Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin
seiner Arbeitsstelle, der Abteilung der Miliz im Bezirk Presnenskoe, besucht:
»Alle merken, dass die berühmte Kunstturnerin da ist, wenn ihr luxuriöses Auto in den Hof fährt. »Unsere Alina ist da!«, scherzen die Milizionäre. Dabei hat die Mannschaft höchsten Respekt vor den Gefühlen ihres stellvertretenden Chefs Dawid Gageniewitsch Musseliani.
›Man sieht sofort: Das ist wahre Liebe«, sagte einer der Mitarbeiter aus der Miliz-Abteilung Presnenskoe gegenüber der Shisn . »Als die Olympiade stattfand, war Dawid sehr aufgeregt. Und dann ist er nach Griechenland zu seiner Verlobten geflogen. Auch hier haben alle mit Alina mitgefiebert. Wir haben uns schon an sie gewöhnt. Sie ist ein sehr gutes Mädchen.‹«
Ohne die Hochzeit abzuwarten, schenkte der Verlobte ihr ein azurblaues Mercedes-Coupé. Doch Mitte 2005 stellte sich heraus, dass die Hochzeit verschoben wurde. Die Regenbogenpresse verbreitete zwei Versionen. Entweder hatte sich Dawid Musseliani noch nicht ganz von seiner vorherigen Frau Olga getrennt und Nana, seiner Tochter aus erster Ehe, zu viel Aufmerksamkeit geschenkt, was Alina verletzte. Oder die Sportlerin hatte einen neuen Verehrer, der reich und einflussreich war – den Baumagnaten Sergei Polonski, den man in Begleitung von Alina Kabajewa bei den Feierlichkeiten von »Stil-City 2005« antraf. Trotz allem bekräftigte die Olympiasiegerin im Dezember 2006 vor den Medien erneut, sie sei mit Oberst (ehemals Hauptmann) Musseliani zusammen und basta.
Später verlor sich ihre Spur. Wie einige Beobachter meinten, war das Paar mitsamt dem Tischinskaja-Platz verschwunden und hatte sich in Richtung Rubljowka entfernt, wo die teuersten Prestigesiedlungen der Moskauer Vororte liegen. Jedenfalls hätte diese Seifenoper wohl kaum stattfinden können oder so lange gedauert, wäre Alina Kabajewa schon seit 2002 (wie mir der Kreml-Beamte versicherte) die ständige Freundin des heutigen russischen Präsidenten, der so machtvoll und eifersüchtig ist.
Ich neige zu der Auffassung, dass die Liebesgeschichte von Putin und Kabajewa nur ein Ablenkungsmanöver ist (hier waren unserem Helden seine Erfahrungen als Tschekist von Nutzen). Ziel der Operation war die Vertuschung der Wahrheit, für die es zwei Versionen gibt:
• Putin sind Sex und ein Sexualleben fremd.
• Putin ist latent schwul.
Die Ränkespiele um Kabajewa werden schon viele Jahre mithilfe des einflussreichen Geschäftsmanns usbekischer Herkunft, Alischer Usmanow, am Leben gehalten. Er ist in der Russischen Föderation Hauptsponsor für Rhythmische Sportgymnastik. Seine ehemalige Ehefrau, Irina Winer, ist die wichtigste Trainerin der russischen Auswahlmannschaft dieser Sportart und außerdem Coach der schönen Alina. Im Hintergrund erscheint dann noch Sergei Jastrschembski, ein alter Freund von Usmanow und sein ehemaliger Kommilitone am staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen. Er war auch Boris Jelzins Pressesprecher und Putins Assistent bei der »Berichterstattung über die Antiterrormaßnahmen in Tschetschenien«. Usmanow, der über Verbindungen zu kriminellen Kreisen verfügt, ist offensichtlich der Garant dafür, dass nie jemand die ganze Wahrheit erfährt. Und dass Alina Kabajewa nicht zu gesprächig wird.
Eine ähnliche Legende versuchten Putins Leute um die Operndiva Anna Netrebko zu spinnen. Das spielte sich vor allem 2009 bis 2010 ab, als die Kabajewa-Nummer sich ein wenig erschöpft hatte und nicht mehr ganz glaubwürdig wirkte. Wieder einmal waren in Moskau kremlnahe »Informanten« unterwegs, die von einer neuen Affäre des »Führers« erzählten – diesmal mit einer etwas erwachseneren Liebschaft. Die Netrebko-Version fand allerdings kein Gehör. Man hörte endgültig auf, an sie zu glauben, nachdem die Sängerin ihre Allianz mit dem uruguayischen Tenor Erwin Schrott und die Geburt ihres Kindes öffentlich gemacht hatte.
Besondere Beachtung verdient die Geschichte der Beziehungen zwischen Wladimir Putin und den überaus brutalen Bikern, insbesondere mit denen aus dem Club Notschnye wolki (Wölfe der Nacht) mit ihrem Anführer Alexander Saldostanow, genannt »der Chirurg«. In den entsprechenden Kreisen hält man den Club Wölfe der Nacht für ein Nest und eine Brutstätte andersartiger sexueller Neigungen.
Mein Bekannter A. A., ein einflussreicher Vertreter der Moskauer Schwulen-Community, ist davon überzeugt, Putin sei homosexuell, wenn vielleicht auch nur latent (was man closet gay nennt). Rein
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