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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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es, dass Sie sich ebenfalls zurückhalten. Sonst sind Sie nämlich schnell unten durch.
     
    Dass Briten gerne Schlange stehen, wissen Sie bestimmt, und ebenfalls, dass man als Frau in viele britische Clubs nicht hinein
darf. Beides müssen Sie akzeptieren. Drängen Sie sich also niemals vor, selbst wenn Sie es noch so eilig haben. Und fangen Sie bitte keinen Streit mit dem Portier an, wenn Sie in einen Club nicht hineingelassen werden. Sie werden nicht gewinnen. Sondern nur an Ansehen verlieren.
    Skandinavien: immer cool – aber per Du!
    Schon wenn Sie in einem deutschen Ikea einkaufen, fällt Ihnen auf: Hier duzen sich alle. Boss und Untergebene – und man hat manchmal den Eindruck, dass sich die Angestellten wirklich zusammenreißen müssen, um nicht die Kunden ebenfalls zu duzen. Dieses Prinzip findet sich in Skandinavien nicht nur in Schweden. Und auch sonst gibt es bei unseren nördlichen Nachbarn ein paar Besonderheiten.
    Dänemark: Ist hier etwas faul im Staate?
    Ganz und gar nicht. Die Dänen sind im Grunde stets gelassen, und das drückt sich im wichtigsten Satz aus, den sie so kennen. Man sagt hier ständig „slap af!“, und das ist nicht etwa eine Aufforderung zum Schlafen, sondern heißt übersetzt so viel wie „entspann dich!“. Also tun Sie es besser auch. Geduzt wird hier jeder sehr schnell. Wundern Sie sich also nicht, wenn das auch Ihnen passiert.
    Schweden: die Japaner Nordeuropas
    Schweden sind bei weitem nicht so offen und liberal, wie man hierzulande oft glaubt. Es geht vielmehr oft sehr zurückhaltend zu. Und Sie als Ausländer tun gut daran, das zu akzeptieren. Das fängt schon damit an, dass man ungern klare Auskünfte gibt. Ein direktes Nein oder offenes Ja – das vermeiden die Schweden lieber. Denn zum einen könnte man sie dann auf eine Aussage festnageln und zum anderen würde eine offen ablehnende Äußerung den anderen vielleicht verletzen. Nicht nur deshalb nennt man die Schweden oft die „Japaner Nordeuropas“.

     
    Das schwedische Wort „lagom“ (was in etwa bedeutet: „genau richtig“) beschreibt genau diese Haltung: angepasst sein, nicht aus dem Rahmen fallen, sich nicht vordrängen – weder tatsächlich noch im übertragenen Sinne. Von Ikea wissen Sie ja, dass man sich hier schnell duzt. Das Du ist die offizielle Anrede untereinander, und auf Titel legt man hier im Land der Mitternachtssonne so gar keinen Wert. Allerdings: Das gilt nur für Schweden untereinander. Sie sollten, wenn Sie zum ersten Mal bei einem Schweden zu Besuch sind, nicht gleich duzen, sondern beim eher förmlichen Sie bleiben. Es dauert sowieso nicht lange, bis man Ihnen das Du anbietet.
     
    Wichtig: In Schweden herrscht das sogenannte „Allemansrätt“, das „Jedermannsrecht“. Es regelt heutzutage vor allem den Aufenthalt in der freien Natur. In Schweden, aber auch in Norwegen, dürfen Sie im wahrsten Sinn des Wortes überall hin. Auch auf Privatgrundstücke. Allerdings nutzt das kein Schwede aus, und es ist Ihnen dringlichst anzuraten, das ebenfalls so zu handhaben. Alles andere wäre mehr als aufdringlich und ein absolutes No-go. Verfahren Sie nach dem Grundsatz: Nicht stören – nichts zerstören. Das Betreten eines Privatgrundstücks ist zwar erlaubt, aber Sie müssen stets das sogenannte „Hausgrundstück“ respektieren. Mit diesem Begriff bezeichnet man in Schweden den engeren Bereich rund um das Gebäude. Er muss nicht eingezäunt sein, denn Mauern und Zäune sind hier sowieso nicht so üblich wie bei uns.
    Norwegen: Land der Fjorde
    Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz in Norwegen, und dieses regelt das gesamte Zusammenleben – auch mit Ausländern und Touristen. Es lautet: „Glaub nicht, dass Du mehr bist als wir!“ Dieser Grundsatz von Gleichheit und Gerechtigkeit – auf Norwegisch „rettferd“ – gilt sogar für den König. Klar, dass der norwegische König im Gegensatz zu seinem schwedischen Kollegen Carl Gustav keine Skandale und Skandälchen an der Backe hat!

     
    Zurückhaltung ist also Trumpf im Umgang mit Norwegern. Sowohl untereinander wie auch gegenüber Fremden gibt man sich allerdings nicht von vornherein offen, selbst wenn man sich duzt. Das Du ist hier die übliche Anrede, es bedeutet aber nicht, dass man besonders miteinander vertraut ist. Wichtiger Hinweis: Der Norweger ist ohne Nummernzettel nicht denkbar. Überall – in der Post, in der Bank, in Geschäften – zieht man eine Nummer und wartet ordentlich, bis man an die Reihe kommt.
    Der Osten Europas:

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