Wo niemand dich sieht
bedaure zutiefst, was man dir angetan hat, Ford. Bitte vergib mir. Ich habe von deiner Flucht erfahren. Schön für dich. Mein Bruder, der Cop. Du warst schon immer mein Held.
Ich bin für so viel Leid und Tod verantwortlich. Es ist alles meine Schuld.
Wie du weißt, bin ich sie jetzt los. Aber sie haben noch immer Paul. Ich weiß, du könntest sie finden, wenn du wolltest, aber dann würden sie ihn ohne zu zögern töten. Lass ihn leben. Er kann ihnen nicht helfen. Er weiß nicht genug. Bitte, lass ihn leben.
Ich wollte, dass du weißt, wie alles kam, damit du dieses Kapitel abschließen kannst, mich vielleicht zumindest als bittersüße Erinnerung zurückbehalten kannst. Egal was ich war, was aus mir wurde, ich habe dich immer geliebt, Ford.
Übrigens, du solltest dir Laura einfangen. Sie wäre perfekt für dich.
Leb wohl, mein geliebter Bruder.
Deine Jilly.
Ich faltete die Blätter behutsam zusammen und schob sie in den Umschlag zurück. Dann entfachte ich ein Feuer im Kamin. Als es kräftig brannte, legte ich vorsichtig den Brief in die Flammen.
Auf den Fersen sitzend, beobachtete ich, wie er brannte. Erst als nichts mehr von ihm übrig war, rührte ich mich wieder.
»Mac? Es sind über dreißig Grad hier drin. Wieso hast du Feuer im Kamin gemacht?«
Langsam erhob ich mich und ging zu meiner Frau. Ich nahm sie ganz fest in die Arme. »Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass ich ein altes Foto von einer Ex-Freundin gefunden habe, auf der ich sie genauso umarme, wie jetzt dich und es verbrannte, damit du nicht eifersüchtig wirst?«
Krächz.
»Nolan glaubt mir.«
»Sicher, Mac«, sagte sie friedlich. Ich wusste, dass sie das nicht ganz verstand, doch sie fragte nicht weiter und akzeptierte meinen Wunsch, nicht mehr erklären zu wollen.
Es dauerte lange, bis ich sie wieder losließ.
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