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Wofür du stirbst

Wofür du stirbst

Titel: Wofür du stirbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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Ohren.
    DC Hollis, wenn Sie auf der Wache sind, kontaktieren Sie bitte die Haftanstalt. DC Hollis, bitte kontaktieren Sie die Haftanstalt, danke.
    Penny Butler, Penny Butler, bitten rufen Sie die 9151 an. Penny Butler, rufen Sie 9151 an. Danke …
    Der Besitzer des blauen VW Golf, der hinten auf dem Parkplatz steht, möge bitte umgehend sein Fahrzeug entfernen.
    Ich hatte schon etwa einen Monat nachdem ich die neue Stelle angetreten hatte, aufgegeben, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Für die Intel-Einheit standen insgesamt nur drei Parkplätze zur Verfügung, und im Gegensatz zu einigen meiner Mitarbeiter brauche ich mein Auto tagsüber nicht. Das Park&Ride kostet mich pro Woche zwar zwölf Pfund, dafür muss ich aber nicht alle fünf Minuten meinen Wagen umparken, weil ich irgendwen blockiere.
    Ich kam montags immer eine Stunde früher als alle anderen zur Arbeit. So konnte ich mich schnell einarbeiten und die Sachen erledigen, die erledigt werden mussten. Und ich konnte mich geistig auf eine neue Woche vorbereiten.
    Wann die anderen eintrudeln würden, konnte ich nie genau sagen. Das hing vom Verkehr oder dem Wochenende ab, das sie verbracht hatten, vom Wetter oder – im Falle der uniformierten Beamten – von den laufenden Einsätzen. Aber eines war klar: Kate kam immer auf den letzten Drücker und begrüßte jeden, nur mich nicht.
    »Morgen, Trigger. Steht der Kessel schon am Herd? Morgen, Carol – schönes Wochenende gehabt? Morgen, Jo, Sarah. Wo seid ihr am Freitag noch hin? Ich hab euch nach dem Pub nicht mehr gesehen! Wart ihr noch im Jaxx? Wie war’s?«
    Dann – gute zwanzig Minuten später, wenn sie ihren Mantel ausgezogen und hinter die Tür gehängt hatte –, fuhr sie den Computer hoch und beschwerte sich über das verdammt langsame Betriebssystem. Wieder etwa zwanzig Minuten später holten Jo, Amy, Sarah oder sonst wer sie vom Büro nebenan ab, und sie fuhren gemeinsam nach oben in die Kantine, um zu frühstücken.
    Heute war es Carol.
    »Kommst du?«, fragte sie.
    Kate war bereits aufgesprungen und hielt ihr Portemonnaie in der Hand. »Na klar, ich hab einen Riesenhunger.«
    »Morgen, Annabel«, sagte Carol herzlich. »Sollen wir dir was mitbringen?«
    Immerhin fragten sie mich das gelegentlich. Aber natürlich fragten sie mich nie, ob ich mitkommen wollte, weil sie Angst hatten, ich könnte Ja sagen, und sie sich dann mit mir unterhalten müssten.
    »Nein, danke.«
    Und schon waren sie aus der Tür und das Büro wieder angenehm ruhig. Hätte mich eine von ihnen nach meinem Wochenende gefragt, hätte ich ihnen wohl bis ins kleinste Detail alles von der Leiche berichtet, die ich nebenan gefunden hatte. Ich hätte gerne ihre faszinierten Gesichter über den Tellern mit Specksandwiches, Toast und Käsegebäck gesehen. Dann hätten sie mir ausnahmsweise einmal zugehört, ohne mich zu unterbrechen. Und ich hätte ausnahmsweise einmal jede Neuigkeit übertrumpft, die sie zu bieten hatten.
    Doch keiner fragte mich, also behielt ich es für mich.
    Ich hatte vergessen, Kate zu bitten, mir einen halben Liter Milch aus der Kantine mitzubringen. Von selbst würde sie wohl kaum darauf kommen. Ich genoss zehn Minuten lang die Stille des Büros, stand dann auf, nahm meinen Geldbeutel aus der Tasche und fuhr mit dem Lift nach oben.
    Sie saßen alle an einem Tisch in der Nähe der Kasse und hatten die Köpfe zusammengesteckt. Während ich einen halben Liter fettarme Milch aus dem Kühlschrank holte und das Verfallsdatum prüfte, drangen ein paar Gesprächsfetzen zu mir herüber.
    »Siehst du, hab ich’s dir doch gesagt, oder?«
    »Kate, er ist gerade erst ausgezogen und hat noch nicht mal alles mitgenommen …«
    Carol hatte also den armen alten Rick aus der Wohnung geschmissen. Ich wartete hinter zwei Polizisten in voller Montur: Stichschutzwesten, piepende Funkgeräte. Lynn stand hinter dem Tresen und schüttete reichlich Essig aus einer riesigen Großmarktflasche über die verlorenen Eier in der Pfanne. Sie schwammen bereits in hässlichem braunem Essigschaum, das Eiweiß trieb auf der Oberfläche. Ich sah weg.
    »Und, geht dir die Ruhe schon auf die Nerven?«, fragte Sarah Carol.
    »Lach nicht! Ohne Sky Sport, das den ganzen Tag läuft, ist es schrecklich still in der Bude.«
    »Dann legst du dir als Nächstes wohl eine Katze zu …«
    »Wäre schon möglich. Annabel ist auch nur deshalb noch nicht total ausgetickt, weil sie eine Katze hat«, sagte Kate.
    »Sei nicht so gemein«, sagte Amy. »Sie ist nicht

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