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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Becher ab und stellte ihn auf den Nachttisch.
    »Wie lange wird es …« Happys Worte verklangen. Ihre Augen fielen zu, und sie sackte gegen Ants Brust.
    Er hielt sie fest, sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht.
    Ihre Atmung verlangsamte sich. Dann gab Happy einen letzten Atemzug von sich … und starb.
    Trent trat zu ihr hin und konzentrierte sich auf den Raum über Happy. Ant hielt das Mädchen fest, und Lucinda bemerkte die Tränen, die in seinen Augen standen. Sie selbst empfand auch tiefe Trauer.
    Jetzt hob Trent die Hände, und aus seinen Handflächen erhob sich ein grau funkelnder Zauber, wie glitzernder Rauch. Die Funken wirbelten und stoben herum, bis sie schließlich eine Art Ballon bildeten. Als das Gebilde vollendet war, konnte Lucinda ein weißes Licht in seinem Innern erkennen.
    Das war Happys Seele.
    »Ich habe sie«, flüsterte Trent.
    »Wie lange?« Ants Stimme klang heiser.
    »Fünf Minuten sollten reichen«, meinte Ember. »Ich gucke auf die Uhr.«
    Jede einzelne Minute kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Als von Ember die Information »Noch eine Minute« kam, fühlte Lucinda plötzlich eine furchtbare Hitze in sich aufsteigen.
    Sie schrie, ihre Knie gaben nach. Gray fing sie auf und hielt sie fest.
    Knack. Klirr. Die Geräusche begannen bei ihren Füßen und bemächtigten sich von dort aus ihres ganzen Körpers, immer schneller und schneller. Beine, Rumpf, Arme, Hals, Kopf. Knack. Klirr. Sie war so schmerzlich, diese Befreiung. Die Magie hielt sie noch immer umfangen, weigerte sich, ihren Wirt aufzugeben, wollte nicht sterben. Knack. Klirr.
    Lucinda spürte, wie sie steif wurde, dann verdrehte sie die Augen. Ein Licht explodierte in ihrem Kopf, golden und schwarz, hell und dunkel. Dann hörte sie eine weibliche Stimme sagen: Du bist meine Auserwählte. Du und dein Gefährte sollen das Allumfassende beschützen, in der Seele, im Herzen, immerdar.
    »Lucinda!«
    Endlich, endlich verließ der Schmerz ihren Körper, und als alles vorbei war, wusste sie ganz genau, was als Nächstes zu tun war. Lucinda lächelte Gray an. »Lass mich los. Ich weiß, was ich tun muss.«
    Er löste seinen Griff, und sofort eilte Lucinda zum Bett, wo Ant noch immer saß und Happys seelenlosen Körper umschlungen hielt. Es war so einfach. Sie nahm den glitzernden Ballon, den Trent erschaffen hatte, und der Zauber wich. »Geh nach Hause«, flüsterte Lucinda der Seele zu. »Du hast noch etwas zu erledigen.«
    Dann legte sie kurz ihre Hand auf Happys reglosen Brustkorb. Wo ihre Hand gelegen hatte, glühte jetzt helles Licht. Die Seele versank in diesem Licht, und sobald sie in Happys Körper zurückgekehrt war, verschwand der Lichtschein.
    Lucinda beugte sich vor und küsste Happy auf die Stirn. Dann flüsterte sie ihr ins Ohr: »Erwache!«
    Happy holte tief Luft und öffnete die Augen. »Ach du Scheiße! Es hat geklappt! Ich fasse es nicht!«
     
    Es war unfassbar, dass sich alles zum Besten gewandt hatte.
    Lucinda war von ihrem Fluch befreit.
    Und wenn sie wollte, war sie nun auch frei von ihm, von Gray.
    Gray war so froh, dass Happy das Experiment überlebt hatte. Sie war zu aufgewühlt gewesen, um im Bett zu bleiben, also hatte Ant sie nach unten getragen, wo sämtliche Einwohner Nevermores sie umringten. Denn alle waren noch da, brachten ihr Tee und Plätzchen, schüttelten ihr die Kissen auf. Und Ant wich nicht einen Moment von ihrer Seite.
    Ob Ant wohl wusste, dass sein Schicksal besiegelt war, fragte sich Gray. Auch wenn der Junge neunzehn und Happy erst sechzehn war – Gray las in ihren Gesichtern, dass es Liebe war. Und Liebe las er auch in seinem Gesicht, wenn er in den Spiegel sah.
    Lucinda gab die perfekte Gastgeberin, füllte Teetassen und Teller, bis Ember und Rilton sie wegscheuchten. Jetzt stand sie im Wohnzimmer an den Türrahmen gelehnt und sah zu, wie sich die Leute unterhielten. Das war die Party, die sie immer gewollt hatte. Er hoffte so sehr, dass sie bei ihm blieb. Er würde auch gerne jeden Abend eine Party veranstalten, wenn ihr das solche Freude bereitete. Er wollte, dass sie lächelte, dass sie lachte, dass ihre Hand in seiner lag. Er wollte jeden Morgen neben ihr aufwachen und sich jede Nacht mit ihr vereinen. Er wollte mit ihr streiten und danach wilden, hemmungslosen Versöhnungssex mit ihr haben. Die Göttin stehe ihm bei, er wollte sogar mit ihr abwaschen! Er wollte mit ihr in der Bibliothek sitzen, selbst wenn Grit und Dutch dabei waren, und ihr vorlesen. Sie würden gemeinsam vor dem Kamin

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