« Trotz der coolen Sprüche stand Happy die Angst ins Gesicht geschrieben. »Ist das okay? Und was, wenn ich … nicht zurückkehre? Bist du dann sauer auf mich?«
    »Nein. Ich habe dich lieb.«
    »Ich dich auch.«
    Die Sorge um Happy lastete schwer wie Zement auf Lucinda und wurde mit jedem Atemzug schwerer. Die junge Frau sollte einen Giftbecher leeren. Wenn sie starb, würde Trent mithilfe seiner Nekromantie ihre Seele auffangen und sie so lange festhalten, bis der Fluch über Lucy erloschen war. Dann würde Lucinda ihre Thaumaturgie einsetzen, um Happy zu retten.
    Das Ganze war ziemlich riskant, denn Happy musste lange genug tot sein, bis der Fluch erloschen war, ansonsten würde sich der Fluch erneuern. War sie zu lange tot, konnte man sie nicht mehr zurückholen. Und alles hing davon ab, dass Lucinda ihren Zauber auch richtig anwendete.
    »Oh, eines hätte ich beinahe vergessen: Ich wollte mein Versprechen nicht brechen – du weißt schon, dass ich nicht abhauen würde von den Nonnen und so. Aber die Göttin hat mich darum gebeten. Sie hat mir gesagt, du würdest es verstehen. Sie sagte, du brauchst mich, und wenn ich bei dir wäre, sollte ich dir sagen …« Happy runzelte die Stirn, während sie versuchte, sich an den exakten Wortlaut zu erinnern. »Gib das Herz dem Drachen, auf dass er alles beschützen kann, in dieser Welt und in der nächsten, immerdar. «Sie nickte. »Du bist das Herz, und er ist der Drache«, fügte sie hinzu. »Das war der wichtige Teil.«
    Lucinda warf Gray einen Blick zu. Er sah etwas benommen aus, als hätte Happys Enthüllung ihm ein weiteres Geheimnis offenbart. »Ich danke dir, Happy. Du bist ein mutiges Mädchen.«
    »Ich hab grad den totalen Horror.«
    »Das war mein Stichwort.« Ant wandte sich an Trent. »Wenn du sie nicht zurückholst, bist du der Nächste auf dem Weg ins Nirwana.«
    »Hey, Mann, ich hab alles im Griff.« Trent klang vollkommen selbstbewusst. Er sah Lucinda an. »Nur weil ich sie geheim gehalten habe, heißt das nicht, dass ich meine Gabe nicht ernst nehme. Ich kann das.«
    »Okay.« Lucinda stellte sich neben Gray, der den Arm um sie legte. Sie umklammerte seine Hüfte. Bitte lass es funktionieren, betete sie. Bitte.
    Ant nahm nun den Platz auf dem Bett ein. Doch er gab sich nicht damit zufrieden, nur Happys Hand zu halten. Er legte den Arm um sie und zog sie an sich.
    »Es geht ganz schnell, also keine Sorge.« Ember reichte Happy den Becher. »Trink ihn leer. Du wirst sofort einschlafen.«
    Happy nickte. Ihre Hand mit dem Becher zitterte, doch sie schaffte es, die Flüssigkeit in drei großen Schlucken zu leeren. Ember nahm ihr den

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