Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin
unmittelbar vor dem Rücktritt des Kabinetts seinen Regierungschef, er habe im Januar 2004 während der Neujahrsferien derartige waghalsige Möglichkeiten mit dem österreichischen Kanzler Wolfgang Schüssel erörtert.
Ernsthafte Besorgnis über Putins Gesundheit machte sich 2012 breit, als der russische Präsident seine Teilnahme an mehreren offiziellen Veranstaltungen absagte, ohne dass man der Öffentlichkeit dafür verständliche und greifbare Gründe mitteilte. Im Mai fuhr er nicht zum G8-Gipfel und schickte stattdessen Ministerpräsident Medwedew. Die Geschichte wiederholte sich im Juni – Putin ignorierte die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in London. Statt seiner bemühte sich wiederum der liebe und hilfsbereite Medwedew dorthin. Das alles erinnerte den aufmerksamen Betrachter an die Zeit von Boris Jelzin: Auch er hatte nach mehreren Herzinfarkten oft andere zu wichtigen internationalen Treffen von Regierungsoberhäuptern geschickt, weil er weder ausgedehnte Flüge noch ermüdende Zeremonien mit anderen Staatsoberhäuptern durchzustehen vermochte.
Das Gipfeltreffen der GUS-Staaten in Aschchabad war für den 1. und 2. November angesetzt, aber buchstäblich am Vorabend des Ereignisses verkündete der Exekutivsekretär der GUS, Sergei Lebedew, die Verschiebung auf den 5. Dezember – ohne klar bezeichnete, wichtige Gründe. Abgesagt wurden bis Dezember auch andere Reisen Putins in die Türkei, nach Bulgarien und nach Indien, die für Oktober und November geplant gewesen waren.
Nach dem 7. Oktober – seinem 60. Geburtstag – hat Putin seine Residenz in Nowo-Ogarjowo für Fahrten zu offiziellen Veranstaltungen nur drei Mal verlassen, während er früher zwei bis vier Mal monatlich in die Regionen der Russischen Föderation sowie ins Ausland gereist war.
Zum Gipfeltreffen der APEC auf der Insel Russki konnte unser Held nur mit großer Mühe erscheinen, wobei er sichtbar hinkte. Sofort tauchten verschiedene neue Mutmaßungen darüber auf, was mit dem nicht mehr ganz jungen Organismus des »Anführers der russischen Nation« los sei. Die Nachrichtenagentur Reuters teilte mit, Putin habe Rückenschmerzen und müsse operiert werden. Der Pressesprecher des Präsidenten, Dmitri Peskow, dementierte dies. Er erklärte das Hinken des Staatsoberhauptes beim Gipfeltreffen der APEC mit einer banalen Sportverletzung.
Am weitesten verbreitete sich jedoch die Version, der Grund für die Beschwerden sei Putins Flug mit den Kranichen gewesen. Am 6. Oktober hatte sich Putin an einem sehr exotischen ornithologischen Experiment mit dem Namen »Flug der Hoffnung« beteiligt. Höchstpersönlich war er auf einem Motordrachen einer Schar von Schneekranichen vorangeflogen und hatte den Vögeln die Richtung auf ihrem Flug in ihr Winterquartier gewiesen. Nach Meinung von Ärzten und einfachen Sympathisanten war der russische Präsident unglücklich auf der Erde aufgekommen und hatte sich ernsthaft die Wirbelsäule verletzt.
Viele, die Putin schlecht gesinnt sind, reagierten auf diese Neuigkeit mit üblen Scherzen. In einem russischen Blog war zu lesen: »Böse Zungen behaupten, der höchsten Gottheit seien nach dem Flug mit den Schneekranichen Schwanz und Federn gewachsen! Der unumkehrbare Prozess der Reinkarnation als Kranich zu Lebzeiten ist typisch für Bodhisattva, Fisch und Avatar.«
Der bekannte Schriftsteller und radikale linke Politiker Eduard Limonow äußerte als einer der Ersten den Verdacht, Putin könne einen Bandscheibenvorfall erlitten haben. Folgendes schrieb er in seinem Artikel auf Slon.ru:
»Das Einzige, was als langwierig, übel und völlig unheilbar gilt, ist diese ekelhafte Sache, die die Medizin als Bandscheibenvorfall kennt. Ein Bandscheibenvorfall bildet sich entweder allmählich heraus, durch unbequemes Sitzen bei der Arbeit im Laufe von vielen Jahren, oder durch eine jähe Verletzung, die durch eine starke physische Einwirkung auf das Rückgrat hervorgerufen wird. Zum Beispiel durch das plötzliche Heben einer großen, die Kräfte übersteigenden Last oder, das ist eine […] Vermutung, durch das ungeschickte Aufsetzen eines sechzigjährigen Präsidenten mit einem Deltagleiter.
Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls im Lendenwirbelbereich des Rückgrats sind folgende (ich zitiere aus einem medizinischen Wörterbuch): Taubheit der Zehen, Schmerzen im Unterschenkel oder in der Ferse, Taubheitsgefühl in der Leistengegend, Schmerzen im Bein, meist dorsal, seltener ventral oder lateral bis in den
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