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Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Titel: Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Belkowski
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Allerdings stellte sich bald darauf heraus, dass Masha Gessen alles nur vorgetäuscht hatte: Ihr war in Wirklichkeit ein einträglicherer Posten bei der Rundfunkstation Swoboda angeboten worden, und die Geschichte mit Putins Flug hatte sie nur benutzt, um die kühne Oppositionelle zu mimen.)
    Welchem Thema also widmete WWP eine ganze Stunde seiner kostbaren Zeit? Er redete auf Masha Gessen ein, sie solle bei der Zeitschrift bleiben! Dennoch konnte er sie nicht umstimmen, die LGBT-Aktivistin blieb unbeugsam, denn der Chefsessel im Moskauer Büro von Swoboda ist nun einmal wirklich attraktiver. Das Ereignis vom 11. September 2012 wird vor allem dadurch pikant, dass Masha Gessen zu Beginn des Jahres im Westen ein überaus kritisches Buch über ihren Gesprächspartner Putin herausgegeben hatte. Der Präsident musste von diesem Buch wissen – aber auch dieser Umstand hinderte ihn nicht daran, die Journalistin zu sich einzuladen und ihr geradezu militärische Ehren zuteil werden zu lassen, was sich schwerlich durch etwas anderes erklären lässt als durch seine krankhafte Neigung für kultverdächtige Vertreter sexueller Minderheiten.
    Was an den Legenden von Wladimir Putins sexuellem Erscheinungsbild wahr ist und was nicht, wird nur die Zeit zeigen. Aber ich habe in diesem Punkt meine eigene Version. Putin ist ein äußerst verletzbarer Mensch, der nichts mehr fürchtet als Verrat. Deswegen öffnet er sich kaum und tut sich schwer, an die Aufrichtigkeit eines anderen Menschen zu glauben. Zu lieben und geliebt zu werden birgt immer das Risiko des Verrats in sich. Man kann kein vollwertiges Privatleben führen, wenn man sich mit dem Panzer einer perfekten psychologischen Sicherheit schützt. Und viele Beobachtungen zeigen, dass Putin diesen Panzer nicht abzulegen bereit ist.
    Liebe und Verrat gehen oft Hand in Hand. Putin jedoch kann nicht einmal die Möglichkeit eines Verrats zulassen, egal, um wen oder was es sich handelt. Wenn es jemanden gibt, den er so sehr hasst, dass er ihn züchtigen will, dann ist es der Verräter. Deswegen ist sein Bett entgegen aller Erfindungen wahrscheinlich so wüst und leer wie die Welt vor der Erschaffung des Lichts.
    Er ist einsam. Nur wer das ganze Ausmaß dieser Einsamkeit nicht kennt, kann diesen Mann beneiden, der zwischen den Attributen der gewaltigen, doch im Grunde nutzlosen russischen Macht verloren gegangen ist.

Kapitel 18: Wladimir Putins Gesundheit
    In den Jahren 1999 bis 2000, als man Putin gerade zum »Führer der Nation« machte, setzte der Kreml auf das Bild des jungen und kerngesunden Präsidenten, der sich grundlegend vom kranken, trunksüchtigen und im Gehen sturzgefährdeten Vorgänger Boris Jelzin unterscheiden sollte. Man erinnere sich nur, wie Putin demonstrativ hinter dem Steuer eines Jagdflugzeuges in das kriegsgebeutelte Tschetschenien flog (Januar 2000), sowie an seine regelmäßig im Fernsehen gezeigten Judo-Kämpfe. Bereits 2003 gab es jedoch erste Gerüchte, der zweite Präsident der Russischen Föderation sei schwer an Mastdarmkrebs erkrankt.
    Ein ehemaliger Mitarbeiter der Analyseabteilung der Ersten Hauptverwaltung des KGB der UdSSR, Oberstleutnant Wjatscheslaw Trubizyn, mutmaßte damals, es handele sich um eine Folge von Putins Einsatz in Wünsdorf (einer Siedlung südlich von Berlin, wo in Deutschland die Residentur der Außenaufklärung des KGB stationiert war). Trubizyn hält es für durchaus wahrscheinlich, dass die »Erkrankung durch den direkten Kontakt mit psychotronen Technologien oder radioaktivem Plutonium hervorgerufen« wurde.
    Niemand nahm diese Gerüchte ernst, was vielleicht ein Fehler war. Denn es gibt die Version, dass die Verhaftung Michail Chodorkowskis im Oktober 2003 und der übereilte Rücktritt der Regierung von Michail Kassjanow im Februar 2004, die mit der Auswechselung des Ministerpräsidenten gegen die politisch offenkundig zukunftslose Figur des Michail Fradkow einherging, ganz klar von der Krankheit des Präsidenten diktiert worden waren. Dabei ging es nicht nur um den psychischen Zustand des real oder scheinbar Kranken.
    Putin, der bekannt ist für seinen Argwohn, hegte die Befürchtung, auf dem Hintergrund seines ungünstigen Gesundheitszustands könne Kassjanow mit Chodorkowskis Unterstützung auf den Präsidentenposten Anspruch erheben, umso mehr, als er »im Fall der Fälle« als zweiter Mann im Staat die Pflichten des ersten hätte übernehmen müssen. Laut Informationsquellen aus Kassjanows Umgebung beschuldigte Putin

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