Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
andere etwas besser zu verstehen. Eine dieser Typologien aus der heutigen Zeit wurde von Ned Hermann, dem amerikanischen Pionier für Denkpräferenzen, entwickelt. Je nach der Dominanz der menschlichen Gehirnstruktur unterscheidet er primär vier Grundtypen unserer Denk- und Verhaltensstile:
Den primär
logisch, rational, sachlichen
Menschen
Den eher
geordnet, systematisch, traditionsorientierten
Menschen
Den primär
emotional, zwischenmenschlich, gefühlsorientierten
Menschen, und
Den eher
bildhaft, visionär, kreativen
Menschen
Entsprechend könnte es sein, dass der primär logisch, rational, sachliche Typ eher eine nüchterne und klare Meditation wie die Zen-Meditation sowie anspruchsvolle Literatur und geistig gut fundierte Weisheitstexte bevorzugt, und besonders bei konzentriertem Arbeiten zu sich findet. Der eher geordnete, systematische, traditionsorientierte Typ mag klar strukturierte Rituale lieben, zur Ruhe kommen, wenn er Ordnung schafft und fühlt sich besonders von traditioneller Kunst und Musik angesprochen. – Der primär emotional, zwischenmenschlich, gefühlsorientierte Typ mag in erster Linie durch Musik, Gesang und Tanz, im Gleichklang mit anderenund durch soziales Engagement seine Seele nähren. – Und der eher bildhafte, visionär, kreativ veranlagte Typ schließlich braucht möglicherweise vor allem die Weite der Natur, erbaut sich an schönen Kunstwerken und sucht immer wieder neue Meditationsformen und neue Rituale, um innerlich aufzutanken.
Gleichzeitig kann es aber auch sein, das jemand gerade durch eine dem eigenen Typus gegenteilige Tätigkeit innerlich wieder in Balance kommt, zum Beispiel wenn ein eher kreativ Veranlagter mal aufräumt und Ordnung schafft. Entscheidend ist letztlich, der persönlichen Struktur und Neigung entsprechend die Auftankmöglichkeiten zu suchen, die einem am meisten liegen, mit denen man sich am wohlsten fühlt und bisweilen auch mit denen zu experimentieren, die einem vielleicht nicht so liegen, aber doch zu einer Balance im eigenen Leben beitragen können.
Schaffen Sie sich Zeitinseln für die Seele!
Mancher Leser mag sich fragen, wie es ihm gelingen soll, all diese Anregungen in seinen schon so voll gepackten Alltag zu integrieren. Eine gute Möglichkeit besteht darin, sich immer wieder fest geplante Zeitinseln zu schaffen, Zeitinseln zum Auftanken. Kleine, mittlere, größere und große. Beispielsweise:
Kleine Zeitinseln von fünf bis fünfzehn Minuten:
am Morgen, zwischendrin, mitten im Alltag, abends, kurz innehalten und zu sich kommen, Musik hören, einen kleinen Spaziergang machen, etwas ordnen, kurz in einem geistig bereichernden Text lesen, eine Minutenentspannung oder Kurzmeditation einlegen, einen Witz erzählen oder einfach nur zehn Mal ruhig und bewusst durchatmen. Vielleicht mögen Sie denken, nur fünf Minuten, was bringt das schon? Fünf Minuten Innehalten kann einenganz schnell zur Ruhe bringen, und je häufiger Sie es tun, desto schneller wecken Sie in sich auch den Ruhezustand wieder. Wenn Sie zum Beispiel jedes Mal die gleiche Atemtechnik anwenden, kann es sein, dass Sie schon nach dem dritten tiefen Einatmen spüren, wie Sie vollkommen ruhig werden.
Mittlere Zeitinseln von ein bis zwei Stunden:
ein Museums- oder Konzertbesuch, in der Sauna entspannen, in eine Messe oder einen Gottesdienst gehen, vor dem Kaminfeuer ein gutes Buch lesen, mit einem guten Freund ein genussvolles Essen zelebrieren, Tanzen gehen oder im Garten arbeiten.
Größere Zeitinseln von ein bis zwei Tagen:
etwa am Wochenende in der Natur wandern, eine Kunstexkursion machen, daheim entrümpeln, ein Meditationsseminar besuchen oder sich einfach eine Auszeit nehmen und für sich sein.
Und schließlich ein- oder zweimal im Jahr
eine große Auszeit von ein bis drei Wochen
: bei einer Ayurvedakur, einer Pilgerwanderung, einem Trekking im Himalaya, einer Auszeit im Kloster oder mit einigen Büchern und einem Tagebuch an einem fernen Strand.
Wichtig ist allerdings, diese Zeitinseln rechtzeitig einzuplanen, sie tun sich in der Regel nicht von selber auf. Der Strom des Alltagsgeschehens treibt uns mit seinem Sog an den potenziell möglichen Zeitinseln vorbei. Um Innezuhalten muss man die Zeitinseln bewusst ansteuern, das heißt einplanen, und dann innerlich »an Land gehen«. Anschließend können Sie getrost weiterschwimmen!
Und lassen Sie sich Zeit!
Es ist wohl unmöglich, alle dargestellten Auftankmöglichkeiten sofort zu nutzen.
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